Neuer Inspekteur des Heeres: Freuding mit klaren Prioritäten

Der Generalinspekteur der Bundeswehr, General Breuer, übergibt die Truppenfahne des Heeres an den neuen Inspekteur, Generalleutnant Dr. Christian Freuding.
Der Generalinspekteur der Bundeswehr, General Breuer, übergibt die Truppenfahne des Heeres an den neuen Inspekteur, Generalleutnant Dr. Christian Freuding. (Foto: Bundeswehr/Maximilian Schulz)

Mit einem feierlichen Appell in Strausberg hat Generalleunant Christian Freuding das Kommando über das deutsche Heer übernommen. Er folgt auf Generalleutnant Alfons Mais, der das Heer mehr als fünf Jahre lang geführt hat. In seiner Antrittsrede wandte sich Freuding mit einer deutlichen Botschaft an die Soldatinnen und Soldaten: Es gehe nicht um lange Verfahren und perfekte Planungen, sondern um Tempo und entschlossenes Handeln. „Der rasche Fortschritt ist immer wichtiger als die perfekte Lösung. Gerade im Gefecht hat das Einfache Erfolg“, betonte der neue Inspekteur.

Freuding umriss die zentralen Aufgaben für die kommenden Jahre: Das Heer werde materiell endlich vollständig ausgestattet und auch personell wachsen. Neue Verbände und Großverbände entstünden, darunter die Panzerbrigade 45 in Litauen. Die Ausbildung werde auf den neuen Wehrdienst ausgerichtet. Zugleich kündigte er die Wiederaufstellung einer Heeresflugabwehr an und stellte die Entwicklung neuer Fähigkeiten in den Vordergrund: „Wir werden dringend erforderliche Fähigkeiten schnell weiterentwickeln und ausbauen – so auch den Kampf mit und gegen Drohnen.“

Handschlag nach der Kommandoübergabe über das Deutsche Heer: (v. l.) der neue Inspekteur, Generalleutnant Freuding, Minister Pistorius, der Generalinspekteur der Bundeswehr, General Breuer, und der scheidende Inspekteur, Generalleutnant Mais.
Handschlag nach der Kommandoübergabe über das Deutsche Heer: (v. l.) der neue Inspekteur, Generalleutnant Freuding, Minister Pistorius, der Generalinspekteur der Bundeswehr, General Breuer, und der scheidende Inspekteur, Generalleutnant Mais. (Foto: Bundeswehr/Maximilian Schulz)

Der neue Inspekteur machte deutlich, dass die Zeit drängt. „Das Weltgeschehen hat seine eigene Dynamik. Kein Angreifer wartet auf unsere Fertigmeldung. Vieles von dem, was jetzt vor uns liegt, werden wir gleichzeitig in Angriff nehmen müssen.“ Dazu brauche es Führungsentscheidungen, die notfalls per Funkbefehl und nicht über lange Befehlsketten getroffen werden: „Denn es gilt in der Umsetzung schneller zu werden.“

„Für ein Heer arbeiten, das bereit ist zum Kampf“

Neben Strukturen und Ausrüstung betonte Freuding auch die innere Haltung des Heeres. „Uns und unsere Alliierten zu verteidigen, müssen wir den Willen haben, den Kampf aufzunehmen und zu gewinnen – so wie wir sind, mit dem, was wir haben.“ Kameradschaft, militärische Exzellenz, der Wille zum Kampf und das Eintreten für die freiheitliche Ordnung müssten in allen Ebenen des Heeres sichtbar sein. Innovation und die Bereitschaft, neue Technologien zu integrieren, bezeichnete er als Führungsaufgabe. „Wir werden Taktiken und Verfahren ständig testen, Risiken in Kauf nehmen und auch Rückschläge tragen – und trotzdem immer weiter den Fortschritt suchen.“

Verteidigungsminister Boris Pistorius beschrieb Freuding als „Gesicht der Zeitenwende“ und verband damit hohe Erwartungen: volle Ausstattung, personelles Wachstum, neue Verbände, Anpassungen beim Wehrdienst und die Entwicklung zusätzlicher Fähigkeiten.

Freuding schloss seine Ansprache mit einem klaren Ziel: „Ich will für ein Heer arbeiten, das bereit ist zum Kampf, das sich durchsetzt, das gewinnt – ein Heer, das einen Beitrag leistet, Frieden und Freiheit zu wahren. Mehr geht nicht. Weniger auch nicht.“

Jürgen Fischer

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