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Soldaten bringen einen verletzten Kameraden aus der Gefahrenzone in einer gestellten Szene während einer Luftrettungsübung der Feldjäger im Rahmen der Mission MINUSMA in Gao/Mali. (Foto  © Bw/Meike Reetz)

Resilienzkonzept: Implementierung im Aufgabenbereich Feldjägerwesen der Bundeswehr

Soldaten bringen einen verletzten Kameraden aus der Gefahrenzone in einer gestellten Szene während einer Luftrettungsübung der Feldjäger im Rahmen der Mission MINUSMA in Gao/Mali. (Foto  © Bw/Meike Reetz)
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Spezialisierte Kräfte innerhalb der Militärpolizei weisen aus psychologischer Sicht einen erhöhten Bedarf an Kompetenzen im Umgang mit traumatogenen Belastungen im Sinne der Stress- und Traumakompetenz oder auch Resilienz auf.

Der Begriff Resilienz wird in der Psychologie als psychische Widerstandskraft definiert, welche es einem Individuum ermöglicht, Widrigkeiten und hohe Belastungen zu bewältigen, ohne psychische Langzeitfolgen zu erleiden. Resilienz als ein psychologisches Konstrukt setzt sich zusammen aus Persönlichkeitsdeterminanten und zum Teil erlern- und trainierbaren Kompetenzen, die ihre Wirkung erst beim Eintritt einer enormen Belastung entfalten. Um eine optimale Förderung der Resilienz in der Ausbildung gewährleisten zu können, ist es substanziell, didaktisch und methodisch die Anforderungen an die Zielgruppe bei der Konzeption der Trainings zu berücksichtigen. So hat der Aufgabenbereich Feldjägerwesen der Bundeswehr in Zusammenarbeit mit Spezialdienststellen der Länderpolizeien ein digital unterstütztes und modulares Resilienzkonzept für spezialisierte und Spezialkräfte konzipiert.

Das Resilienzkonzept

Das Konzept zeichnet sich aus durch Vermittlung eines breiten Spektrums von psychologischen Inhalten, die einzeln und gemeinsam die psychische Widerstandsfähigkeit bedingen. Ein hoher Praxisanteil von 60 Prozent und auf die Zielgruppe ausgerichtete didaktische Methodenvielfalt sichern den Lernerfolg. Das Konzept wurde an der Zielgruppe, durch die Ausbilder und durch externe Gutachter validiert.

Es besteht aus psychologischen Bausteinen der Resilienz: Als Schlüsselkompetenz ist mindestens ein ausreichendes Maß an Selbstreflexion erforderlich. Auch durch die ständige, fortwährende und zielgerichtete Auseinandersetzung mit Vermeidung als psychologische Einflussgröße können Stärken und Schwächen erkannt werden, sodass ein Wachstumsprozess gezielt angestoßen sowie in der Folge eine Steigerung der Resilienz erreicht werden kann.

Das Stressmanagement vereint die Hauptelemente:

  • Stressprävention,
  • Stresskontrolle
  • und Stressbewältigung (auch Coping).

Diese einzelnen Elemente des Stressmanagements weisen unterschiedliche Funktionen sowie Wirksamkeiten auf und bedürfen vor allem unterschiedlicher didaktischer Zugänge in der Ausbildung. Anpassung beschreibt im Allgemeinen die Fertigkeit, das Verhalten und die Gedanken an neue, unerwartete oder sich verändernde Ereignisse zu adaptieren. Im Kontext von militärischen Kräften ist die Umwelt geprägt von hohen Anforderungen und potenziellen Gefahren, sodass eine Anpassung an die Umwelt essenziell für die effektive Bewältigung der aufkommenden Herausforderungen ist. Generationsübergreifend wird das soziale Umfeld in ein reales und virtuelles geteilt. Beide bedingen maßgeblich die soziale Funktionsfähigkeit und tragen zur Entwicklung psychischer Trägerstrukturen bei, jedoch nicht immer protektiv und resilienzstärkend.

Im Sinne des inneren Bezugsrahmens werden Werte bzw. Wertvorstellungen als Eigenschaften bzw. Qualitäten bezeichnet, die als erstrebenswert, in sich wertvoll oder moralisch gut betrachtet werden. Denn letztendlich bestimmen Werte und Normen, Einstellung und die Einstellungsänderung die Prozesse der Sozialisation und deren Qualität. Die situationsübergreifende und fehlerfreie Beherrschung der für die jeweilige Verwendung erforderlichen allgemeinen militärischen Fertigkeiten ist ein Garant für den Erfolg der Einsätze und unbestritten auch für die Aufrechterhaltung der psychischen Widerstandsfähigkeit des militärischen Personals.

Auf individueller Ebene wird als Potenzial die Veränderbarkeit einer Person hinsichtlich ihrer Qualifikation in Relation zu derzeitigen und zukünftigen Anforderungen verstanden. Eine Person besitzt Potenzial, wenn sie ihre Möglichkeiten heute und in Zukunft nutzt und sich entwickelt; vorausgesetzt ihrer Bereitschaft und Fähigkeit.

Von Regierungsdirektor Dr. R. Gorzka, Kommando Feldjäger der Bundeswehr, und Leitender Regierungsdirektor N. Hanssen, Kommando Streitkräftebasis

Hier finden Sie den kompletten Beitrag.

Hier berichten wir zum Übungszentrum der Militärpolizei der Bundeswehr.

Aktuelle Beiträge zur Ausrüstung der Feldjäger findet Sie bei Soldat & Technik.

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