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Fähigkeitsdefizite müssen schnellstmöglich geschlossen werden!

Die Digitalisierung landbasierter Operationen geht schrittweise voran. Der Ausbau der Führungsfähigkeit ist nicht nur für die Division 2025 essenziell. (Foto ©Bw/Anne Weinrich)
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Nachgefragt bei … Generalleutnant Alfons Mais, Inspekteur Heer

Herr General, welche aktuellen Themen haben für Sie zurzeit besondere Priorität? Zunächst muss ich eine Sache grundsätzlich feststellen: Die Anzahl an Herausforderungen, die wir im Heer haben, ist groß und sie wächst weiter. Das Thema Material und natürlich unverändert die Verbesserung der Führungsfähigkeit sind noch immer weit oben auf der Agenda. In diesen Feldern hat sich schon einiges bewegt, aber bei der Feuerunterstützung, bei Pionierfähigkeiten und der Flugabwehr müssen wir weiter nachsteuern. Hier zu nennen sind auch die Waffensysteme der mittleren Kräfte. Die Entwicklung von Möglichkeiten des Handelns zur schrittweisen Stationierung einer Brigade in Litauen im Rahmen der Division 2025 haben wir ebenfalls gerade im Fokus. Zur Beantwortung Ihrer Frage gehört dann noch das strategische Thema Personal. Ich nenne es deswegen strategisch, weil es uns auf absehbare Zeit mit hoher Priorität beschäftigen muss und wird.

Generalleutnant Alfons Mais (Foto © Bw)

Wie beurteilen Sie die aktuelle Lage an der Ostflanke der NATO? Der russische Überfall auf die Ukraine bleibt auch im zweiten Jahr der Aggression eine Herausforderung für uns alle. Das Deutsche Heer wird die Ukrainer so lange wie politisch gewollt und damit aktuell as long as it takes unterstützen. Die NATO hat sich auf die Gefährdungslage grundsätzlich eingestellt. Die Allianz hat immer wieder bewiesen, dass sie höchst handlungsfähig ist. Die momentanen Planungen zur Verteidigung des Bündnisses unterstreichen erneut, dass wir in der Lage sind, jeden Zentimeter des Bündnisgebietes zu verteidigen. Den Willen dazu beweist das Deutsche Heer sowohl bei der Bereitstellung des Kerns der multinationalen enhanced Forward Presence Battlegroup (eFP) in Litauen als auch bei den enhanced Vigilant Activities (eVA) in Litauen sowie in der Slowakei und natürlich mit den Planungen zur Division 2025 u. a. mit einer Brigade in Litauen. Für das Bündnisgebiet würde ich die Lage daher grundsätzlich als stabil bezeichnen.

Der Generalinspekteur hat die Herausforderung formuliert: „[…] wir müssen vor allem eins: Gewinnen wollen. Weil wir gewinnen müssen.“ Was bedeutet diese Aussage im Wesentlichen für Ihren Verantwortungsbereich? Der Generalinspekteur hat meiner Ansicht nach genau die richtigen Worte getroffen. Im Heer sprechen wir von Kriegstauglichkeit. Das schließt Siegfähigkeit natürlich mit ein. Letztlich muss es immer darum gehen im Kampf auf dem Schlachtfeld erfolgreich zu bestehen. Diese Denkweise ist im Heer seit einiger Zeit wieder bestimmend. Wir haben sie beispielsweise im September 2021 in unseren „Operativen Leitlinien“ formuliert. Dementsprechend laufen alle unsere Bemühungen zur Einnahme des „Zielbilds Einsatzkräfte Heer“, d. h. in allen strukturellen, materiellen und personellen Maßnahmen unter der Überschrift „Kriegstauglichkeit“. Neben materiellen Aspekten bleibt aber natürlich auch der Wille zum Sieg entscheidend. Dieses Denken verankern wir im Mindset jeder einzelnen Soldatin und jedes einzelnen Soldaten des Heeres von Beginn an. Bis zur vollen materiellen Siegfähigkeit liegt noch ein Weg vor uns, aber bis dahin sind wir darauf eingestellt, so zu gehen wie wir sind.

Das komplette Interview lesen Sie in HHK 5/2023!

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