Zukunft der deutschen Militärluftfahrtbranche in Gefahr –
„Gewitterfront im Anmarsch“ prognostizierte der Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Luft- und Raumfahrtindustrie (BDLI), Thomas Enders.
Bei der diesjährigen BDLI-Jahrespressekonferenz wurde Enders noch deutlicher, er erwarte „stürmischen Zeiten“, die dem Militärsegment der deutschen Luftfahrtindustrie bald entgegen blasen würden, wie die Jahresbilanz 2011 unterfüttere. Anhand des erstmals seit Jahren zu verzeichnenden Umsatzminus von 1,1% auf 6,4 Mrd. Euro und einem leichten Beschäftigungsrückgang von knapp 1% auf 22.400 Mitarbeiter, skizzierte Enders einen Negativtrend, der die Langfristperspektive des militärischen Zweigs der Luftfahrtbranche erheblich gefährde. Neben dem Verlust von Technologiekompetenz und einer Gefährdung der Betreuungsfähigkeit für fliegende Waffensysteme stehe auch die Einsatzfähigkeit der Luftwaffe zur Disposition.
Dies seien ausnahmslos Folgen der Bundeswehrreform. Kleine und mittlere Zulieferer planten deshalb vorsorglich den Rückzug aus dem Militärsegment, warnte die BDLI-Spitze. Zudem kritisierte Enders vehement, dass es in Deutschland keine eigenständige militärische Luftfahrtstrategie gebe.
Text und Foto: Volker Schubert, HHK – Hauptstadtkorrespondent