boeing.de/chinook @BoeingDACH DIE ZUKUNFT STEHT BEREIT 36. Jahrgang · 8,50 € HHK Ausgabe 1/2020 ISSN 0933-3355 www.hardthoehenkurier.de Für ein starkes europaNr.1Transporteur derNATO-Streitkräfte lhrPartnerfürkritischeMissionen NationalAir Cargo Americas -NewYork:Tel:+17166310011 Europe-Frankfurt:Tel:+4969697658730 MiddleEast-Dubai:Tel:+97142305500 NationalAirlines Orlando:Tel:+1800 4513 174 DESTINATIONEXCELLENCETM Email: FRAGOV@nationalaircargo.comwww.gonational.com3 Pragmatische Initiative Vor wenigen Wochen sah es noch gut aus. Ministerin kramp-karrenbauer gab auf der Bundeswehrta- gung den startschuss zur „initiative einsatzbereit- schaft“. Der ansatz ist sehr pragmatisch. Verantwor- tung soll in teilbereichen dezentralisiert werden. Dies deckt sich mit der Forderung des Wehrbeauf- tragten, zumindest einen teil der Beschaffung nach dem „ikea“-prinzip durchzuführen, um die klein- teiligkeit der prozesse zu entschlacken. Der ansatz nimmt die inspekteure, die abtei- lungsleiter des BMVg und die präsidentinnen des BaainBw und des BapersBw in die plicht. es werden ihre Vorschläge sein, die umgesetzt werden. Der zweite aspekt: Dieses thema ist zunächst einmal politisch von der Ministerin weg. sie hätte mehr Zeit, sich um die partei zu kümmern… eigentlich. aber dann kam der tabubruch von erfurt mit seinen weitreichenden Folgen. Hat das auswir- kungen auf die Bundeswehr? auf den ersten Blick nicht. Autoritätsverlust aber der fatale autoritätsverlust wird die Ministe- rin lähmen. ihr kredit sowohl in der CDu/Csu-Bun- destagsfraktion als auch beim koalitionspartner spD ist mehr als aufgebraucht. sie hat schlichtweg „keine truppen“ mehr in Berlin. Mit welcher Durch- setzungsfähigkeit will sie Gespräche mit den nach links driftenden sozialdemokraten über die sicher- stellung der nuklearen teilhabe durch Beschaffung eines tornado-nachfolgers führen? Wie will sie eine nachhaltige steigerung der Verteidigungsausgaben in der mittelfristigen Finanzplanung durchsetzen? in diesem untergangsszenario – nicht nur für akk, sondern möglicherweise auch für die union ins- gesamt – könnten somit auch die streitkräfte kollateralschäden erleiden. Da bleibt wohl nicht viel mehr als die Hoffnung auf eine schnelle Be- endigung der Groko, um für Deutschland insge- samt wieder neue mehrheitsfähige und stabile per- spektiven zu eröffnen sowie für die streitkräfte aufträge, kräfte und Mittel nachhaltig in einklang zu bringen, meint ihr HHK 1/2020 Editorial Burghard Lindhorst, Chefredakteur©ZLO/PAO Inhalt 1/2020 Sicherheitspolitik: Interview mit MdB Roderich Kiesewetter. Seite 7 „Geckos“ für die Deutsche Marine. Seite 74 ©BT/Stella von Saldern Kommandoübergabe des Heeres in Strausberg. Seite 12 ©Bundeswehr/Marco Dorow ©UniSafe/Zodiac Milpro BwFuhrparkService: Interview mit dem Geschäftsführer Thomas A. Emmert. Seite 66 ©Karteusch Informationen zur AFCEA Fachausstellung. Seite 76ff. ©WCC Bonn/AFCEA Luftoperationen: Interview mit Generalleutnant Klaus Habersetzer. Seite 44 Generalleutnant Martin Schelleis zur Übung „DEFENDER-Europe 2020“. Seite 34 ©Lindhorst boeing.de/chinook @BoeingDACH DIE ZUKUNFT STEHT BEREIT 0 mmm 36. Jahrgang · 8,50 ` HHK Ausgabe 1/2020 ISSN 0933-3355 www.hardth oehenkurier.d e FÜR EIN STARKES EUROPA © BOEING5 Inserentenverzeichnis: aFCea - Fachausstellung ....................................Flyer einleger atM Computersysteme GmbH ..........................seite 83 Boeing .................................................................seite titel BWi GmbH ..........................................................seite 77 Comparex aG / softwareone ............................seite 95 Computacenter aG & Co. oHG ..........................seite 79 Deutsche Gesellschaft für Wehrtechnik e.V. (DWt) ....................................seite 59 Deutscher BundeswehrVerband e.V. ................seite 61 Dynamit nobel Defence GmbH .........................seite 115 Frequentis aG ......................................................seite 89 inFoDas Gesellschaft für systementwicklung und informationsverarbeitung mbH .................seite 101 iXblue sas ...........................................................seite 57 koehler Books ....................................................seite 37/117 HHK 1/2020 editorial 3 Politik steinmeier: „Deutschland muss mehr beitragen für die sicherheit europas“ 6 interview mit MdB roderich kiesewetter 7 neue regierung, aber kein neuanfang im Libanon! 10 Bundeswehr alfons Mais führt das Deutsche Heer 12 Marlow führt Münsteraner Corps 15 schutz und Mobilität: auch nach 40 Jahren ist der tpz Fuchs fit für die Zukunft 16 neuer sar-Hubschrauber setzt Maßstäbe 19 Zur Zukunft von Drohnen… und ihrer abwehr 22 30 Jahre Deutsch-Französische Brigade 26 eurokorps führt nato-krisenreaktionskräfte 30 Corps Warfighting – Zurück in die Zukunft? Das arrC 31 interview mit Generalleutnant Martin schelleis, inspekteur der streitkräftebasis 34 unterstützung für „DeFenDer 20“ 36 2000 - 2020: 20 Jahre streitkräftebasis 38 Zur Digitalisierung von truppenübungsplätzen 42 interview mit Generalleutnant klaus Habersetzer, kommandeur ZentrLuftop und nato- Commander CaoC 44 Die Multinational air Group – ein ansatz zur erhöhung der einsatzbe- reitschaft europäischer Luftwaffen der nato 48 MBDa Deutschland GmbH .................................seite u3 Materna information & Communications se ....seite 85 national air Cargo (Deutschland) GmbH .........seite u2 nD satCom GmbH ..............................................seite 99 panasonic Marketing europe GmbH .................seite 97 rheinmetall aG ..................................................seite 9 saab Group .........................................................seite 109 saFran Vetronix aG .........................................seite u4 scania Deutschland GmbH .................................seite 71 secunet service GmbH ........................................seite 91 sonntag transport technology GmbH & Co. kG ..................................................seite 65 steep GmbH ........................................................seite 93 sun test systems B.V. .........................................seite 41 sZenaris GmbH .................................................seite 87 VeCteD GmbH ....................................................seite 114 LtG 62 bester Verband der Luftwaffe 51 interview mit dem kommandeur des Zentrums für Geoinfor- mationswesen der Bundeswehr, Brigadegeneral peter Webert 52 Die Digitalisierung der Gesundheitsversorgung in der Bundeswehr 58 Landmobilität der Bundeswehr (teil 2): trennung von Funktionalität und Mobilität 62 interview mit thomas a. emmert, Vorsitzender der Geschäftsführung der BwFuhrparkservice GmbH 66 News Liste nationaler schlüssel- technologien überarbeitet 70 personalveränderungen 72 GDeLs-Bridge systems ist Leading employer 2020 73 „Geckos“ für die Flotte 74 AFCEA Digitalisierung konkret! Mittel – Wirkung – konsequenzen 76 Beginn einer neuen Ära der aFCea Fachausstellung im WCCB 78 Die abteilung informations- technik (i) des BaainBw 80 Gemacht für besondere Herausforderungen von ZarGes 86 Funkgerätemix für die Bundeswehr 87 systemkompetenz für alle situationen von atM 90 Wettrüsten um die ki 91 advans von iXblue: navigation in umgebungen ohne Gnss 94 Die Drohnenschwärme künftiger Gefechte 95 Modernste technologie braucht eine moderne Basis im rechenzentrum von Computacenter 98 BWi präsentiert Digitalisierung zum anfassen 100 infodas – Cyber & it sind seit über 45 Jahren unsere Dna 101 neue kommunikations- und informationssysteme in der Verteidigung von aLe 102 secusmart stellt aus – auf der aFCea Fachausstellung 103 Wehrtechnik einsatztaugliche energieversorgung für Drohnenabwehrsysteme von VinCorion 24 schwerer transporthubschrauber: indikative angebote von sikorsky und Boeing 104 saab – non Line of sight-simulation: ein schritt in die Zukunft 106 Materna – Virtual reality macht service-Management-prozesse verständlicher 108 safran – Hochpräzise aufklärungs- systeme für heute und morgen 110 spielerisch lernen: kompetenz- entwicklung mit serious Games von sZenaris 111 europäische raketenabwehr: MBDa stellt sich der Herausforderung 112 enforce tac – die Fachmesse für Law enforcement 114 Service impressum 105 exponate gesucht 116 tarnanzug statt ritterrüstung 118 uk BMVg – neues Gesicht im Vorstand 119 Bücher 120 themenvorschau ausgabe 2/2020 122 Inhalt 1/2020„ich wünschte, sagen zu können: Wir haben auch als staatengemeinschaft für immer aus der Ge- schichte gelernt, nach 1945 und dann nach 1989. aber wir werden heute Zeugen einer zunehmend destruktiven Dynamik der Weltpolitik. Vom Ziel in- ternationaler Zusammenarbeit zur schaffung einer friedlicheren Welt entfernen wir uns von Jahr zu Jahr weiter. Die idee der „konkurrenz der großen Mächte“ bestimmt nicht nur die strategiepapiere unserer tage. sie prägt auch von neuem die Wirk- lichkeit rund um die Welt, und spuren lassen sich verfolgen bis in die endlosen, opferreichen kriege im Mittleren osten und in Libyen. russland, ob zu recht oder zu unrecht gekränkt und entfremdet, hat nicht nur ohne rücksicht auf das Völkerrecht die krim annektiert. es hat militäri- sche Gewalt und die gewaltsame Verschiebung von Grenzen auf dem europäischen kontinent wieder zum Mittel der politik gemacht. unsicherheit und unberechenbarkeit, konfrontation und Verlust von Vertrauen sind die Folge. China ist im Zuge seines eindrucksvollen aufstiegs auch in den internationalen institutionen ein wichti- ger akteur geworden, unverzichtbar für den schutz globaler öffentlicher Güter. Zugleich akzeptiert es das Völkerrecht nur selektiv, wo es den eigenen interessen nicht zuwiderläuft. sein Vorgehen im südchinesischen Meer verstört die nachbarn in der region. sein Vorgehen gegen Minderheiten im eigenen Land verstört uns alle. und unser engster Verbündeter, die Vereinigten staaten von amerika erteilen unter der jetzigen regierung selbst der idee einer internationalen Ge- meinschaft eine absage. ein jedes Land solle selbst sehen, wo es bleibt, und seine eigenen interessen über die aller anderen stellen. als ob an alle gedacht sei, wenn ein jeder an sich denkt. „Great again“ – auch auf kosten der nachbarn und partner. (...) Deutschland muss mehr beitragen für die sicherheit europas, auch finanziell. Das Bündnis hat sich da- für auf ein gemeinsames Ziel verständigt. ich halte die anstrengung, es zu erreichen, für richtig und notwendig. aber seien wir ehrlich: auch wenn alle in europa, auch Deutschland deutlich mehr ausge- ben würde als zwei prozent seines Bruttosozialpro- dukts für Verteidigung, könnten wir die erosion der internationalen ordnung, deren Zeuge wir in diesen Jahren werden, damit nicht aufhalten oder gar um- kehren. ich kritisiere nicht den Maßstab. im Gegen- teil. ich finde ihn richtig. aber hüten wir uns davor, ihn allein zum bestimmenden Maßstab für die Friedlichkeit und sicherheit unserer Zukunft zu stili- sieren. Den Verlust von Diplomatie, von tragenden säulen unserer sicherheitsarchitektur, von rüstungs- kontrollverträgen und internationalen abkommen können wir nicht durch panzer, kampfjets und Mittelstreckenraketen kompensieren. (…) Wir Deutsche müssen uns daran messen lassen, ob es uns gelingt, das spannungsfeld zwischen der wachsenden Verantwortung Deutschlands und der einsicht in die Begrenztheit unserer eigenen Mög- lichkeiten nicht nur auszuhalten, sondern es euro- päisch fruchtbar zu machen. es geht nicht um ein entweder-oder, um einmischen oder heraushalten. und schon gar nicht geht es um Gefälligkeiten, die wir anderen erweisen sollen. es geht um unser aufgeklärtes eigeninteresse. aus ihm erwächst die Verantwortung, nicht nur zu sagen, was wir unter Verweis auf die historischen Wurzeln von restriktiver exportpolitik und parlamentsarmee alles nicht tun können. Wir müssen stattdessen klarer sagen, wo und was wir zur stärkung des europä- ischen pfeilers in der sicherheitspolitik beitragen können. Dann und nur dann wird auch ver- standen, wo unsere Grenzen sind.“ HHK 1/2020 Politik 6 Steinmeier: „Deutschland muss mehr beitragen für die Sicherheit Europas“ auszüge aus der rede vor der Münchner sicherheitskonferenz am 14. Februar 2020. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hielt die Eröffnungsrede. ©MSCPolitik 7 Sehr geehrter Herr Abgeordneter, wie lautet Ihr Fazit der Münchner Sicherheitskonferenz? es wurde noch nie so klar, dass die europäischen staaten künftig viel handlungsfähiger, energischer und entschlossener auftreten werden müssen, ins- besondere Deutschland. Gleichzeitig hat der auftritt von außenminister pompeo die deutlichen Bruch- linien in unserem Verständnis über den Westen als Wertegemeinschaft aufgezeigt. Diese mit an- haltender Zeit der trump-präsidentschaft sich ver- stärkende entwicklung spielt China und russland immer mehr in die Hände. Deshalb war die rede von Bundespräsident steinmeier wichtig, um den großen Handlungsbedarf Deutschlands für Verant- wortungsübernahme in seinen allianzen und Bünd- nissen herauszustellen. Jetzt kommt es nicht nur auf die bloße steigerung von Verteidigungsausga- ben an, sondern auf einen Gesamtansatz deutscher außen-, sicherheits- und Verteidigungspolitik, wie Ministerin kramp-karrenbauer in München klar hervorhob. Die vergangenen sechs Jahre seit dem „Münchener konsens“ von 2014 wurden nicht dazu genutzt, einen strategischen Handlungsrahmen zu schaffen, um unsere instrumente zielgerichtet und koordiniert weiterzuentwickeln. es mangelt vor allem immer noch am Verständnis, strategische in- teressen klar zu definieren, unsere Handlungsmög- lichkeiten und Defizite zu umschreiben und eine Fehler- und risikokultur zu pflegen. es ist deshalb dringend notwendig, die politiken und haushälte- rischen aspekte der unterschiedlichen ressorts außen, Verteidigung, entwicklung und Wirtschaft im Bundessicherheitsrat zu bündeln und eine ge- meinsame strategische Vorausschau zu den trends und umbrüchen im internationalen system zu be- treiben. Mittelfristiges Ziel, und da bin ich ganz bei unserer Verteidigungsministerin, sollte hier eine nationale sicherheitsstrategie sein. Im Januar gelang es der Bundesregierung, die Akteure im Libyen-Konflikt in Berlin an den Ver- handlungstisch zu bringen und Zugeständnisse zu erwirken. Wie können wir diesen Prozess weiter unterstützen? Deutschland muss sich vor allem weiter eng mit seinen europäischen partnern abstimmen und eine Viel handlungsfähiger, energischer und entschlossen auftreten nach der Münchner sicherheitskonferenz stellte sich MdB roderich kiesewetter, obmann der CDu/Csu-Bundestagsfraktion im auswärtigen ausschuss des Deutschen Bundestages, den Fragen von Chefredakteur Burghard Lindhorst. ©BT/Stella von Saldern Roderich Kiesewetter (CDU) ist seit 2009 Mitglied des Deutschen Bundestages, direkt gewählt im Wahlkreis Aalen-Heidenheim. HHK 1/2020 Alle Bilder: ©MSCMdB Wadephul auf der Fregatte „Schleswig-Holstein“. gemeinsame Linie entwickeln, um den Friedens- prozess möglichst effektiv zivil-militärisch beglei- ten zu können. Die eu muss geeint und gemeinsam starke diplomatische signale an die involvierten konfliktparteien und externen unterstützer sen- den. Zudem muss sich Deutschland eng mit Frank- reich abstimmen, um im Vn-sicherheitsrat den Friedensprozess zu begleiten sowie eine sanktio- nierung bei Missachtung der Berliner abschlusser- klärung zu erreichen. Weiterhin kommt es weni- ger auf eine rasche militärische absicherung auf dem Boden Libyens an, sondern vielmehr muss das Waffenembargo mit einem Vn-Mandat zunächst zur see und zur Luft durchgesetzt werden. Darauf aufbauend kann die eu bereits Beratungen auf- nehmen, wie eine mögliche Mission zur Friedens- sicherung am Boden ausgestaltet werden könnte. Hierzu gehört der schutz kritischer infrastruktur, Minenräumung sowie die entwaffnung und kon- trolle von kleinwaffen. Warum haben Sie die Tötung des iranischen Gene- rals Soleimani als „fatalen Fehler“ bezeichnet und wie kann die Lage im Irak stabilisiert werden? Diese aktion hat die langfristigen Wirkungen nicht einkalkuliert: Das iranische regime schließt die reihen und die Moderaten verlieren ihren einfluss. im irak selbst wird das westliche engagement aufs spiel gesetzt, wodurch eine lang anhaltende stabi- lisierungsmission erschwert wird. Hinzu kam, dass sich in den letzten Monaten vor der tötung Hun- derttausende schiiten im irak in zahllosen, auch blu- tigen Demonstrationen gegen die zunehmende ein- flussnahme des iran im irak ausgesprochen haben, diese solidarisieren sich jetzt mit dem iran. es war deshalb ein strategischer Fehler. HHK 1/20208 ©Archiv Auch international ein gefragter Experte: MdB Kiesewetter beim Minsker Dialogforum im Oktober 2019 Alle Bilder: ©MSC ©ArchivPolitik Und mit welcher Strategie sollte der Iran zur Ein- haltung des Atom-Abkommens bewegt werden? Die eu setzt als Vertragspartei weiter auf die Wiener nuklearvereinbarung mit dem iran (JCpoa) und kann durch die aktivierung des streitschlich- tungsmechanismus den iran zu einer einhaltung seiner Verpflichtungen drängen. Der iran hat hier- bei die Chance, vertrauensbildende Maßnahmen zu ergreifen und damit zu verhindern, dass die nach dem Vertrag vorgesehenen sanktionen – der „snap-back-Mechanismus“ – bei nichteinhaltung des abkommens wieder eingesetzt werden. Aufgrund unserer Geschichte sehen wir Deutschen eine besondere Verantwortung für die Sicherheit Israels. Wie können wir Ihrer Meinung nach dazu beitragen? Wir müssen klar herausstellen, dass wir durch eine stabilisierung der nachbarschaft auch für israels sicherheit eintreten. Darüber hinaus könnte israel besser in die Verteidigungsstrukturen der eu ein- bezogen werden: beim informationsaustausch, bei der seeraumüberwachung sowie bei gemeinsamen übungen. Hier wäre ein sogenanntes Drittstaaten- abkommen hilfreich. Nach 13 Jahren übernimmt Deutschland am 1. Juli 2020 wieder den Vorsitz des Rates der Europäischen Union. Wo sollte sicherheitspolitisch der Schwer- punkt liegen? Der schwerpunkt muss sehr deutlich auf der Her- stellung der strategischen Handlungsfähigkeit der eu liegen. Ferner müssen die Gegensätze unter den Mitgliedstaaten in Fragen der industriepolitik, der unterschiedlichen regionalen interessen und prio- ritäten überwunden werden. ein wichtiges Vorha- ben wäre hierfür der aufbau eines „europäischen sicherheitsrats“, der auf Basis qualifizierter Mehr- heitsentscheidungen positionen und Maßnahmen beschließt. Jedoch müssen hierfür auch gemein- same, interoperable Fähigkeiten im rahmen von pesCo aufgebaut werden, damit künftig hochkom- plexe einsatzszenarien in der konfliktprävention- und Bearbeitung durch die eu zu leisten sind, also standardisierung von ausrüstung und Verfahren. Zu klären ist jedoch das Verhältnis dieses rats zu den etablierten strukturen aus dem politischen und sicherheitspolitischen komitee und dem europä- ischen auswärtigen Dienst. es darf keinesfalls zu einer Duplizierung von strukturen zwischen nato und eu kommen. Deutschland hat der NATO bestimmte Fähigkei- ten zugesagt. Die immer noch im mittelfristigen Finanzplan absinkende Linie für den Verteidi- gungshaushalt bildet dies aber nicht ab. Was ist zu tun? Deutschland muss klar zu seiner Zusage, bis 2024 1,5 prozent des Bip für Verteidigung zu investie- ren, stehen und sich dann weiter der Zwei-prozent- Zielmarke annähern. Weiterhin muss die nato den Zuwachs von Fähigkeiten koordinieren und den Fokus auf interoperabilität und standardisierung von Waffensystemen legen. es kommt auf den out- put und die Leistungsfähigkeit der nato an. Sehr geehrter Herr Abgeordneter, vielen Dank für das Interview. FORCE PROTECTION IS OUR MISSION. • Bewegung gegnerischer Truppen hemmen und eigener Truppen fördern • Vielseitig, hoch geschützt, einsatzbewährt und modern – die beste Wahl für die Pioniere der Bundeswehr und NATO im Einsatz- und Katastrophenfall • Hochmobil auf dem Fahrgestell des Leopard2, extrem agil bei Arbeiten in Engstellen • Schnell und sicher bei der Beseitigung von Hindernissen • Wechsel von Werkzeugen unter Schutz • Nutzerstaaten: Niederlande, Singapur, Schweiz, Schweden Rheinmetall ist weltweit seit über 50 Jahren verlässlicher Partner für Kampf- und Unterstützungsfahrzeuge und bietet Innovation, zuverlässige Leistungsfähigkeit sowie Versorgungssicherheit für die gesamte Nutzungsdauer. DIE GEPANZERTE PIONIERMASCHINE PIONIERPANZER3 KODIAK www.rheinmetall-defence.comNext >