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Mobile Sanitätseinrichtungen

Luftlanderettungszentrum (Foto © PIZ Sanitätsdienst)
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Versorgung auf höchstem Niveau

In den zurückliegenden Jahrzehnten hatte der Sanitätsdienst hauptsächlich den Auftrag, Einsätze im Rahmen des internationalen Krisenmanagements zu unterstützen.

Die Unterstützungsleistung war dabei in hohem Maß von Individualmedizin und Versorgung aus stationären Einrichtungen heraus geprägt. Im Gegensatz dazu ist die Neuausrichtung auf die Landes- und Bündnisverteidigung (LV/BV) an Szenarien gekoppelt, in denen der Sanitätsdienst als Leistungserbringer für die Dimension Land in sehr beweglichen Gefechtssituationen und wechselnder Intensität im Brigaderaum gefordert wird. Diese operativen Rahmenbedingungen stellen die Tauglichkeit der verwendeten Bestandssysteme der Ebene 1 und Ebene 2 für die Landes- und Bündnisverteidigung auf eine harte Probe.

Entgegen der verbreiteten Ansicht, dass zeltgestützte Systeme grundsätzlich ausreichend mobil seien, muss festgestellt werden, dass deren in diesem Zusammenhang erforderliche Mobilität jenseits der strategischen Verlegung meist stark eingeschränkt ist. Selbst verhältnismäßig kleine Systeme wie das Luftlanderettungszentrum (LLRZ), leicht sind nach dem Aufbau bzw. im Betrieb nicht ohne Weiteres in den geforderten Zeitlinien zu verlegen. Konstruktive Merkmale der Einrichtung selbst wie auch die im Moment zur Verlegung verwendeten Mobilitätsplattformen (Transportfahrzeuge) sind hierfür ursächlich.

Relevante Faktoren für notwendigen Fortschritt

Vordergründig bedeutet Mobilität zunächst die grundsätzlich konstruktiv angelegte Fähigkeit zur Ortsveränderung als solche, also die Verlegefähigkeit. Die Verbringung einer Behandlungseinrichtung in ein Einsatzgebiet mit geeigneten Transportmitteln (u. a. per Schiff, Flugzeug oder mittels Schienentransport) ist als strategische Verlegbarkeit die Voraussetzung für alles weitere und ist allgemein lediglich kapazitätslimitiert.

Die eigentliche Herausforderung hinsichtlich der Systemmobilität ist eine ausreichende taktisch-operative Verlegefähigkeit, um die notwendige Wirkung im Einsatzraum selbst überhaupt erzielen zu können. Im Rahmen landbasierter Operationen als Leistungsschwerpunkt bedeutet dies, dass der Sanitätsdienst in der Lage sein muss, den zu unterstützenden Heereskräften in allen Operationsarten effektiv zu folgen. Um diesem Anspruch gerecht zu werden, müssen insbesondere zwei Aspekte der taktischen Mobilität erfüllt werden. Es sind dies einerseits die Zeitansätze, die für den wiederholten, schnellen Wechsel vom Marschzum Funktionszustand medizinischer Behandlung benötigt werden, und die Geschwindigkeit der Systemverlegung als Ganzes. Für letztere sind wiederum zwei Faktoren ausschlaggebend: die Fähigkeit zur Eigenbeweglichkeit des Systems und darüber hinaus gegebenenfalls auch dessen Geländegängigkeit.

Größte, konstruktive Limitierung der vorhandenen Systeme sind die für eine taktische Verlegung benötigten Auf- und Abbauzeiten. Hierbei offenbart sich insbesondere der Nachteil von rein zeltgestützten Systemen, die per se nicht eigenbeweglich sind und zwar oft schneller aufgebaut werden können als aktuell verfügbare containerbasierte Einrichtungen, aber nicht wieder abgebaut. Außerdem wird ein sehr effizientes Transport- und Verpackungskonzept benötigt, und die zeltgestützten Systeme sind deutlich weniger robust. Dazu durchgeführte Versuche haben deutlich gezeigt, dass besonders die Abbauzeiten ein Faktor sind, der die Eignung der Bestandssysteme für ein LV/BV-Szenario infrage stellt. Für eine adäquate Unterstützung der Dimension Land sind Aufbau, Betrieb, Abbau, Verlegung und Wiederaufbau nötig. Insbesondere die Verlegung macht die Eigenbeweglichkeit der Systeme notwendig. Eine komplizierte und langwierige Unterstützung der Verlegung mit zusätzlichem Gerät ist daher nicht praktikabel.

Bei der Verlegung spielen Verfügbarkeit und Zeitbedarf der logistischen Unterstützung eine entscheidende Rolle. Nicht alle Bestandssysteme sind zu diesem schnellen Abbau, zur eigenständigen Verlegung und zum Wiederaufbau befähigt. Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass der Begriff Mobilität die Gesamtheit aller genannten Teilaspekte beinhaltet.

Von Oberstabsapotheker Dustin Schulze, Kommando Sanitätsdienst der Bundeswehr

Den kompletten Beitrag lesen Sie in der aktuellen Ausgabe des HHK!

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