Ein Bericht von: Markus Kirchenbauer, Kommando Heer, PIZ Heer
Koblenz, 12. September 2013 – Vor der beeindruckenden Kulisse der Festung Ehrenbreitstein marschierten im Fackelschein, das Wachbataillon und das Heeresmusikkorps 300 zum Großen Zapfenstreich auf. Es ist die höchste Form der militärischen Ehrerweisung in den deutschen Streitkräften. Das Deutsche Heer verabschiedet sich in einer glanzvollen Zeremonie nach über 56 Jahren aus der Garnison Koblenz.
Der Inspekteur des Heeres, Generalleutnant Bruno Kasdorf, zeichnete noch einmal die über 56-jährige Geschichte des Heeres am Standort Koblenz nach. Er betrachtete vor allem die enge Verbundenheit zur Garnisonsstadt und seiner Bevölkerung. Sein Dank galt der Unterstützung und Freundschaft, die das Deutsche Heer während der Zeit in Koblenz erleben und genießen durfte. Gleichzeitig wies Generalleutnant Kasdorf aber auch auf die Vorteile der neuen Garnison Strausberg hin. „Dies ist eine strategische Entscheidung gewesen. Die Nähe zum politischen Zentrum in Deutschland, zum Bundesministerium der Verteidigung und die Nähe des Einsatzführungskommandos sind von Vorteil. Das erleichtert die Zusammenarbeit, und langfristig profitieren auch die Angehörigen des Kommandos und ihrer Familien von den vielen Verwendungsmöglichkeiten im Großraum Berlin. Gemeinsam sind wir stark und erfolgreich – ganz gleich, an welchem Ort wir unseren Dienst leisten. Am Ende und das gilt für die gesamte Neuausrichtung – werden wir besser aufgestellt sein“, so das Fazit des Inspekteurs.
Beeindruckendes Zeremoniell im Fackelschein
Mit Einbruch der Dunkelheit war es dann soweit: rund 2.000 Bürgerinnen und Bürger aus Koblenz und Umgebung dazu zahlreich geladene Gäste fanden sich im Fackelschein auf dem Festungsplateau ein. Wurde das Vorüben am späten Nachmittag noch durch anhaltende Regenschauer gestört, so blieben die Himmelsschleusen während des Großen Zapfenstreiches am Abend geschlossen und nichts störte die großartig anmutende Veranstaltung. Unter Führung des Kommandeurs, Oberstleutnant Dr. Axel Dohmen, boten die Soldaten des Wachbataillons den Zuschauern ein überaus beeindruckendes Erlebnis. Das Heeresmusikkorps 300 aus Koblenz bot dabei den musikalischen Rahmen. Der Inspekteur des Heeres, Generalleutnant Bruno Kasdorf gemeinsam mit Stadtoberhaupt Herrn Oberbürgermeister Prof. Dr. Joachim Hofmann-Göttig nahmen den Großen Zapfenstreich ab.
Anmutig und ehrfürchtig – der Große Zapfenstreich
Nach der Serenade, mit den Musikstücken „Helenenmarsch“, „Fridericus Rex Grenadiermarsch“, der „Marsch der Soldaten des Robert Bruce“ sowie abschließend der Marsch des Heeres, „Des großen Kurfürsten Reitermarsch“, begann mit dem Locken der eigentliche Große Zapfenstreich. Diese feierliche Abendmusik beinhaltet das Spiel der Landsknechte mit Pfeifen und Trommeln einerseits und die Trompeten und Pauken der Reiterei andererseits. Mit dem Kommando „Helm ab zum Gebet“, dem Choral „Ich bete an die Macht der Liebe“ und der danach erklingenden Nationalhymne endete das Zeremoniell anlässlich der Verabschiedung des Deutschen Heeres aus Koblenz.
Blick nach vorn das Deutsche Heer
Auf Grundlage der Entscheidung zur Neuausrichtung und als einer der ersten Schritte zur Einnahme der Struktur HEER2011 wurde zum 1. Oktober 2012 das Kommando Heer als neuer Stab des Inspekteurs des Heeres aufgestellt. Aus dem Kommando Heer wird das Deutsche Heer geführt. Es übernimmt die Aufgaben des Führungsstabes des Heeres, des Heeresführungskommandos, sowie Teilaufgaben des Heeresamtes und verlegt bis Ende 2013 nach Strausberg. Auch wenn mit der Verlegung des Kommandos Heer die Geschichte des Deutschen Heeres in Koblenz endet, bleibt die Garnison Koblenz mit mehr als 7.000 Bundeswehrangehörigen zweitgrößter Bundeswehrstandort. Mit dem Versprechen, Koblenz stets in guter Erinnerung zu behalten und dem Überreichen einer Urkunde, meldete der Inspekteur des Heeres das Heer beim Oberbürgermeister der Stadt Koblenz ab.