HHK AFCEA 2022 www.hardthoehenkurier.de FÜR EIN STARKES EUROPA 35. AFCEA Fachausstellung – 11./12. Mai 2022 SONDERAUSGABE zur AFCEA-Fachausstellung 2022 Materna im Gespräch mit dem Kdo CIR und der BWI Für gemeinsame Lösungen© Fujitsu 2022 Spannend, informativ und inspirierend – das sind die Begriffe, die uns in den Sinn kommen, wenn wir die diesjährige AFCEA Revue passieren lassen. Wir danken allen BesucherInnen und KollegInnen für die bereichernden Gespräche an unserem Stand. Neben neuen Kontakten sind daraus vor allem zahlreiche Ideen und Ansätze für weitere konkrete Einsatzszenarien unserer Lösungen entstanden. Selten war Ihr Nutzen so aktuell und nötig wie in der momentanen Situation. Diese neuen Perspektiven möchten wir Ihnen natürlich nicht vorenthalten: Besonders der Digital Annealer, unsere Lösung für quanteninspirierte Optimierungsservices, hat viele Besucher begeistert. Mit dem Annealer können Sie beispielsweise die Anzahl und die Positionen von Funkmasten im Gelände berechnen, um die optimale Abdeckung zu finden. Unsere Kollegin Anne-Marie Tumescheit hatte in Ihrem Vortrag auf der AFCEA noch weitere Möglichkeiten und Grenzen dieser Technologie beschrieben. Freuen Sie sich daher auf weiteren Input bezüglich des Digital Annealers auf unseren Kanälen und auch hier im Hardthöhenkurier. Wenn Sie noch Anregungen oder Fragen dazu oder hinsichtlich anderer Themen haben sollten, melden Sie sich gerne bei uns. Wir freuen uns, unsere Lösungen auch auf Ihre Bedürfnisse anpassen und präzisieren zu dürfen. Wir sehen uns spätestens auf der AFCEA 2023! Ihr Fujitsu Defence Team https://www.fujitsu.com/de/verteidigung Sicherheit für die Verteidigung der Zukunft33 Sehr geehrter Herr General, mit der Ausstellung des letzten Jahres waren Sie nach zwei Jahren Unterbre- chung „wieder da!“ Und nun, 2022, haben Sie noch einen draufgesetzt … Ja, ein neuer Rekord! Wir hatten an beiden Tagen ins- gesamt über 3.700 Besucherinnen und Besucher. Eine deutliche Steigerung gegenüber den letzten Jahren, bei denen wir im Schnitt so zwischen 2.000 und 2.500 Besucher hatten. Wir hatten auch über 200 Aussteller und damit zum ersten Mal auch diese Marke geknackt. Dieses Rekordergebnis macht uns stolz. Riesiger Dank an unser Team, alle Aussteller und Besucher. Das macht uns allen sehr viel Spaß. Und welche Resonanz haben Sie von den Austellern und den Besuchern erhalten? Ein tolles Feedback aus allen Bereichen. Wir haben dieses Jahr auch neue Formate eingeführt. Als Beispiel nenne ich die beiden Speaker Corner, wo die Firmen mit Kurzvorträgen sich und neue Produkte vorstellen konnten. Das wurde gut angenommen, ist aber noch ausbaufähig. Dann gab es neue Formate unserer Young AFCEANS, die sich jetzt Emerging Leaders AFCEA Bonn e.V. nennen. So kam beispielsweise die Digital Defence Debate im Internet sehr gut an. Dieses Format hatten wir in der Zeit des Bundestagswahlkampfes mit Inter- views der Parteien zu ihren Digitalisierungsambitionen ganz vorsichtig begonnen. Das stieß auf überaus posi- tive Resonanz und wir haben uns entschieden, diesen Weg weiterzugehen und auch neue Formate diesbe- züglich zu entwickeln und zu erproben. Unsere Emerg- ing Leaders sind da sehr aktiv. Wie sieht Ihr weiteres Programm für 2022 aus? Nach der Corona-Phase hoffen wir, dass wir wieder regelmäßig unsere Fachveranstaltungen durchführen können. Ich bin recht zuversichtlich, dass wir wieder un- ser aktuelles Thema „KI und Innovation“ weitertreiben und für die Digitalisierung in Deutschland eine Hilfe sein können. Die Notwendigkeit der Digitalisierung muss in ganz Deutschland in die Köpfe hinein. Gibt es schon Planungen für die 36. AFCEA Fachaus- stellung? Das Thema für die nächste AFCEA Fachausstellung steht noch nicht fest. Wir überlegen, ob wir „KI und Innova- tion“ noch ein Jahr fortsetzen. Ich glaube, dass wir in Deutschland einen erheblichen Nachholbedarf für Digi- talisierung haben. Da sind diese Themen natürlich wei- terhin angesagt. Von daher könnten wir möglicherweise sogar bei diesem Thema bleiben und das durch thema- tisch geschickte Fachveranstaltungen weiter ausbauen. Nächstes Jahr, bei der 36. Fachausstellung am 10./11. Mai 2023, werden wir vielleicht noch ein bisschen grö- ßer. Ein paar Firmen, die diesmal nicht dabei sein konn- ten, haben aufgrund des überaus positiven Feedbacks schon angekündigt, dann auch teilnehmen zu wollen. Mit Sicherheit wird es wieder ein Riesenevent. Wenn das so super angenommen wird wie dieses Mal, bin ich happy! Sehr geehrter Herr General, vielen Dank für das interessante Gespräch und weiterhin Erfolg für Sie und Ihr ganzes Team! Rekordbeteiligung: Die 35. AFCEA Fachausstellung setzt neue Maßstäbe Interview mit Brigadegeneral Armin Fleischmann, Vorsitzender AFCEA Bonn e.V. Brigadegeneral Armin Fleischmann im Gespräch mit Chefredakteur Burghard Lindhorst ©Stefan Veres AFCEA Fachausstellung 202235. AFCEA Fachausstellung mit neuen Rekorden Von Jochen Reinhardt, AFCEA Bonn e.V. Für die 35. Ausstellung unter dem Motto „(Künstli- che) Intelligenz – Chancen für Mensch und Technik“ hatte der Veranstalter die Fläche vergrößert und zusätzlich mit der Innovationsschau BWI innoXpe- rience im historischen Plenargebäude am ersten Ausstellungstag erweitert. Mit der #DigitalDefense- Debate der Emerging Leaders AFCEA Bonn und der Verleihung des AFCEA Studienpreises hatte der ge- meinnützige Verein die Veranstaltung auch inhalt- lich erweitert. Hendrik Wüst, Ministerpräsident von Nordrhein- Westfalen, sprach in seiner Videobotschaft davon, dass die Veranstaltung genau am richtigen Ort sei, da sich NRW zum führenden Standort für KI-For- schung entwickeln soll. Martin Kaloudis, CEO der BWI GmbH, betrachtete in seiner Keynote zur Er- öffnung des begleitenden Symposiums Technologi- en der Künstlichen Intelligenz als „Schlüsseltechno- logie aller Schlüsseltechnologien“. Jedoch sieht er Deutschland noch nicht in der Lage, KI als Schlüssel- technologie aller Schlüsseltechnologien zu nutzen. Damit Deutschland und Europa nicht den Anschluss verlieren, müsse man stärker in KI investieren, sie auf breiter Front ausprobieren und marktfähig machen. „Wenn wir nicht sofort beginnen, stärker in KI zu in- vestieren, sie auf breiter Front auszuprobieren und marktfähig zu machen, werden wir unsere Chance auf digitale Souveränität bei der Nutzung von KI ver- spielen“, so Kaloudis. Auch der Zukunftsforscher Lars Thomsen, der am zweiten Tag einen Blick auf die technologische Ent- wicklung der kommenden zehn Jahre warf, bestä- tigte diese Einschätzung: In Deutschland habe man die fundamentale Rolle der Künstlichen Intelligenz noch nicht verstanden. Persönliche Assistenzsysteme, Logistik, Robotik oder Mobilität werden sich massiv nach Einschätzung von Thomsen massiv verändern und an Bedeutung gewinnen. Vor diesem Hinter- grund forderte der AFCEA-Vorsitzende Fleischmann mehr Visionen und mehr Mut. #DigitalDefenseDebate Mit der #DigitalDefenseDebate der Emerging Lea- ders AFCEA Bonn auf der Bühne: Antonia Leonie Schmidt, Emerging Leaders AFCEA Bonn e.V., mo- derierte das interdisziplinäre Format, in dem Gene- ralleutnant Dr. Ansgar Rieks, Stellvertreter des Ins- pekteurs der Luftwaffe, Prof. Dr. Holger H. Mey, Vice President Advanced Concepts bei Airbus Defence and Space GmbH, Dr. Gerhard Schabhüser, Vizeprä- sident des Bundesamtes für Sicherheit in der Infor- mationstechnik, und Dr. Simon Vogt, Präsident der Agentur für Innovation in der Cybersicherheit (Cy- beragentur), diskutierten, wie sich der Einsatz von Künstlicher Intelligenz entwickeln wird. Das Panel erörterte auch ethische Fragestellungen. In der Um- setzung waren sich alle einig, dass man in der An- wendung noch Nachholbedarf habe. Erstmals haben mehr als 200 Aussteller an der AFCEA Fachausstellung teilgenommen. Die IT-Messe für Bundeswehr und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben fand am 11. und 12. Mai statt. „Das ist die größte Fachausstellung, die wir je hatten“, sagte Brigadegeneral Armin Fleischmann, Vorsitzender AFCEA Bonn e.V. Und noch ein Rekord: Mit 3.700 Besucherinnen und Besuchern verzeichnete die Veranstaltungs- leitung so viele wie noch nie. Zur Eröffnung der 35. AFCEA Fachausstellung konnte Brigadegeneral Armin Fleischmann, Vorsitzender AFCEA Bonn e.V., eine Rekordbeteiligung von über 200 Ausstellern verkünden. ©Karlheinz KrauseÜber AFCEA Bonn e.V. AFCEA Bonn e.V. ist ein als gemeinnützig aner- kannter Verein und ein neutrales Spezialforum moderner Informations- und Kommunikations- technologie. Das Anwenderforum für Fernmel- detechnik, Computer, Elektronik und Automa- tisierung (AFCEA) Bonn e.V. umfasst über 1.000 persönliche und mehr als 100 Firmenmitglieder. Verleihung des AFCEA Studienpreises In diesem Jahr wurde im Rahmen der Fachausstel- lung der AFCEA Studienpreis verliehen. Der Preis ist 2022 mit 20.000 Euro dotiert und war im vergange- nen Jahr ausgesetzt. Bewertet wurden insgesamt 19 eingereichte Arbeiten aus sieben Hochschulen. Die beiden Erstplatzierten erhalten jeweils 5.000 Euro. Die Jury zeichnete Markus Krestel von der Universi- tät Bonn für seine Arbeit „Sensor Path Planning for Multi-Emitter Localization using Policy Rollout“ und Helena Balabin von der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg für ihre Arbeit „Multimodal Transformers for Bio- medical Text and Knowledge Graph Data“ aus. Mit jeweils 3.000 Euro wurden drei Absolventen auf dem 2. Platz ausgezeichnet. Ein 3. Preis wurde mit 1.000 Euro vergeben. Gut besuchtes Symposium: Am ersten Tag sprach Martin Kaloudis über die Einsatzmöglichkeiten von Künstlicher Intelligenz. ©Björn Trotzki Rekordbeteiligung: Über 3.700 Besucherinnen und Besucher kamen zur 35. Fachausstellung. ©Karlheinz Krause6AFCEA Fachausstellung 20226 Der Cyber- und Informationsraum als Treiber der Digitalisierung der Bundeswehr Von Generalmajor Dr. Michael Färber, Abteilungsleiter Planung Digitalisierung im Kdo CIR Ob am Arbeitsplatz oder im priva- ten Leben: Nichts geht mehr ohne IT und Digitalisierung. Auch in der Bundeswehr sind immer mehr Prozesse ohne entsprechende IT- Unterstützung undenkbar und zunehmend schwer umsetzbar. Zugleich verkürzen sich die Inno- vationszyklen in der Informations- technik immer weiter – Neuerungen müssen immer schneller erkannt, bewer- tet und adaptiert werden. Das stellt auch die Bundeswehr vor erhebliche Herausforderungen. Vom Organisationsbereich zur Dimension In einem sicherheits- und gesellschafts- politisch komplexen und dynamischen Umfeld wurde der Organisationsbereich Cyber- und Informationsraum (CIR) am 1. April 2017 aufgestellt, um auf die Bedro- hungen und die Verwundbarkeit unseres Staates in einer zunehmend vernetzten Welt im CIR als eigenem Operationsraum besser reagieren zu können. Damit wurden erstmals alle relevanten Akteure des CIR unter einem Dach zusammengeführt. Neben Heer, Luftwaffe, Marine, dem Zentralen Sani- tätsdienst und der Streitkräftebasis gab es nunmehr mit dem CIR einen neuen – sechsten – militärischen Organisationsbereich (OrgBer) auf Augenhöhe. In Anbetracht der zu dieser Zeit noch nicht vorhande- nen Erfahrungen mit dem CIR als Operationsraum und in Verbindung mit den sicherheitspolitischen Herausforderungen war diese Aufstellung gleichsam „eine Wette auf die Zukunft“. Der neue OrgBer soll perspektivisch auf die Bedrohungen aus dem CIR reagieren können und in diesem neuen Operations- raum handlungsfähig werden und Zukunftsfähig- keit gewährleisten. Beginnend mit den Überlegungen zur Refokussie- rung auf Landes- und Bündnisverteidigung hat sich eine neue Systematik mit Blick auf die Betrachtungs- weise der Streitkräfte entwickelt. Aufgrund der Not- wendigkeit einer operativen Ausrichtung rücken die Dimensionen Land, Luft- und Weltraum, See und CIR immer mehr in den Vordergrund. Sie zeichnen sich dadurch aus, dass dort im Verbund Aufklärung, Führung, Wirkung und Unterstützung die gesamte „Wertschöpfungskette“ für den Einsatz in der Lan- des- und Bündnisverteidigung für die Führung von Operationen abgebildet ist. Cyber- und Informationsraum 2.0 Zu den Aufgaben des Organisationsbereiches ge- hören das Wirken im CIR, das Sicherstellen des Mi- litärischen Nachrichtenwesens, das Bereitstellen von IT-Services, die Sicherstellung der Informationssi- cherheit und das Bereitstellen von GeoInfo-Unter- stützung sowie das Vorantreiben der Digitalisierung der Bundeswehr und Fähigkeitsentwicklung CIR. Mit den steigenden Anforderungen an den Orga- nisationsbereich CIR und der sich verschärfenden si- cherheitspolitischen Lage war eine strukturelle und prozessuale Anpassung notwendig.Generalmajor Dr. Färber ©PIZ CIR77AFCEA Fachausstellung 2022 können, aber trotzdem redundant umgesetzt wer- den. Um diesem Problem entgegenzutreten, gibt es in der Digitalisierungsplattform neun modular und streng serviceorientiert aufgebaute Cluster, die in- haltlich an die NATO C3-Taxonomie angelehnt sind. Diese Cluster entwickeln proaktiv „schlüsselfertige“, wiederverwendbare und skalierbare IT-Lösungen. Das bedeutet: Alles, was Bundeswehrangehörige in ihrer täglichen IT-Arbeit benötigen oder in naher Zukunft benötigen werden, wird im Idealfall bereits heute vorgedacht. So stehen die erforderlichen Lö- sungen, wie zum Beispiel die Hardware, Software und Rechenzentrumsleistungen zeitgerecht bereit und können bei Bedarf quasi „aus einem Regal“ zü- gig abgerufen werden. Jedes Cluster deckt ein bestimmtes Themengebiet ab. So verantwortet beispielsweise das Cluster „In- frastructure, Cloud Base, User Equipment“ Themen- felder wie eine stationäre Cloud-Infrastruktur, ver- legefähige Rechenzentren sowie Endgeräte in Form von Laptops oder Smartphones. Das Cluster „Col- laboration & Digital Administration, Info Manage- ment“ wiederum stellt beispielsweise Kollaborati- Die neue Struktur des Cyber- und Informationsraums – das Projekt CIR 2.0 – ist im Wesentlichen charakteri- siert durch die Zusammenführung von Bewertungs- und Entscheidungsebenen im Kommando CIR. Damit einher geht der Wegfall der heutigen Zwei-Sterne- Kommandos, dem Kommando Strategische Aufklä- rung und dem Kommando Informationstechnik der Bundeswehr. Erstes sichtbares Zeichen des Projektfortschrittes ist die bereits zum 1. August 2021 vollzogene Einnah- me einer Arbeitsgliederung des Kommandos CIR. Dadurch sollen wertvolle Erfahrungen bereits vor Einnahme der neuen Struktur gewonnen werden, um so noch notwendige Anpassungen vornehmen zu können. Mit der neuen Aufbauorganisation erfolgt nun folgerichtig die Zusammenführung und deutliche Fokussierung auf die beiden Schwerpunkte „CIR- Operationen aus einer Hand“ und „Treiber der Digi- talisierung für die gesamte Bundeswehr“. Digitalisierungsplattform Die Digitalisierungsplattform ist ein enger Schulter- schluss all jener, die bereits heute in die Steuerung, Planung, Beschaffung und den Betrieb des IT-Sys- tems der Bundeswehr involviert sind. Dieser Wirkverbund bezieht alle relevanten Prozes- se, Verfahren, Arbeitsweisen und Strukturen in seine Arbeit ein, damit die Bundeswehr ihre erforderliche IT-Unterstützung erhält und dem Nutzer moderne IT-Services effizient, wirtschaftlich und vor allem den kurzen Innovationszyklen der IT folgend zur Verfü- gung stellen kann. Sie ist damit das erforderliche Fundament für die Zukunft der Bundeswehr im di- gitalen Zeitalter. Die Digitalisierungsplattform schafft die Rahmenbe- dingungen dafür, dass die Bundeswehr ihr IT-System verlässlich steuern und zielgerichtet weiterentwi- ckeln kann. In der Praxis bedeutet dies, dass Bundes- wehrangehörige künftig sämtliche IT-Services, die sie für ihre tägliche Arbeit benötigen, zentral zur Verfügung gestellt bekommen. Ob Hardware, Soft- ware, Rechenzentrumleistungen oder Cloud-Services – ganz gleich, um welche technische Infrastruktur es sich handelt, sie wird zum Vorteil der Nutzer und zur Erleichterung der täglichen Arbeit übergreifend gedacht, geplant und beschafft. Dabei soll nicht un- erwähnt bleiben, dass die Bereitstellung von IT-Servi- ces zwar nach einem zentral gesteuerten Regelwerk, aber weiterhin in einer sinnvollen Arbeitsteilung zwischen zentraler und dezentraler Bereitstellung erfolgen muss. Digitalisierungscluster Die Projektlandschaft der Bundeswehr besteht aktu- ell aus mehr als 3.000 Projekten. Bei über 500 die- ser Projekte ist der Organisationsbereich CIR selbst Nutzer, bei weiteren mehr als 500 Projekten tritt er – und das ist neu – als zentraler Bedarfsträger für die gesamte Bundeswehr auf. Viele der letztgenannten Projekte sind bisher als Stove Pipes aufgebaut. Häufig bestehen mehrere Projekte aus Bausteinen, die eigentlich das gleiche Stove Pipe Bezeichnung für ein System, das potenziell Daten und Funktionen mit anderen Systemen austauschen könnte, dies aber nicht tut. NATO C3-Taxonomie Die NATO Command, Control, Consultation (C3)- Taxonomie definiert eine durchgängige ge- meinsame Sprache zwischen der operativen Ebe- ne inklusive ihrer Prozesse und der diese Ebene unterstützenden IT. Erleichterung der täglichen Arbeit ©Bw/Tom Twardy8AFCEA Fachausstellung 20228 onswerkzeuge bereit, die den gezielten Austausch von Informationen und die effiziente Zusammenar- beit über die Grenzen von Abteilungen, Organisati- onseinheiten und Arbeitsorten hinweg ermöglichen. Die Cluster bündeln ihre Angebote in Clusterpro- grammen, die die verfügbaren Leistungen doku- mentieren. Jedes Programm umfasst eine Vielzahl inhaltlich verwandter IT-Services, die sich wie eine Art Baukastensystem zusammensetzen. Dabei sind die IT-Lösungen nicht nur standardisiert und wieder- verwendbar, auch Integrationsfähigkeit und Intero- perabilität werden gewährleistet, sodass sich Neue- rungen stets nahtlos in das Gesamtsystem der IT der Bundeswehr einfügen. Wird ein neues IT-Projekt initiiert, so kann sich dieses aus den modular aufgebauten Clustern flexibel be- dienen. Aus den vordefinierten IT-Lösungen suchen sich die Projekte diejenigen heraus, die sie für die Umsetzung ihrer Anforderungen benötigen. Wie aus einem Katalog lassen sich so die erforderlichen Lösungskomponenten schnell auswählen und zuver- lässig kombinieren. Zentrum für Digitalisierung der Bundeswehr Zum 1. Oktober 2022 werden wir neben dem Kom- mando CIR auch das Zentrum für Cybersicherheit der Bundeswehr in eine neue Zielstruktur überführen und das neu geschaffene Zentrum Digitalisierung der Bundeswehr und Fähigkeitsentwicklung CIR (ZDigBw) in Dienst stellen. Die Aufstellung des ZDigBw ist wesentlicher Teil des Projektes CIR 2.0. Mit seinen fast 800 Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen ist es der Kompetenzträger für Digitalisierungsaufgaben der gesamten Bundes- wehr und unterstützt das Kommando CIR bei seiner Leitfunktion als Treiber der Digitalisierung. Darüber hinaus verantwortet es die konzeptionelle Weiter- und die Fähigkeitsentwicklung im Rahmen der Di- mensionsverantwortung CIR. Digitalisierung effizient umsetzen Mit der Aufstellung des ZDigBw haben wir in kur- zer Zeit für die Bundeswehr eine wichtige Voraus- setzung geschaffen, um die Herausforderungen der Digitalisierung zu bewältigen und die Digi- talisierung der Bundeswehr aktiv vorantreiben zu können. Die Digitalisierungsplattform schafft dazu den Rahmen, mit dem es auch in Zukunft möglich sein wird, technologische Innovationen schnell zu adaptieren und effizient umzusetzen. Mit der Digitalisierungsplattform und den Clus- terprogrammen schaffen wir eine wirkungsvolle Top-Down-Steuerung, die eine flexible Bedarfs- deckung ermöglicht und ineffizientes Silodenken vermeidet. Anstelle eines Flickenteppichs aus Ein- zellösungen können wir durch Rückgriff auf ein standardisiertes Baukastensystem die Effizienz und Interoperabilität von Digitalisierungsprojek- ten erhöhen und die Digitalisierung der Bundeswehr aktiv vorantreiben. ©PIZ CIR9AFCEA Fachausstellung 20229 ESG – Driving the future of defence & security Die ESG ist herstellerunabhängiger Systemintegrator und der nationale Technologie- und Innovations- partner für Verteidigung und öffentliche Sicherheit. Wir treiben mit unseren Lösungen und Services die sichere Digitalisierung und Vernetzung in allen Di- mensionen voran. Dabei übernehmen wir die Ent- wicklung, Realisierung, Betreuung und den Betrieb einzelner Plattformen und komplexer Gesamtsyste- me: umsetzungsstark, leidenschaftlich, innovativ. Auf der AFCEA 2022 präsentierten wir einen ganz- heitlichen Ansatz für Gefechtsstände der Zukunft. Der Fokus lag dabei auf flexible, anforderungsge- rechte Systeme, die die Komplexität des vernetzten Gefechtsfelds abbilden und effiziente, erfolgreiche Führung ermöglichen. Ergänzend dazu zeigten wir Schutzmöglichkeiten durch den Einsatz taktischer Drohnen und unsere logistischen Supportleistun- gen entlang des Lebenszyklus. Kontakt: ESG Elektroniksystem- und Logistik-GmbH Ansprechpartner: Alexandra Spann E-Mail: info@esg.de ©Stefan Veres Neues IT-Sicherheitspaket für robuste Notebooks und Tablets Das IT-Sicherheitsunternehmen Rohde & Schwarz Cy- bersecurity hat auf der diesjährigen AFCEA Fachaus- stellung gemeinsam mit roda computer ein neues Sicherheitssystem für robuste Notebooks und Tablets vorgestellt. Es besteht aus robusten Geräten, welche nach den IP-Schutzarten (IP65) sowie MIL-STD-810G und MIL-STD461G zertifiziert sind und über Tempest- schutz nach dem deutschen Zonenmodell (BSI) oder den internationalen Abstrahlprüfverfahren gemäß SDIP-27 verfügen. Verschlüsselt werden die Geräte mit der vom BSI VS-NfD-zugelassenen Festplatten- verschlüsselung R&S®TrustedDisk. Neben den Daten werden auch das komplette Betriebssystem und sogar die temporären Dateien verschlüsselt – die transpa- rente Verschlüsselungsmethode in Echtzeit hält die Produktivität der Geräte jederzeit störungsfrei auf- recht. Kontakt: Rohde & Schwarz Cybersecurity GmbH Tel.: +49 (0) 30 65 884 - 222 E-Mail: cybersecurity@rohde-schwarz.com www.rohde-schwarz.com/cybersecurity ©Stefan VeresNext >