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Zivile Luftfahrt sorgt für Wachstum bei Flugzeug- und Triebwerksherstellern

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ILA 2014 – Messebericht vom 23. Mai

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Der vierte Tag der Internationalen Luft- und Raumfahrtausstellung 2014 bot wiederum ein spannendes Programm.
 
Publikumsmagnet Willfire 2014
„I will fire“ – wenn eine Luftoperation der Bundeswehr eine solche Drohung im Namen trägt, muss schon einiges passiert sein. Um den Feind von jeglichen Übergriffen abzuhalten, heißt es: Stärke zeigen. An der Fähigkeitendarstellung „Willfire 2014“ der Bundeswehr ist auch in diesem Jahr auf der ILA das Who-is-Who der militärischen Luftfahrzeuge beteiligt: Vier Jagdbomber TORNADO sichern zusammen mit zwei Jagdflugzeugen EUROFIGHTER den Luftraum über dem Einsatzgebiet – ein simulierter Eindringling wird dann durch einen Abfangeinsatz gezwungen, den Luftraum zu verlassen. Im weiteren Verlauf setzen zwei Transporthubschrauber SEA LYNX sowie CH-53 einen Bodentrupp im simulierten Einsatzgebiet ab, geschützt durch zwei Kampfhubschrauber TIGER. Mit einem Geländewagen verlässt das Bodenteam den Hubschrauber und sichert vom Boden aus. Nach erfolgreichem Abschluss des Einsatzes wird das Bodenteam samt Jeep durch eine Transall zur Rückverlegung an den Heimatstützpunkt aufgenommen, unterstützt und gesichert von den Jets im Luftraum. Im Anschluss demonstriert ein Airbus A310 MRTT-Tanker der Bundeswehr die Luftbetankung der TORNADO und EUROFIGHTER. In der knapp halbstündigen Vorführung demonstrieren die deutsche Luftwaffe zusammen mit dem Heer und der Marine täglich gegen 15 Uhr das Zusammenspiel der militärischen Kräfte.
 
Bild-2-TAF-F-16-VO4 5137Die scharfen Augen des FALCON
FALCON nennt sich eine neue, auf der ILA 2014 vorgestellte Tragschrauber-Plattform zur Videoübertragung aus der Luft in Echtzeit. Das System kann wahlweise bemannt oder in bis zu 150 Kilometer Entfernung unbemannt eingesetzt werden, um Sensor- oder Kommunikationstechnik mit bis zu 60 Kilogramm Gewicht zu nutzen. Die bewährte Tragschrauber-Technologie ermöglicht sehr kurze Start- und Landestecken, was das System weitgehend unabhängig von Flugplatz-Infrastruktur macht. „Uns liegen bereits Kaufabsichtserklärungen für rund 90 Systeme vor, vor allem aus dem Nahen und Fernen Osten vor“, sagte auf der ILA Christian Glasemann, Geschäftsführer der Firma DCS aus Memmingerberg. Die potentiellen Kunden kämen aus zivilen und militärischen Strukturen verschiedener Staaten, die mit dem als Gesamtsystem angebotenen FALCON Aufklärungs- und Überwachungsaufgaben erfüllen wollen.
 
Airbus und IAI unterzeichnen UAV-Kooperation
Airbus Defence & Space und Israel Aerospace Industries (IAI) haben auf der ILA 2014 eine Kooperation zur Bereitstellung von UAV für die Bundeswehr vereinbart. Dabei geht es darum, der Luftwaffe das unbemannte Aufklärungsflugzeug IAI HERON TP als Übergangslösung bis zur Bereitstellung einer europäischen Eigenentwicklung anzubieten. Vorgeschlagen wird entweder der Kauf oder ein für das deutsche Militär risikoloses Leasing, bestätigte ein Airbus-Sprecher. Die Bundeswehr hat bereits das kleinere Modell HERON 1 zum Einsatz in Afghanistan geleast.
 
Thales Deutschland auf der ILA 2014 breit aufgestellt
Auf der ILA 2014 zeigt Thales Deutschland einen Ausschnitt seines breiten Portfolios an Produkten und Lösungen für die Luft- und Raumfahrt. Im Space Pavillon präsentiert das Unternehmen mit zehn deutschen Standorten zum Beispiel mit dem HEMP-Triebwerk einen zukunftsweisenden elektrischen Ionenantrieb zur Lageregelung von Satelliten und deren Transfer in die jeweilige Umlaufbahn. Im Rahmen der Leistungsschau der deutschen Luft- und Raumfahrtindustrie auf dem BDLI-Gemeinschaftsstand sind die modernsten Systeme zur Luftraumüberwachung zu sehen. Und auf dem Stand der Helicopter Training Alliance können Besucher einen Blick durch das Helmsystem TopOwl werfen, das von den Besatzungen des Kampfhubschraubers TIGER in Frankreich, Spanien und Australien eingesetzt wird.
 
Jobs zum Anfassen
„Das CareerCenter auf der ILA ist für Deutschland Gold wert.“ Mit dieser Aussage adelte Bundeskanzlerin Angela Merkel die Jobbörse auf der ILA 2014 schon bei der Eröffnung. In Halle 5 präsentiert sich mit mehr als 50 Ausstellern eine Mischung aus allen Bereichen der Branche, diesmal mit „Jobs zum Anfassen“, wie Projektmanagerin Stefanie Lewandowski berichtet. Von der Bundesagentur für Arbeit über die Bundeswehr oder den Verein Deutscher Ingenieure (VDI) bis zum Personaldienstleister ARTS aus Dresden reicht die Palette. Kostenloses Coaching nach vorheriger Anmeldung via Facebook bietet der Kooperationspartner Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ). Im Forum erwarten die Besucher neben Karrierethemen auch Diskussionsrunden und Beiträge über spannende Luft- und Raumfahrtaspekte. Für Unterhaltung sorgt in den Gängen ein Roboter des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR), der den Gästen Prospekte in die Hand drücken kann.
 
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Antonov An-124 „schluckt“ vier Einsatzfahrzeuge
„Da würden ja alle meine Feuerwehren hineinpassen“ staunte Schönefelds Bürgermeister Udo Haase. Um die Leistungsfähigkeit ihres Groß-Transportflugzeuges Antonov An-124 RUSLAN bei humanitären Hilfseinsätzen zu verdeutlichen, demonstrierte die russische Frachtfluggesellschaft Volga-Dnepr auf der ILA 2014 die Verladung von Einsatzfahrzeugen. Ein Lösch- und ein Rüstwagen, ein Einsatzleit- und ein Notarztfahrzeug verschwanden durch die aufgeklappte Schnauze im Bauch des Riesenvogels, wo anschließend immer noch Platz war. Gemeinsam mit dem Flugzeughersteller Antonov betreibt Volga-Dnepr seit 2006 in Leipzig/Halle die Ruslan SALIS GmbH, die zwölf NATO- und zwei Partnerstaaten die An-124 zur Verfügung stellt, bis eigene Transportengpässe durch die Verfügbarkeit des neuen Militärtransporters Airbus A400M in ausreichender Zahl behoben sind. Die RUSLAN kann eine Zuladung von bis zu 150 Tonnen transportieren. Der gegenwärtige Vertrag läuft bis zum Ende dieses Jahres und enthält eine Verlängerungsoption bis zum Dezember 2017.
 
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Fraunhofer-Institut entwickelt verformbaren Flugzeugflügel
Unter dem Namen SARISTU entwickeln Forscher der Fraunhofer-Gesellschaft im Rahmen eines EU-Projektes einen verformbaren Flugzeugflügel, der das Fliegen noch umweltfreundlicher machen soll. Die Abkürzung steht für Smart Intelligent Aircraft Structures. „Die Landeklappen sollen sich künftig während des Fluges an die Strömungen anpassen und so die Aerodynamik verbessern“, sagt Martin Schüller vom Institut für Elektronische Nanosysteme in Chemnitz. Die Mechanik, die sich in der Klappe befindet und sie entsprechend verformt, hat man innerhalb eines Konsortiums bereits entwickelt. Dazu wurde am Institut für Fertigungstechnik und angewandte Materialforschung in Bremen eine Silikonhaut kreiert, in der sich starre und weiche Bereiche abwechseln. Auf der ILA 2014 stellen die Wissenschaftler einen Prototyp vor, der demnächst im Windkanal getestet werden soll. Ferner wurde eine weitere Klappe für die Flügelspitze entwickelt, die den Luftwiderstand weiter verringert. Insgesamt soll der verformbare Flugzeugflügel den Treibstoffverbrauch um sechs Prozent reduzieren. 
 
Rockwell Collins stellt neue Flugzeugcomputer-Familie vor
Auf der ILA 2014 präsentierte der amerikanische Hersteller Rockwell Collins unter der Bezeichnung FMC-4000 eine neu entwickelte Familie von Flug- und Einsatzcomputern (flight and mission computer), die künftig für Kampf- und Trainingsflugzeuge, Tanker und Transporter, aber auch für unbemannte Fluggeräte und Hubschrauber eingesetzt werden können. Als erster Kunde wurde Airbus Helicopters genannt. „Unser FMC-4000 Flug- und Einsatzcomputer verbindet nahtlos Systeme und Anwendungen an Bord und erlaubt dadurch dem Piloten, die Funktionsvielfalt im Flugzeug insgesamt zu kontrollieren,“ sagte Claude Alber, bei Rockwell Collins Vice President und Managing Director für Europa, den Nahen Osten und Afrika. Die neue Computerfamilie nutzt neueste Mehrkern-Prozessortechnologie sowie Hardware, die allen Anforderungen für kommerzielle und militärische Einsätze genügt.
 
Breitling Jet Team fliegt an den Publikumstagen
Rechtzeitig zu den Publikumstagen der ILA 2014 ist auch das Breitling Jet Team in Berlin eingetroffen. Die sieben Piloten unter Leader Jacques „Speedy“ Bothelin sind die weltweit größte, zivile Flugstaffel mit Strahlflugzeugen. Sie fliegen tschechische L-39C ALBATROS. Die zweisitzigen Trainingsmaschinen haben eine Höchstgeschwindigkeit von 910 Stundenkilometern. Seit zehn Jahren wird die 2002 gegründete Staffel, die im französischen Dijon beheimatet ist, von dem Schweizer Uhrenhersteller gesponsert, der auch die Erweiterung von vier auf sieben Jets ermöglichte. Teamchef Bothelin, der eine Erfahrung von mehr als 10.000 Flugstunden hat, begann seine Karriere 1980 als Solopilot und wurde später mit der Patrouille Echo durch Auftritte in ganz Europa bekannt.
 
Vorschau Veranstaltungen: Samstag, 24. Mai 2014
 
10:00 – 18:00 Uhr
Active Flight Training
Die mobilen Simulatoren „The Rafa Red Arrows Unit“ und die „Eurofighter TYPHOON/TORNADO Experience“ bieten eine einmalige Erfahrung.
Ort: ILA-Freigelände
 
12:30 Uhr
Flugvorführungen
von zum Beispiel Airbus Helicopter TIGER UHT-Formation, Staffel-Breitling Jet Team, Autogyro Cavalon, Messerschmitt Me-262, Hispano HA-200 und WE- Fly Formation.
Ort: ILA-Freigelände
 
15:00 Uhr
Willfire2014
Fähigkeitsdemonstration der Bundeswehr
Ort: ILA-Freigelände
 
15:30 Uhr
Flugvorführungen
von unter anderem Tschechien JAS-39 GRIPEN, Polnische MiG-29, Nord Aviation NORATLAS, Nationalstaffel Patrouille Suisse.
Ort: ILA-Freigelände
 
Emirates präsentiert seine A380
Emirates präsentiert seine Airbus A380 vom 20. Mai bis 25. Mai 2014 auf der Internationalen Luft- und Raumfahrtausstellung ILA 2014. Auch Samstag und Sonntag kann die A380 besichtigt werden, die genauen Termine/Slots werden noch bekannt gegeben. Die auf der ILA 2014 ausgestellte Emirates A380 verfügt über 14 Privat-Suiten in der First Class, 76 Flachbettsitze in der Business Class und 399 Sitze in der Economy Class. Emirates betreibt die weltweit größte A380-Flotte, bestehend aus 48 A380. Insgesamt sind 140 A380 von Emirates bestellt. 
Ort: Freigelände
 
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Redaktion: Jürgen K.G. Rosenthal
 

 

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