Bonn, 12.04.2022 – Im Rahmen der geplanten „Foreign Military Sales“ (FMS)-Beschaffung neuer schwerer Transporthubschrauber (STH) für die Bundeswehr hat die US-Regierung am 8. April aktualisierte Informationen sowie den möglichen Auslieferungsplan des Herstellers Sikorsky/Lockheed Martin vorgelegt. Das teilten das führende US-Luftfahrtunternehmen und sein deutscher Partner Rheinmetall im Rahmen einer Fachpresseveranstaltung zu den gemeinsamen STH-Aktivitäten am 12. April 2022 in Bonn mit. Als modernster und leistungsfähigster Transporthubschrauber der Welt überzeugt die CH-53K von Sikorsky vor allem durch ihre technologische Überlegenheit, eine hohe Verfügbarkeitsrate und zahlreiche serienmäßige Ausrüstungsmerkmale, die von der Bundeswehr gefordert werden – darunter die integrierte Luftbetankungsfähigkeit.
Foto Lockheed Martin
Aus der laufenden Serienfertigung des renommierten Hubschrauberherstellers Sikorsky ist eine Auslieferung der ersten Luftfahrzeuge bereits ab 2025 möglich. Das United States Marine Corps (USMC) kann als Hauptnutzer der CH-53K bereits deutlich früher eine gemein-same Ausbildung zur Umschulung von deutschen Besatzungen anbieten. Die weiterführenden Fertigungs-kapazitäten ermöglichen es darüber hinaus, dass die aktuelle CH-53G-Flotte der Bundeswehr planmäßig im Jahr2030 außer Dienst gestellt werden kann. Bis dahin stellt das deutsche CH-53K-Team um Rheinmetall, MTU Aero Engines, AutoFlug sowie Hydro die Industrieunter-stützung an den Bundeswehrstandorten und damit einen bruchfreien Übergang auf die neue STH-Flotte sicher.
„Die CH-53K erfüllt bereits in der marktverfügbaren Basisversion alle relevanten Missionsanforderungen der Bundeswehr“, so Christian Albrecht, Leiter Geschäftsentwicklung Sikorsky Deutschland. „Aufwendige sowie technologisch und finanziell risikobehaftete Nachrüstungen oder langwierigeEntwicklungszyklen sind nicht notwendig. Vor allem die serienmäßig integrierte Fähigkeit zur Luftbetankung erweitert Einsatzradius und -möglichkeiten der CH-53K erheblich. Damit ergibt auch die künftige Nutzung des Tankflugzeugs KC-130J, welches die Bundeswehr derzeit eigens zur Luftbetankung von Hubschraubern beschafft, nur in Verbindung mit der CH-53K Sinn.“
Die schweren CH-53-Transporthubschrauber des USMC sind die einzigen Hubschrauber der US-Streitkräfte, die einen solchen Einsatz mit schweren Lasten bei den erforderlichen hohen Fluggeschwindigkeiten zur Kontaktaufnahme mit dem Tankflugzeug ermöglichen. Eine gesonderte Zulassung mit einem erheblichen Realisierungsrisiko durch drohende Programmverzögerung wird für die Luftbetankung nicht benötigt. Zudem verfügt die CH-53K über eine gültige militärische Musterzulassung über das gesamte STH-Fähigkeitsspektrum. Diese Zulassung wurde von der zuständigen US-Luftfahrtbehörde Naval Air Systems Command (NAVAIR) erteilt, die bereits vom Luftfahrtamt der Bundeswehr (LufABw) anerkannt ist.
Über die gesamte Laufzeit hinweg ist die CH-53K im Vergleich zum Wettbewerber die deutlich wirtschaftlichere Wahl. Zum einen fällt der Stückpreis der CH-53K auf Grund der weiter hochlaufenden Serienfertigung stetig und wird diesen Trend mit weiteren Aufträgen – etwa mit dem Vertragsschluss der israelischen Luftwaffe – fortsetzen. Weitere Nationen, darunter die Schweiz und Südkorea, haben mittlerweile ebenfalls offiziell Interesse an der CH-53K bekundet. Für eine echte Trendumkehr sprechen Anfragen aus mehreren Ländern, die derzeit noch die CH-47 nutzen.
Darüber hinaus bietet die CH-53K als einziger volldigitalisierter schwerer Transporthubschrauber mit modernster Technologie, hoher Flotteneffizienz und geringem Wartungsbedarf eine Verfügbarkeit von über 89 Prozent. Die Modernisierung der Luftwaffe könnte hier am Beispiel des USMC bzw. der israelischen Luftwaffe und der dort vorhandenen Integration und Interoperabilität von F-35, C-130J und KC-130J, weiter fortgeführt werden. Passend zur aktuellen Personalsituation der Bundeswehr benötigt die CH-53K damit nur 30 Prozent des Wartungspersonal älterer Luftfahrzeuge. Aufgrund ihrer baulichen Ähnlichkeit sowie der geringen benötigten Stückzahl bei gleichzeitig hoher Verfügbarkeit, könnte die Bundeswehr beim Kauf der CH-53K außerdem die bisherige Infrastruktur an den Standorten der Bundeswehr weiter nutzen. So verfügt die CH-53K wie ihr Vorgänger serienmäßig über eine automatische Rotorblattfaltanlage. Für die Bundeswehr würde dies Schätzungen zufolge eine zusätzliche Kostenersparnis in Höhe von rund 250 Millionen Euro bedeuten.
Foto Lockheed Martin
„Die Bundesregierung hat sich zuletzt unmissverständlich dazu bekannt, die Bundeswehr zur modernsten Armee Europas ausrüsten und das beste Gerät beschaffen zu wollen“, so Mike Schmidt, Geschäftsführer der Rheinmetall Aviation Services GmbH sowie Projektleiter STH. „Die Bundeswehr sollte daher auch nach Aussage des Bundesverteidigungsministeriums marktverfügbare Lösungen für einen zeitnahen Fähigkeitsaufbau, vor allem zur Stärkung der Verlegefähigkeit, beschaffen. Nur die CH-53K kann die bestehenden Fähigkeitslücken der Bundeswehr in der NATO und in Europa schnell, umfassend und zukunftssicher schließen.“
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