Wolgast, 3 Juni 2024 – Sechs Monate nach dem Baubeginn auf der zur NVL Group gehörenden Peene-Werft erreicht das F126-Projektteam mit der heutigen Kiellegung der ersten Fregatte, die künftig den Namen „Niedersachsen“ tragen wird, einen weiteren Meilenstein. Die Kiellegung findet im Zeitplan statt. Damit wird die Fertigungsphase des größten Beschaffungsprojekts in der Geschichte der Deutschen Marine fortgesetzt. Der Bauauftrag umfasst insgesamt vier Fregatten der neuen Klasse 126. Zudem haben der niederländische Generalunternehmer DAMEN und das Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) eine Option für zwei weitere Schiffe vereinbart. Das Projektvolumen beträgt über fünf Milliarden Euro.
Die Anwesenheit des Bundesministers der Verteidigung, Boris Pistorius, der Ministerpräsidentin des Landes Mecklenburg-Vorpommern, Manuela Schwesig, des Ministerpräsidenten des namensgebenden Bundeslandes Niedersachsen, Stephan Weil sowie des Marineinspekteurs Jan Christian Kaack, unterstreicht die enorme Bedeutung des Projekts für Deutschland, die deutsche Schiffbauindustrie und die Deutsche Marine.
Der Bau der Schiffe wird vollständig in Deutschland stattfinden. Dazu beginnen in den kommenden Monaten parallel die Arbeiten bei der ebenfalls im Projekt eingebundenen Kieler Werft German Naval Yards und am Hamburger NVL-Standort Blohm+Voss. Die Fertigung der Hinterschiffe erfolgt in Wolgast, die Vorschiffe werden in Kiel gefertigt und dort mit den Hinterschiffen zusammengefügt. Anschließend werden die Schiffe nach Hamburg zur Endausrüstung, Inbetriebnahme und Erprobung verholt. Hunderte Zulieferunternehmen in ganz Deutschland sind in das Projekt eingebunden. Die Wirtschaftskraft des Projekts wird so in der Fläche spürbar und sichert tausende Arbeitsplätze.
Die Fregatte der Klasse 126 leistet einen bedeutenden Beitrag zur Modernisierung und Erweiterung des Fähigkeitsprofils der Deutschen Marine und ist ein Leuchtturmprojekt bei der Umsetzung der „Zeitenwende“. Mit ihrer verlässlichen Einsatzverfügbarkeit erbringt die F126 einen wirksamen Betrag zur Stärkung der NATO. Die F126 ist, wie im Zielbild der Marine 2035+ vorgesehen, global einsatzfähig, hochgradig flexibel und modular aufgebaut, um robusten Einsätzen der Landes- und Bündnisverteidigung gerecht zu werden.
Das Projekt F126 ist zugleich ein hervorragendes Beispiel für die erfolgreiche Zusammenarbeit der europäischen Verteidigungsindustrie. Die Partner DAMEN, Blohm+Voss und Thales arbeiten seit Beginn der Ausschreibung eng zusammen und setzen gemeinsam die hohen Anforderungen der Deutschen Marine um. Diese Zusammenarbeit stärkt die technologische Souveränität Deutschlands und der Niederlande und ist ein Musterbeispiel für bilaterale Kooperation und Beschaffung in Europa.
Zudem legt das Projekt den Grundstein für zukünftige Bauvorhaben. Die Industrie ist bereit für den Bau der optional vorgesehenen Schiffe 5 und 6. Die fristgerechte Auslösung der entsprechenden Optionen durch den Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages würde weitere wirtschaftliche und strategische Vorteile bieten.
Roland Briene, Managing Director von DAMEN Naval: „Die Kiellegung für die erste Fregatte der Klasse 126 ist ein Meilenstein bei der Zusammenarbeit deutscher und niederländischer Werften und ein konkretes Beispiel europäischer Partnerschaft. Wir wollen der Deutschen Marine gemeinsam die bestmöglichen Schiffe zur Verfügung stellen. DAMEN ist stolz darauf, seinen Beitrag leisten zu können.“
Boris Pistorius, Bundesminister der Verteidigung: „Mit dem Bau der Fregatte F126 sichern wir die zukünftige Einsatzbereitschaft und Durchsetzungsfähigkeit der Marine für die Herausforderungen der Zukunft. Die F126 kann Ziele unter Wasser, auf dem Wasser und in der Luft mit modernsten Waffen bekämpfen. Die aktuelle Bedrohungslage zeigt uns, wie wichtig Abschreckung und Verteidigung in der Nord- und Ostsee aber auch auf den Weltmeeren ist. Die Marine erhält mit der F126 genau das richtige Werkzeug für diese Aufgaben, auch im Bündnis.“
Stephan Weil, Ministerpräsident von Niedersachsen: „Für das Land Niedersachsen ist es eine besondere Ehre, dass das erste Schiff der neuen Klasse der Fregatten F126 unter dem Namen NIEDERSACHSEN in See stechen wird. Mit der Übernahme der Patenschaft für dieses Schiff setzen wir eine lange und gute Tradition fort, die Niedersachsens besondere Verbundenheit zur Marine unterstreicht. Symbolisiert wird diese Verbundenheit nicht zuletzt dadurch, dass der größte Marinestützpunkt Deutschlands seine Heimat in Wilhelmshaven hat. Der Bau der Schiffe der Niedersachsen-Klasse wird mit dafür sorgen, dass Norddeutschland ein bedeutender Standort im Überwasserschiffbau und für maritime Schlüsseltechnologien bleibt. Für die Bauzeit wünsche ich den Werften in Wolgast, Kiel und Hamburg weiterhin gutes Gelingen!“
Manuela Schwesig, Ministerpräsidentin von Mecklenburg-Vorpommern: „Mit dem Bau der hinteren Sektionen der vier Fregatten ist die Peene-Werft an dem größten Schiffbauauftrag in der Geschichte der Deutschen Marine beteiligt: einem niederländisch-deutschen Kooperationsprojekt mit einem Auftragsvolumen von über 5 Milliarden Euro. Der Auftrag sichert Arbeitsplätze auf der Peene-Werft in Wolgast. Die Landesregierung hat immer an der Seite der Werften gestanden, weil wir auch in schwierigen Zeiten davon überzeugt waren: Die maritime Wirtschaft ist eine wichtige industrielle Branche. Die Werften, die Zulieferer, die Häfen, die Industrieproduzenten direkt an der Kaikante – das ist das industrielle Herz unseres Landes.“
Tim Wagner, CEO der NVL Group: „Der Generalunternehmer DAMEN und wir arbeiten seit Jahren vertrauensvoll und mit Hochdruck daran, das F126-Programm in Fahrt zu bringen. Unsere deutschen Standorte Blohm+Voss und die Peene-Werft als Fertigungsstandort in Mecklenburg-Vorpommern sind zwei wichtige Standbeine in unserer Werftengruppe und verfügen über exzellente und hochengagierte Belegschaften. Zugleich schaffen die Werften wichtige Industriearbeitsplätze, stärken damit die regionale Wirtschaft und bieten jungen Nachwuchskräften spannende Zukunftsperspektiven. Vor allem aber schaffen sie Identität und Zusammenhalt. Und darauf sind wir besonders stolz.“
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