Kiel, 17. Oktober 2018 – Die brasilianische Marine gab am 15. Oktober die Finalisten der Ausschreibung des CCT-Programms (Corvettes Class Tamandaré) bekannt, im Rahmen dessen vier Schiffe an die brasilianische Marine geliefert werden sollen. Einer der Finalisten ist das Konsortium Águas Azuis, das von thyssenkrupp Marine Systems und Embraer Defence & Security gegründet wurde.
Auf Basis langjähriger Beziehungen und der starken Präsenzen in Brasilien haben beide Unternehmen gemeinsam mit ihren Tochtergesellschaften eine Partnerschaft geformt, die sicherstellt, dass das über Technologietransfer generierte Know-how nicht nur für das CCT Programm, sondern auch für zukünftige strategische Projekte im Bereich Verteidigung in Brasilien aufgebaut wird.
Das Konsortium Águas Azuis hat der brasilianischen Marine einen Vorschlag auf Basis des bewährten MEKO®-Designs vorgelegt. Sein modulares Design erleichtert die lokale Integration sowie den entsprechenden Technologietransfer und verringert so die Anschaffungs-, Wartungs- und Modernisierungskosten.
Die MEKO®-Klasse ist in der Lage weltweit in Hochseegebieten zu operieren. Die Klasse vereint modernste Technologie, Innovation und robuste Kampfeigenschaften. Die Schiffe verfügen über eine hervorragende Reichweite, enorme Ausdauer- und robuste Seeeigenschaften und sind kosteneffizient im Betrieb. Im Ergebnis hat die Marine eine flexible und vielseitige Kampfplattform – bereit für die unterschiedlichsten Herausforderungen.
Dr. Rolf Wirtz, CEO von thyssenkrupp Marine Systems: „Wir freuen uns sehr, dass wir die letzte Phase des CCT-Programms erreicht haben. Dies ist ein Beleg für unsere führende Position und die bewährten Technologien, die wir weltweit im Marinebereich anbieten. Die brasilianische Marine hat eine außerordentliche Expertise und wir schätzen die guten Beziehungen, die wir seit Auslieferung des ersten Ubootes der Tupi-Klasse in den späten 1980er Jahren pflegen. Im Konsortium mit Embraer glauben wir fest daran, dass wir nicht nur Schiffe und Systeme anbieten können, die die Nachfrage der Marine für die nächsten Jahrzehnte decken, sondern auch hoch qualifizierte Arbeitsplätze und Technologie nach Brasilien bringen und die lokale Verteidigungsindustrie stärken.“
Seit 1982 wurden 82 MEKO®-Korvetten und -Fregatten an Marinen in 14 verschiedenen Ländern ausgeliefert, davon 37 außerhalb Deutschlands. Alle diese Schiffe sind noch in Betrieb – und weisen teils eine Lebensdauer von mehr als 40 Jahren auf. Diese Klasse zeigt die Vorteile von fünf Schiffsgenerationen dank ihrer Design-Iteration, wobei die besten Eigenschaften jedes Projekts in das nächste Projekt einfließen. So ist sichergestellt, dass die neuen Schiffe auf solide und bewährte Technologie, Materialien sowie Standards setzen.
Bei Auftragsvergabe würde die Embraer-Tochter Atech in enger Kooperation mit der thyssenkrupp Marine Systems Tochter Atlas Elektronik das Combat Management System (CMS) der Schiffe einbringen. Es ist geplant, dass das Engineering und die Software von Atlas Elektronik das lokale Engineering, Equipment, die Systemintegration und das Projektmanagement von Atech unterstützen und weiterentwickeln.
Jackson Schneider, Präsident und CEO von Embraer Defence & Security: „In einem Konsortium mit thyssenkrupp Marine Systems bieten wir als Einzige ein solides nationales Partnerschaftsmodell an, das nachgewiesenermaßen Technologietransfer im Land halten und die Weiterentwicklung von Know-how auch für zukünftige strategische Verteidigungsprojekte in Brasilien sicherstellen kann. Wir sind davon überzeugt, dass wir ein Paket zusammenstellen können, das nicht nur die Anforderungen der Marine heute und in Zukunft übertrifft, sondern das gleichzeitig die Produktion, das Lifecycle-Management und den Support lokal in Brasilien gewährleistet.“