Militärpolizei und Bundeskriminalamt

Umsetzung einer Sprengladung an einem Fahrzeug. (Foto © StFw Dieter Arndt)
Umsetzung einer Sprengladung an einem Fahrzeug. (Foto © StFw Dieter Arndt)

Ressortübergreifende Zusammenarbeit im Rahmen Sprengstoffermittlungen

Die ressortübergreifende Zusammenarbeit bei Sprengstoffermittlungen zwischen dem Bundeskriminalamt
und den zuständigen Dienststellen der Bundeswehr liefert einen synergetischen Beitrag zur  Sicherheitsarchitektur der Bundesrepublik Deutschland.

Die Notwendigkeit der gesamtstaatlichen Sicherheitsvorsorge im Rahmen der Landes- und Bündnisverteidigung intensiviert den bereits seit 2018 etablierten ressortübergreifenden Ansatz der Kooperation zwischen dem Bundeskriminalamt, dem Kommando Feldjäger der Bundeswehr sowie dem Amt für Heeresentwicklung bei Sprengstoffermittlungen. Harmonisierte Verfahren und Standards, der Informationsaustausch zu relevanten Entwicklungen, die wechselseitige Anerkennung von Qualifizierungen und die Durchführung kooperativer Aus- und Fortbildungsmaßnahmen tragen dabei wesentlich zur Gefahrenabwehr und Strafverfolgung als Teil der Fähigkeitsprofile von Bundeswehr, polizeilichen Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben bei.

Militärpolizeilicher Bedarf als Mehrwert für die Bundeswehr

Mit der Wahrnehmung militärpolizeilicher Aufgaben leisten Militärpolizisten einen Beitrag zur Landes- und Bündnisverteidigung sowie zum Heimschutz, dem nationalen Risiko- und Krisenmanagement und weiteren subsidiären Aufgaben. Dabei sind die Kernaufgaben Erhebung und Ermittlung und zudem die Unterstützung im Heimat-, Raum- und Objektschutz im Kontext der Sprengstoffermittlungen anzuführen. Trotz eindeutig abzugrenzender Zuständigkeiten lassen sich gleiche oder vergleichbare Anforderungen an die Polizeibehörden des Bundes und der Länder sowie das Bundeskriminalamt als Experten für Sprengstoffermittlungen der polizeilichen Behörden identifizieren. Folglich intensiviert die Zusammenarbeit durch gemeinsame Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen unter effektiver Nutzung personeller, materieller, infrastruktureller und finanzieller Ressourcen das Verständnis ressortübergreifender Aufgabenwahrnehmung und verbessert somit die gegenseitige Unterstützungsleistung im In- und Ausland. Im Kontext des internationalen Krisenmanagements bedeutsam, stellt das kooperative Vorgehen insbesondere den Fähigkeitserhalt und Fähigkeitsausbau bei Sprengstoffermittlungen im Rahmen der Landes- und Bündnisverteidigung sicher.

Organisation und Infrastruktur

Die 2019 begonnene Ausbildung diente in einem ersten Schritt zunächst der unmittelbaren Bedarfsdeckung der Kooperationspartner. Im Zuge der Verstetigung und Ausdehnung der Ausbildungsvorhaben in den vergangenen Jahren werden ab 2025 spezifische sollorganisatorische personelle und materielle Hinterlegungen sowie begründete Infrastrukturbedarfe den aktuellen Ausbildungsumfängen und der Ausbildungsqualität gerecht werden.

Die sollorganisatorische Verortung von Ausbildungspersonal in Form von Hörsaalleitern und Stationsausbildern bildet dabei die Grundlage für die zukünftige Durchführung der Ausbildungsvorhaben. Ortsfeste Ausbildungsstrukturen im Bereich der Wagrien-Kaserne Putlos dienen der Ausbildung von Grundlagen des Sprengwesens im Allgemeinen bis hin zu speziellen Ausbildungsinhalten der Sprengstoffermittlung. Diese umfassen neben organisatorisch notwendigen Strukturen unter anderem spezifische Labore für Forensik, Chemie und Elektrotechnik sowie flexibel anpassbare Handlungstrainer für die Tatortarbeit.

 

Zudem ermöglicht der Truppenübungsplatz Putlos die Sicherstellung der praxisorientierten Sprengbasis- und der weiterführenden Sprengstoffermittlerausbildung durch Handlungs- und Verhaltenstrainings nach dem Prinzip der kombinierten Führer- und Truppenausbildung in Verbindung mit kompetenzorientierter Ausbildung. Die Wagrien-Kaserne sowie der Truppenübungsplatz Putlos bieten eine einzigartige Ausbildungsumgebung, welche die Durchführung aller Ausbildungs- Nachbemodule zentralisiert aus einer Hand und an einem Standort ermöglicht. Aufgrund der räumlichen Nähe werden Theorie- und Praxisanteile überschlagend und zeiteffizient vorbereitet, durchgeführt und nachbereitet, um so den besonderen Anforderungen an die modulare Ausbildung durch ein standardisiertes Ausbildungskonzept gerecht zu werden.

Von Oberleutnant Oliver Eichstädt, Kommando Feldjäger der Bundeswehr

Den kompletten Beitrag lesen Sie in Ausgabe 3/25 des HHK!

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