Von Sebastian Christ, Cyber Innovation Hub der Bundeswehr
Alle Militärfahrzeuge vom Typ Wolf, die zur Instandsetzung ins Mechatronikzentrum der Bundeswehr nach Jülich kommen, erwartet zunächst dasselbe Schicksal: Sie werden komplett in die einzelnen Baugruppen zerlegt. Jede Baugruppe wird gewartet und gegebenenfalls repariert. Die Arbeitsschritte finden an verschiedenen Stationen statt. Und das Problem, das dabei entsteht, wird spätestens dann offensichtlich, wenn man einmal in der riesigen Werkshalle steht, in der die Instandsetzung stattfindet: Es geht darum, den Überblick zu bewahren. Wo befinden sich die Baugruppen zu einem bestimmten Zeitpunkt?
Digitales Baugruppentracking spart Zeit. (Foto ©Bw/Wilke)
Wie lässt sich die Logistik dabei effizient organisieren? Früher gab es dafür einen analogen Ansatz: Die Baugruppen wurden mit kleinen, nummerierten Metallschildern versehen. Auf diese Weise konnte man die Einzelteile am Ende zwar wieder zuordnen, doch es gab keinen Gesamtüberblick. Außerdem war das System immens personal- und zeitintensiv. Es kam regelmäßig vor, dass Mitarbeiter des Mechatronikzentrums die Halle auf der Suche nach den passenden Baugruppen ablaufen mussten. Die digitale Vernetzung von Maschinen und Arbeitsgegenständen, oft auch als „Industrie 4.0“ bezeichnet, kann dabei helfen, solche Prozesse wesentlich schneller und zielführender zu gestalten.