Mit einem erfolgreichen Systemtest für das neue, innovative Führungssystem haben die Deutsche Bundeswehr und Frequentis am 27. Juni 2013 einen kritischen Meilenstein beim Ausbau der Führungszentrale Nationale Luftverteidigung (FüZNatLV) bravourös gemeistert. Die integrierte Informations- und Kommunikationsausstattung soll der ressortübergreifenden Zusammenarbeit zwischen Luftwaffe, Bundespolizei und Deutscher Flugsicherung (DFS) bei der Gewährleistung der Sicherheit im deutschen Luftraum in Zukunft neue Fähigkeiten bringen.
Die FüZNatLV leistet einen wesentlichen Beitrag zum Schutz des Luftverkehrs gegen Flugzeugentführungen, Sabotageakte sowie sonstige gefährliche Eingriffe und beherbergt Kräfte des Bundesministeriums der Verteidigung, des Bundesministeriums des Innern sowie des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Wohnungswesen. Das Projekt „IT-Ausstattung Führungszentrale Nationale Luftverteidigung (FüZNatLV)/Nationales Lage- und Führungszentrum Sicherheit im Luftraum (NLFZ SiLuRa) – 2. Ausbaustufe“ umfasst die Entwicklung und Lieferung eines Demonstrators, der die operationellen Abläufe der Luftraumüberwachung und -verteidigung in einem prozessorientierten Führungssystem abbildet. Kernelemente dieses Systems sind neben der Integration ressortübergreifender Schnittstellen und Datenquellen auch
- die Darstellung der Luftlage an stationären und mobilen Arbeitsplätzen, einschließlich umfangreicher Funktionalitäten eines Geographischen Informationssystems (GIS),
- die Unterstützung von komplexen Zusammenarbeits- und Entscheidungsprozessen bei „besonderen Ereignissen im Luftraum“ mit rollenbasiertem Informations- und Funktionszugriff inklusive justiziabler Dokumentation der Einsatzabläufe sowie
- die integrierte Anbindung an das Sprachkommunikationssystem (KOFA IP).
Nach elf Monaten des gemeinsamen Systemdesigns folgte die Implementierungs- und Integrationsphase der Funktionalitäten von Hard- und Software, wobei ein wesentlicher Schwerpunkt auf der intuitiven Bedienbarkeit des Führungssystems und den entsprechenden Mensch-Maschine-Schnittstellen lag. Mit einer iterativen Vorgehensweise und unter Nutzung von Methoden der agilen Softwareentwicklung wurde sichergestellt, dass Frequentis diese Meilensteine zur vollsten Zufriedenheit der Einsatzkräfte sowie im Zeit- und Kostenrahmen durchführen konnte.
Im Rahmen des Systemtests wurde der Demonstrator umfangreich getestet. Den Abschluss bildete eine Live-Übung, bei der Einsatzkräfte der Luftwaffe und der Bundespolizei sowie Mitarbeiter der Deutschen Flugsicherung erstmalig mit dem neuen, innovativen Führungssystem unter realitätsnahen Einsatzbedingungen zusammenarbeiteten. Die Übung setzte auf einer Quick Reaction Alert (QRA) Qualifikationsübung der Luftwaffe auf eine Alarmrotte bestehend aus zwei EUROFIGHTER der Bundeswehr und trainierte zwei Abfang- und Sichtidentifikationseinsätze über dem norddeutschen Luftraum mit realen Flugzielen. Dabei konnte die Interaktion sämtlicher Systemanteile, Schnittstellen, Datenquellen und Rollen umfassend nachgewiesen werden. Das von Frequentis erzielte Ergebnis übertraf alle Erwartungen. So wurden annähernd 99% aller technischen Prüffälle bestanden und der operationelle Mehrwert des neuen Führungssystems konnte eindrucksvoll nachgewiesen werden.
Gruppenleiter am Zentrum für Luftoperationen Oberst i.G. Hornung betont: „Dies ist ein großer Schritt vorwärts in der Zusammenführung von (Echtzeit-) Daten aus den verschiedensten zivilen und militärischen Bereichen. Das hat es bisher nicht gegeben, da die meisten Systeme in dieser Branche mit Eigenentwicklungen in ihren jeweiligen Sparten und vor allem für nur ihren jeweiligen Zweck gearbeitet haben. Alle Daten zusammenzufügen und hieraus einen Mehrwert im Rahmen der vernetzten Sicherheit zu bekommen – diese wesentliche Leistung ist vollumfänglich erbracht worden.“
Zu Projektbeginn im Oktober 2011 war allen Beteiligten klar, dass mit diesem Entwicklungsprojekt Neuland betreten wurde und erhebliche Herausforderungen zu meistern waren. Mit dem erfolgreichen Systemtest rücken der Vollausbau der FüZNatLV und neue Fähigkeiten für den Schutz des Luftverkehrs in greifbare Nähe. Nach erfolgter Realisierung des Führungssystems und getreu dem Firmenmotto „For a Safer World“ leistet Frequentis dadurch erneut einen wichtigen Beitrag für die Deutsche Bundeswehr und die Sicherheit im deutschen Luftraum.
Frequentis Defence ist seit 25 Jahren Partner der Deutschen Bundeswehr und bietet individuelle Lösungen zur vernetzten Operationsführung für die militärische Flugsicherung und die Einsatz- und Operationsführung. Als anerkannter Anbieter von integrierten Gefechtsständen versprechen wir maßgeschneiderte Lösungen, eine flexible Skalierbarkeit sowie ein Maximum an Kosteneffizienz. Wir unterstützen unsere Kunden bei der Migration hin zu künftigen Entwicklungen, wobei Investitionen in bestehende Technologien erhalten bleiben. Hervorragende Leistung, Fokus auf Kundenorientierung und Einhaltung internationaler Standards sind hierbei ein Muss!
Text und Fotos: FREQUENTIS AG
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