Interview mit Sebastian Bumke, Account Manager Bundeswehr, DEUTSCHE TELEKOM GESCHÄFTSKUNDEN GMBH
Sehr geehrter Herr Bumke, was ist Ihre Aufgabe bei der Telekom? Als Account Manager für die Bundeswehr übernehme ich die Vertriebsverantwortung für alle Teilstreitkräfte und Organisationsbereiche des Ressorts einschließlich der BWI und einen Teil der wehrtechnischen Industrie. In dieser Rolle repräsentiere ich unser Unternehmen als führenden Digitalisierungspartner unserer Kunden und Partner und baue eine Brücke zwischen Business, IT, Portfolio und verschiedenen Interessengruppen. Ich bin stolz darauf, diese wichtige Rolle zu erfüllen und freue mich darauf, weiterhin eng mit der Bundeswehr zusammenzuarbeiten, um gemeinsam innovative Lösungen zu entwickeln.
Sebastian Bumke stellte sich auf der AFCEA Fachausstellung den Fragen von Burghard Lindhorst. (Foto ©Björn Trotzki)
Telekom: Das verbindet man zunächst mit reiner Telekommunikation. Aber was machen Sie darüber hinaus? Aus der Historie und von Hause aus ist die Telekommunikation die Grundlage unseres Geschäfts und heute auch jedes Digitalisierungsvorhabens unserer Kunden. Wir versorgen die Bundeswehr, unsere internationalen militärischen Kunden und deren Partner im In- und Ausland mit Telekommunikation – Sprache, Daten und Video im Fest- und Mobilnetz über terrestrische oder über Satelliten-Verbindungen. Digitalisierung ist neben der Kommunikation aber vor allem auch IT und hier bieten wir integrierte und konvergente Lösungen an, bei denen IT und Kommunikation zusammengehören. Ein sehr gutes Beispiel dafür, wie wir unter Nutzung moderner Kommunikationstechnologien die Digitalisierung der Bundeswehr vorantreiben, ist unsere jüngst mit dem Logistikkommando der Bundeswehr durchgeführte Studie „5G für ortsfeste logistische Einrichtungen“. Hier wurden gerade im Themenfeld „Autonome Logistik“ große Potenziale identifiziert, die durch 5G überhaupt erst möglich werden können. Durch den Einsatz von Robotern kann die Steuerung, Durchführung und Organisation des Materialflusses (Intralogistik) innerhalb des Lagerbetriebes verbessert werden. Wir sind seit gut 40 Jahren im maritimen Umfeld mit IT-Komponenten und digitalen Bordnetzen unterwegs. Einen weiteren Schwerpunkt haben wir in der Beratung und dem Support rund um Integrated Logistics Support (ILS) und Product Lifecycle Management (PLM). In diesem Bereich haben wir gemeinsam mit der Bundeswehr eine Extended-Reality-Lösung entwickelt – die Fernunterstützung für Instandhaltungskräfte. Das wichtige Thema Cybersicherheit bedienen wir mit Themen wie u. a. Security Operations Center (SOC) / Security Information and Event Management (SIEM), Cyber-Resilience und Simulation/Test mit einer eigenen Tochtergesellschaft, der Telekom Security. Die Sicherheitssparte ist enger Partner des Kommandos Cyber- und Informationsraum. Darüber hinaus zählen Rechenzentrums-Leistungen zu unserem Kerngeschäft. Software- oder Multimedia- Services runden unser Portfolio ab.
Intensive Gespräche auf dem Stand der Telekom.(Foto ©Lindhorst)
Die Bundeswehr nutzt in vielen Bereichen zivile Lösungen. Was können Sie hier anbieten? Neben schnellen, breitbandigen und sicheren Netzen bieten wir der Bundeswehr IT-Lösungen aus unseren zivilen Sektoren, beispielsweise im Gebiet der Logistik, Sanitätswesen oder Personalwesen. Wir nutzen unser Industrie- und Produkt-Know-how und „härten“ dieses Portfolio, indem wir es an die Bedarfe und erhöhten Sicherheitsanforderungen anpassen. Man könnte sagen: Wir verpassen unseren magentafarbenen Telekom-Produkten einen olivgrünen Anstrich.
Digitale Souveränität ist ein zunehmend wichtiger Aspekt. Wie sieht der bei der Telekom aus? Wir investieren stark in souveräne Cloud-Plattformen. Wir glauben, dass eine nachhaltige digitale Wertschöpfung nur mit Souveränität in Bezug auf Daten, Technologie und Betrieb erreicht werden kann. Die Anforderungen an digitale Souveränität sind vielfältig und erfordern komplexe Antworten. Souveränität ist mehr als Datenschutz. Wir betrachten auch digitale Identitäten und die Data Governance als wichtige Aspekte. Data Governance beantwortet dabei die Fragen, wo Daten erzeugt werden und wo sie gespeichert sind, wer sie nutzen darf und wer die Verantwortung für die „Spielregeln“ übernimmt. Nicht zuletzt ist anzumerken, dass Daten, die häufig auch als das Gold des digitalen Zeitalters bezeichnet werden, die Basis für leistungsstarke KI-Lösungen sind.
Was steht bei der AFCEA Fachausstellung für Sie im Mittelpunkt? Die AFCEA Fachausstellung ist schon seit jeher die olivgrüne CeBit. Hier treffen sich die öffentlichen Auftraggeber aus der Bundeswehr und anderen Sicherheitsbehörden mit der Informations- und Telekommunikationsbranche zum Gedankenaustausch. Die Deutsche Telekom ist als Gründungsmitglied der AFCEA e.V. von Beginn an dabei. Wir unterstützen mehrere aktuelle Projekte mit einem Auftritt auf der AFCEA Fachausstellung, haben die Möglichkeit, unser Portfolio vorzustellen und vor allem haben wir hier den Raum, um neue Ideen und Themen mit unseren Kunden und Partnern zu diskutieren.
Sehr geehrter Herr Bumke, vielen Dank für die interessanten Informationen!