38. AFCEA Fachausstellung

Der Vorsitzende von AFCEA Bonn e. V., Generalmajor Armin Fleischmann, bei seiner Eröffnungsansprache. (Foto © MRV/Socrates Tassos)
Der Vorsitzende von AFCEA Bonn e. V., Generalmajor Armin Fleischmann, bei seiner Eröffnungsansprache. (Foto © MRV/Socrates Tassos)

Digitalisierung in Deutschland im Jahr vier der Zeitenwende

Den aktuellen Sachstand militärischer Informations- und Kommunikationstechnik zeigte am 27. und 28. Mai zum nunmehr vierten Male im World Conference Center in Bonn (WCCB) die 38. AFCEA Fachausstellung als „bedeutendste IT-Fachmesse für Verteidigung und Sicherheit in Deutschland“, so Oberst a.D. Wolfgang Quirin, Leiter der Bonner AFCEA Fachausstellung.

Rund 280 Unternehmen und Organisationen, darunter alle Teilstreitkräfte (TSK) sowie weitere Dienststellen der Bundeswehr waren als Aussteller vor Ort. Mit Ausstellungsständen und Impulsvorträgen wurde aufgezeigt, wie es mit Digitalisierung, Informationstechnologien und Künstlicher Intelligenz zukünftig weitergeht. Im Fokus standen schnellere Verarbeitungsgeschwindigkeit, Sicherheit, Bedarfsgerechtigkeit und Bezahlbarkeit für die Fähigkeitsentwicklung von Fernmeldetechnik, Computern, Elektronik und Automatisierung.

Neben der IT-Community aus der Industrie und den Bundeswehr-Organisationsbereichen waren auch weitere staatliche Sicherheitsinstitutionen vertreten. Etwa 4.800 Messebesucher waren am ersten Ausstellungstag im WCCB anzutreffen, am zweiten Tag waren es immer noch rund 3.000. Übergeordnetes Veranstaltungsziel war laut AFCEA Bonn das Erreichen dringend notwendiger Resilienz von Gesellschaft, Staat und Streitkräften gegenüber den hybriden Bedrohungen und Angriffen, denen die Bundesrepublik seit geraumer Zeit ausgesetzt ist. Die gesamte Ausstellung stand unter dem Eindruck der sicherheitspolitischen Zeitenwende: Der russische Angriff auf die Ukraine befindet sich seit geraumer Zeit in einer brachialen Abnutzungsphase, die Krisenregion Naher Osten ist weiterhin fragil. Verbündete wie die USA, auf die Deutschland und die NATO lange setzten, richten sich neu aus. Gleichzeitig treiben disruptive und digitale Technologien die Entwicklung voran.

„Digitalisierung in Deutschland: Packen wir es an!“ Mit diesen Worten eröffnete Generalmajor Armin Fleischmann, Vorsitzender AFCEA Bonn sowie Abteilungsleiter Planung CIR und Digitalisierung der Bundeswehr im Kommando Cyber- und Informationsraum der Bundeswehr, die Fachausstellung im altehrwürdigen Plenarsaal des Deutschen Bundestages. „Deutschland ist leistungsfähig“, betonte er vor dem Hintergrund der aktuellen sicherheits- und verteidigungspolitischen Herausforderungen. Dabei machte er ganz klar: „Ohne Digitalisierung geht es nicht!“

Der Blick aus Nordrhein-Westfalen

Nach General Fleischmann sprach Staatsminister Nathanael Liminski (CDU), Minister für Bundes- und Europaangelegenheiten, Internationales sowie Medien des Landes Nordrhein-Westfalen und Chef der Staatskanzlei, seine Keynote zum Thema „Der Wirtschaftsstandort NRW“. Von der Rheinmetall AG bis zu Start-ups habe das Bundesland viel zu bieten. So sei Nordrhein-Westfalen das einzige Bundesland, wo noch Panzerstahl hergestellt werde. „Wir wollen diese Rüstungsindustrie, und wir brauchen sie“, so der Staatsminister.

Außerdem verfüge NRW über zentrale Bundeswehr- Standorte: von Bonn mit dem Verteidigungsministerium und dem Unterstützungskommando der Bundeswehr auf der Hardthöhe sowie dem Kommando Cyber- und Informationsraum über Rheinbach mit dem Kommando Informationstechnik-Services bis Uedem mit dem Weltraumkommando der Bundeswehr. Auch gebe es dort eine sicherheitsrelevante Forschungslandschaft mit Universitäten, Fachhochschulen, dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) sowie Fraunhofer-, Helmholtz-, Leibnitz- und Max-Planck-Instituten, so Liminski. So wie Deutschland die Logistikdrehscheibe der NATO sei, so sei Nordrhein-Westfalen die Logistikdrehscheibe Deutschlands. Eine Taskforce Bundesbau sei zum Ausbau von Bundeswehr-Liegenschaften eingerichtet worden. Die Aktivitäten des Bundesbaus würden allein in NRW um mindestens 300 Prozent gesteigert.

Am zweiten Messetag betonte Dr. Fabian Mehring, MdL (Freie Wähler) und Bayerischer Staatsminister für Digitales, in seiner Keynote, dass Deutschland und Europa sich bei digitalen Schlüsseltechnologien nicht erpressbar machen lassen dürften: „KI und Co. entscheiden, wer künftig souverän handelt und wer abhängig bleibt. Wir brauchen im europäischen Verbund ein gesundes Maß an digitaler Souveränität und echte Wahlfreiheit bei Infrastruktur und Technologien. Das gelingt nur, wenn wir mehr Europa wagen und unsere Stärken bündeln.“ Er forderte, Deutschland zur „Heimat von Hightech“ zu machen.

Von Gerd Portugall und Friedrich Jeschonnek

Den kompletten Beitrag lesen Sie in Ausgabe 3/25 des HHK!

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