Wedel, 17. Januar 2023 – Das Technologieunternehmen VINCORION aus Wedel ist beauftragt worden, die Verbesserung des Energiesystems im Schützenpanzer PUMA voranzutreiben. Die Leistungselektronik wird in diesem Rahmen überarbeitet und mit modernen Bauteilen robuster gestaltet. „Wir halten den Puma für den leistungsfähigsten Schützenpanzer auf dem Markt“, sagt Dr. Stefan Stenzel, Geschäftsführer von VINCORION – ungeachtet der jüngsten Debatten um Ausfälle. Er betont: „Wir investieren in die Zukunftsfähigkeit und stellen uns damit deutlich hinter das System.“ In Fachkreisen sei man sich einig, dass es sinnvoll sei, die Leistungsfähigkeit des PUMA kontinuierlich zu erhöhen, um den gesteigerten Nutzungsanforderungen gerecht zu werden.
Dr. Stefan Stenzel, der Geschäftsführer von VINCORION (David Maupilé)
Stefan Stenzel äußert sich auch vor dem Hintergrund der aktuellen Sitzung des Verteidigungsausschusses des Bundestages: Dieser kommt am Mittwoch, den 18. Januar in Berlin zusammen. Auf der Tagesordnung steht die Debatte um den aktuellen Sachstand zum PUMA. Die „Wirkungsüberlegenheit“ hatte auch das Bundesverteidigungsministerium dem Fahrzeug bescheinigt – auch wenn es Nachbesserungen bei der Einsatztauglichkeit geben müsse. Dass dies möglich ist, davon ist Stefan Stenzel überzeugt: „Von den 18 ausgefallenen Schützenpanzern sind 17 wieder in Betrieb. Das System wird auf Dauer sehr erfolgreich betrieben werden können.“
Erweiterte Funktionen werden eingebaut
In Wedel arbeitet man nun daran, die Leistungselektronik des PUMA zu verbessern – in einem Bereich, der von den jüngsten Ausfällen nicht betroffen war. Dazu gehört die Neuzertifizierung nicht mehr Marktverfügbarer Komponenten, aber auch, erweiterte Funktionen mit einzubauen. Beispiele dafür sind die Versorgung eines elektrischen Abgasturboladers und das externe Laden des Schützenpanzers.
PUMA-Schützenpanzer auf einer Übung in Deutschland (Credit: Joerg Huettenhoelscher / Alamy Stock Photo)
Das Projektteam von VINCORION tauscht sich dafür eng mit dem Kunden aus: Auf der Liste steht beispielsweise die Vermessung des aktuellen Energiesystems. Bis zum Ende des ersten Quartals 2023 sollen die Spezifikationen für Systeme und Komponenten stehen. Darauf aufbauend werden dann transparent neue Komponenten entwickelt. Die ersten Bauteile für Funktionsmuster und Prototypen werden ab Ende 2023 beschafft und zügig zu Baugruppen zusammengebaut.
VINCORION wird sich dabei intensiv mit neuen Technologien befassen. Dabei profitiert das Unternehmen von Synergien mit anderen Zukunftsprojekten im Bereich der Energiesysteme. Das Projekt hat ein Volumen von zunächst acht Millionen Euro.
Der Schützenpanzer mit modularer Panzerung
Der PUMA ist der leistungsfähigste Schützenpanzer, der an die Bundeswehr geliefert wird. Das Fahrzeug, das seit 2015 produziert wird, ist einer der stärksten Schützenpanzer der Welt. Er kann neun Personen transportieren und wiegt in der Schutzstufe A 31 Tonnen, in der Schutzstufe C 41 Tonnen. Die zusätzliche Panzerung kann modular angebracht werden – was den PUMA sogar transportabel in Flugzeugen wie dem A 400 M macht. Mit seinem 1090-PS-Motor kann das Fahrzeug eine Geschwindigkeit von 70 Stundenkilometern auf der Straße erreichen.
Die Bewaffnung besteht aus einer Maschinenkanone, einem 5,56-mm-MG und einer Sprengkörperwurfanlage. Gegenüber dem Vorgänger, dem Schützenpanzer Marder, verfügt der PUMA über eine Maschinenkanone mit einem Kaliber von 30 Millimetern (Marder 20 Millimeter), die zudem stabilisiert und damit zielgenauer ist. Außerdem ist diese so eingerichtet, dass die Zielerfassung von der Zielbekämpfung getrennt ist, wie es bei modernen Kampfpanzern geschieht.
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