Andernach, 19. Januar 2021 – Am 20. Januar 2021 jährt sich zum 65. Mal der „Tag von Andernach“, an dem der damalige Bundeskanzler Dr. Konrad Adenauer die ersten Rekruten der neuen Streitkräfte der Bundesrepublik Deutschland anlässlich ihrer symbolischen Indienststellung in der Andernacher Krahnenberg-Kaserne begrüßte.
Heute wird die Andernacher Kaserne durch den Sanitätsdienst der Bundeswehr genutzt. Dessen Inspekteur, Generaloberstabsarzt Dr. Ulrich Baumgärtner, fühlt sich daher dem Erhalt dieser Stätte und der Erinnerung an dieses Jubiläum verpflichtet: „Der 20. Januar ist nicht nur ein besonderer Tag für die Bundeswehr, sondern auch für den Förderverein „Wiege der Bundeswehr e. V., dem ich die Unterstützung des Sanitätsdienstes der Bundeswehr bei seinem Engagement zum Erhalt der Erinnerung zusichere.“
Bundeskanzler Adenauer bei seinem Besuch in Andernach vor dem frisch gelieferten militärischen Großgerät.
(Foto: Förderverein „Wiege der Bundeswehr e.V.“, D.U. Schmidt)
Obwohl die Krahnenberg-Kaserne ausschließlich Ausbildungsstandort für Heeressoldaten war, erhielt sie durch dieses gemeinsame Antreten der ersten Freiwilligen aller drei Teilstreitkräfte und somit der kompletten damaligen westdeutschen Streitkräfte, den Beinamen „Wiege der Bundeswehr“.
Der „Tag von Andernach“ ist Symbol der Bereitschaft zur Verteidigung von Freiheit, Demokratie und Pluralismus, der Eingliederung der Bundeswehr in das westliche Bündnis und der Einordnung der Streitkräfte in die demokratische Gesellschaft der Bundesrepublik Deutschland. Ebenso ist der „Tag von Andernach“ der geglückte Startschuss für Streitkräfte nach dem Konzept der Inneren Führung und die Idee einer Staatsbürgerin und eines Staatsbürgers in Uniform, der einen neuen Geist und einen neuen Führungsstil erlebt und damit Ausgangspunkt eines neuen wertebezogenen Soldatentums auf rechtsstaatlicher Basis.
Um eine bleibende Erinnerungsstätte für dieses für die Bundeswehr so bedeutende und prägende Ereignis zu bewahren, haben sich viele Jahre lang ehemalige und aktive Soldatinnen und Soldaten sowie engagierte Bürgerinnen und Bürger dafür eingesetzt, zumindest Teile der historischen Mannschaftsunterkünfte zu erhalten und dort eine Militärgeschichtliche Sammlung zu verwirklichen.
Dabei gelang der Erhalt der letzten verbliebenen Baracke Nummer 17, die 2009 unter Denkmalschutz gestellt und anschließend saniert wurde.
Heute können aktive und ehemalige Soldatinnen und Soldaten sowie interessierte Bürgerinnen und Bürger aufgrund dieser bundeswehrgemeinsamen Erinnerungsstätte, die zugleich Symbol für eine der wichtigsten Weichenstellungen der jüngeren deutschen Geschichte und ein entscheidender Meilenstein in der Entstehung der Bundeswehr ist, in historischem Ambiente hautnah und nahezu „zum Anfassen“ erleben.
Quelle: Kommando Sanitätsdienst der Bundeswehr