Die Republik Südafrika gehört zu den Schlüsselmächten Afrikas. Um seine Rolle als verantwortungsvoller Akteur in der Weltpolitik weiter zu festigen, modernisiert das Land derzeit seine Streitkräfte. Alle zwei Jahre lädt die südafrikanische Regierung zur African Aerospace & Defence (AAD) ein. Als wichtiger Partner des südafrikanischen Verteidigungsministeriums und dessen Rüstungsagentur Armscor präsentiert auch Rheinmetall auf dieser Leitmesse einige seiner Produkte und Projekte auf der Waterkloof Air Force Base in Pretoria.
Rheinmetall – Partner Südafrikas
Rheinmetall ist seit vielen Jahren Partner der Streitkräfte und der wehrtechnischen Industrie Südafrikas. Die 2008 gegründete Rheinmetall Denel Munition (Pty) Ltd. ist eine Tochtergesellschaft der deutschen Rheinmetall Waffe Munition GmbH (51%) und der südafrikanischen Denel (Pty) Ltd., Pretoria.
Als eines der weltweit führenden Unternehmen zeichnet sich Rheinmetall Denel Munition durch sein einzigartiges Technologie-Know-How in der Artillerie, bei Mörser- und Infanteriesystemen sowie im Anlagenbau aus – von der Entwicklung bis hin zur Konstruktion und Produktion. Erklärte Ziele sind es, den Südafrikanischen Nationalen Verteidigungskräften (South African National Defence Force, SANDF) modernste Effektoren zur Verfügung zu stellen, leistungsfähige und innovative Fertigungsanlagen zu betreiben und hinsichtlich des technischen Standards eine Führungsrolle einzunehmen. Rheinmetall Denel Munition engagiert sich – neben Südafrika – vor allem in Asien, im Mittleren Osten und in Südamerika. Rheinmetall und die südafrikanische Tochter können somit ihre jeweiligen Stamm-Märkte mit dem kompletten Produktportfolio bedienen.
Rheinmetall Denel Munition zeigt auf seinem Stand 3SE/3SW1 auf dem AAD-Außengelände umfangreiche Hardware. Hierzu gehören die Munitionspaletten für die nach wie vor unverzichtbare artilleristische Steilfeuerkomponente, darunter die ballistisch aufeinander abgestimmte 155mm Assegai, die 105 mm, die neue 60-mm-Mörsermunition, die reichweitengesteigerten 40x51mm-Granaten sowie die Marineartilleriemunition 76/62mm IM PFF (Insensitive Munition).
Garantierte Mobilität
Ob für operative, logistische oder spezielle Einsatzzwecke – zuverlässige Radfahrzeuge bilden das Rückgrat moderner, hochmobiler Streitkräfte. Rheinmetall MAN Military Vehicles (RMMV) deckt das gesamte Spektrum ab – vom leichten Patrouillenfahrzeug über die seit Jahrzehnten bewährten, robusten, einsatzerprobten und vielseitigen Logistikfahrzeuge der TG-, HX- und SX-Baureihen bis hin zu modernsten modularen Gefechtsfahrzeugfamilien wie dem Boxer.
Auf der AAD 2012 zeigt Rheinmetall an seinem Stand 3SE/3SW1 mehrere Fahrzeugkonfigurationen der HX-Baureihe. Hierzu gehören der HX60 (4×4), der HX58 (6×6) und der HX77 (8×8). Alle HX-Fahrzeuge sind als Military-off-the-Shelf (MOTS)-Produkte speziell für militärische Anforderungen entwickelt. Ihr Haupteinsatzzweck ist es, ein Höchstmaß an Mobilität und Zuverlässigkeit zu ermöglichen – selbst in schwerstem Gelände. Viele Streitkräfte setzen die HX-Fahrzeuge bei ihren Operationen in Afghanistan ein, wo sie sich täglich tausendfach bewähren.
Alle Fahrzeuge lassen sich im Bedarfsfalle mit der Modular Armoured Cabin (MAC) oder einer integrierten geschützten Kabine ausrüsten, um hinsichtlich ballistischen und Minenschutzes die höchsten Anforderungen gemäß STANAG und anderer militärischer Standards zu erfüllen. Zwei ausgebildete Techniker benötigen zur Montage der MAC lediglich einen Gabelstapler und sechs bis acht Stunden Zeit.
RMMV hat konsequent sein Produktportfolio für Commercial off the Shelf-Fahrzeuge in der Gewichtsklasse unter 3,5 Tonnen erweitert. Prominente Beispiele für diese leichten, hochmobilen und geländegängigen Fahrzeuge sind der Pickup-Truck Amarok M (= „Military“) und der Kastenwagen Widder. Auf der AAD zeigt RMMV den Amarok M in einer Version als Off-Road-Patrouillenfahrzeug, während es den Widder in der Konfiguration „Pilot Rescue Vehicle“ präsentiert. Diese Fahrzeugvariante setzt auch die deutsche Luftwaffe auf ihren Fliegerhorsten ein.
Marine
Die südafrikanische Marine gehört zu den modernsten Seestreitkräften des afrikanischen Kontinents. Auch im Marine-Bereich gehört Rheinmetall zu den wichtigen Partnern Südafrikas. Seit 2005 ist zum Beispiel der Rheinmetall U-Boot-Simulator am Kap im Einsatz.
Auf der AAD zeigt Rheinmetall das Multi Ammunition Softkill System (MASS) sowie das Schutzsystem Rapid Obscurant System (ROSY).
Das automatisierte Täuschkörpersystem MASS schützt Schiffe bei Angriffen durch moderne, sensorgelenkte Flugkörper auf hoher See, im Küstenbereich und bei terroristischen Attacken. Seit seiner Markteinführung 2002 haben elf Nationen insgesamt 186 MASS-Werfereinheiten für 22 verschiedene Schiffsklassen beschafft. Das System bietet sich damit idealerweise für die Kampfwertsteigerungen der südafrikanischen Korvetten der Valour-Klasse an, die 2013 mit der Umrüstung der SAS Amatola beginnen.
Das 40mm-System ROSY wurde speziell für die Marine, die Küstenwache sowie Spezialkräfte zum effektiven Schutz von kleinen Schiffen wie Patrouillen-, Schnellbooten sowie Festrumpfschlauchbooten entwickelt. ROSY schützt insbesondere vor Angriffen mit Flachfeuer bei Operationen in Küstennähe oder auf Flüssen.
Flugabwehr
Eine moderne Flugabwehr muss heute neben konventionellen Angriffen durch Starr- und Drehflügler auch Flugkörper sowie Unmanned Aerial Systems bekämpfen können.
Rheinmetall bietet hierfür Effektoren an, z. B. das kürzlich durch die deutsche Bundeswehr als „Mantis“ beschaffte Oerlikon Skyshield MMOTW/C-RAM-System oder das Flugabwehrsystem Skyguard 3. Beide basieren auf den weltweit bewährten Skyguard-Systemen und zeichnen sich durch kompaktes Design und exzellente Wirksamkeit aus – zu allen Tages- und Nachtzeiten, wetterunabhängig und störungsunempfindlich gegenüber elektronischen Gegenmaßnahmen.
Skyshield kann als Effektoren Zwillingskanonen Oerlikon des Typs GDF 007 nutzen. Diese Waffe zeichnet sich durch hohe Präzision und Kadenz – 550 Schuss pro Minute – aus. Die GDF 007 kann neben konventioneller 35-mm-Munition auch Geschosse mit AHEAD-Technologie – Munition mit programmierbarem Sprengpunkt und Subkaliberprojektilen – verschießen. Auch ältere GDF 005- oder Mk V-Kanonen lassen sich zur GDF 007 kampfwertsteigern.
Auf der AAD zeigt Rheinmetall seinen SkyChamp Enhanced Mission Simulator, das Trainingssystem für die Skyshield- und Skyguard-Flugabwehrsysteme. Weiterhin werden Schnittmodelle der Ahead-Munition präsentiert.
Optik und Optronik
Leistungsfähige Optik und Optronik helfen, Ziele schneller zu erkennen, zu entdecken und zu identifizieren. Gerade bei Nacht und eingeschränkter Sicht stellt dies einen erheblichen Fähigkeitsgewinn dar.
Auf der AAD zeigt Rheinmetall seine Nachtsichtbrillen GN sowie das Nachtsichtzielgerät KN 200/250. Weiterhin sind die bewährten Laser-Lichtmodule Vario Ray (LLM-VR) und LLM01 zu begutachten. Beide Modelle werden gegenwärtig für das südafrikanische R4-Sturmgewehrmodernisierungsprogramm als Anbauteile getestet. Das Vario-Ray gehört unterdessen zum deutschen Infnateriemodernisierungsprojekt „Gladius“. Die Zielerkennung Freund-Feind (ZEFF) sowie das neue Feuerleitvisier MultiRay ergänzen die Palette.
Mit seinem Messeauftritt auf der AAD 2012 betont Rheinmetall einmal mehr seine Vielseitigkeit als führendes wehrtechnisches Systemhaus und verläßlicher Partner für Streit- und Sicherheitskräfte in Afrika und weltweit.
Für weitere Informationen:
Oliver Hoffmann
Leiter Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Rheinmetall AG
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