Flensburg, 27.08.2019 – Der Panzerbauer FFG aus Flensburg präsentiert erstmalig auf der DSEI 2019 in London ein neues, innovatives Missionsmodul für den Boxer.Während es bereits verschiedene Missions-Module für die Ausrüstung des GTK Boxer u. a. als Transport-, Sanitäts-, Schützen- oder sogar Artilleriepanzer gibt, fehlte bisher ein Berge- und Kranmodul im Portfolio. Diese Fähigkeitslücke wurde von FFG erkannt und seit dem Projektstart im Oktober 2017 ein völlig neuartiges Bergemodul entwickelt, mit dem sie jetzt geschlossen werden kann.
Die Krananlage wird hydraulisch vom Fahrzeug entkoppelt und hebt bis zu 20 t.
(Copyright FFG FLENSBURGER FAHRZEUGBAU GESELLSCHAFT MBH)
Dieses Modul ist gepanzert und wiegt ca. 13 Tonnen. Es verfügt am Heck über einen 5,3 m langen schwenkbaren Kran mit einer Hubkraft von 20 t, mit dem alle gängigen Wartungs- und Bergearbeiten wie das Wechseln von Waffentürmen, Motoren oder Missionsmodulen – einschließlich des eigenen – oder z. B. das Anheben von Fahrzeugen für den Radwechsel möglich sind. Als zweite wesentliche Komponente ist eine moderne Spillwinde mit einem 60 m langen Kevlar-Seil und 20 t Zugkraft integriert, die etwa zur Bergung und Selbstbergung genutzt werden kann. Außerdem verfügt das Bergemodul über weiterführende Spezialausrüstung wie z.B. eine Schweißausstattung, pneumatisch betriebene Werkzeuge uvm. Die Ausstattung des Systems mit einer fernbedienbaren Waffenstation zum Eigenschutz ist optional ebenfalls vorgesehen.
Um einen sicheren Stand des GTK Boxer beim Betrieb des neuen Missionsmoduls zu gewährleisten, verfügt das Bergemodul über eine eigene Stütz- und Ankereinrichtung, deren hydraulisch ausfahrende Stützen am Heck und den Seiten nicht nur das Modul im Kran- oder Windenbetrieb stabilisieren, sondern gleichzeitig das Fahrwerk entlasten. So ist das Bergemodul nur noch mechanisch über die Standardschnittstellen an das Fahrmodul gekoppelt und benötigt für den Betrieb lediglich Bordstrom zum Aufladen der eigenen Batterieanlage, die das Bergemodul mit Energie versorgt und die Hydraulikanlage antreibt. Dank dieser teilautonomen, elektro-hydraulischen Auslegung kann das Bergemodul auch bei ausgeschaltetem Motor (silent watch) für verschiedene Bergezyklen genutzt werden oder mittels eigener Batterieversorgung sogar komplett ohne Fahrzeug agieren.
Im Inneren bietet das Missionsmodul Platz für eine 2-köpfige Besatzung, bestehend aus Kommandant und Bergewart. Sämtliche Anlagen werden zentral über Touchscreen Displays gesteuert und von einer entsprechenden Software überwacht. Die manuelle Steuerung der Hydraulik im Notbetrieb bleibt dabei weiterhin möglich. Im Sinne einer größtmöglichen logistischen Gleichheit mit anderen Missionsmodulen wurde die allgemeine Bordausstattung wie ABC-Anlage, Heizung etc. wo möglich durch bereits im Boxer eingeführte Komponenten abgebildet.
Schließt eine Fähigkeitslücke des GTK Boxer: Bergemodul von FFG.
(Copyright FFG FLENSBURGER FAHRZEUGBAU GESELLSCHAFT MBH)
Mit dem Bergemodul der FFG können die Nutzerstaaten des GTK Boxer eine wesentliche Fähigkeitslücke nachhaltig schließen, da in Zukunft sämtliche Wartungs- und Bergeaufgaben, für die bisher schwere Kettenfahrzeuge oder zivile Spezialfahrzeuge angefordert werden mussten, von den eigenen Flottenfahrzeugen erledigt werden können.
Interessierte Besucher der DSEI 2019 können das innovative Bergemodul am FFG-Stand Nr. S7-125 besichtigen und sich umfassend auch zu allen weiteren Produkten und Dienstleistungen der Flensburger Fahrzeugbauer informieren.
Weitere Informationen unter: www.ffg-flensburg.de