München, 23. März 2023 – Bei einem Appell vor Schloss Nymphenburg hat der Inspekteur des Heeres, Generalleutnant Alfons Mais, am Donnerstag das Kommando über das Feldheer von Generalleutnant Johann Langenegger an Generalmajor Harald Gante übertragen. Anschließend wurde Generalleutnant Langenegger mit einem Großen Zapfenstreich, dem höchsten militärischen Zeremoniell, in den Ruhestand verabschiedet. Das Gebirgsjägerbataillon 231 aus Bad Reichenhall hatte die Ehre, diesen Großen Zapfenstreich, gemeinsam mit dem Gebirgsmusikkorps aus Garmisch-Partenkirchen, unter Führung des Bataillonskommandeurs, OTL Dr. Simon Werner durchzuführen.
Die Reichenhaller Jager und das Gebirgsmusikkorps in der Formation des Großen Zapfenstreichs im Fackelschein vor Schloss Nymphenburg in München (Foto: Bundeswehr/Marco Dorow)
Generalleutnant Johann Langenegger in den Ruhestand versetzt
Langenegger war 1978 in Immendingen in die Panzergrenadiertruppe der Bundeswehr eingetreten. 1995 führte es den gebürtigen Dachauer in die Gebirgstruppe. So war er zunächst Generalstabsoffizier bei der Gebirgsjägerbrigade 23 und führte ab 1997 bis 1999 als Kommandeur das Gebirgsjägerbataillon 231 in Bad Reichenhall. Nach verschiedenen Verwendungen in Hamburg, Belgien und beim Bundesministerium der Verteidigung in Bonn und Berlin kehrte Langenegger 2009 in die Gebirgsjägerbrigade 23 zurück, deren Kommandeur er bis 2012 war. 2012 bis 2014 kommandierte er, zunächst als Stellvertreter, dann als Kommandeur die 10. Panzerdivision in Sigmaringen bevor er bis 2017 das Kommando über die 1. Panzerdivision in Hannover übernahm. 2017 bis 2018 war Langenegger der Chef des Stabes der Mission Resolute Support in Afghanistan. Seit dem 30.08.2018 war Langenegger der Kommandeur Einsatz und Stellvertreter des Inspekteurs des Heeres im Kommando Heer in Strausberg und damit als Kommandeur des Feldheeres der Bundeswehr, in dem 42.000 Soldatinnen und Soldaten dienen, auch wichtigster Berater des Inspekteurs des Heeres. Auf diesem Dienstposten folgt ihm Generalmajor Harald Gante, der zuletzt Chef des Stabes des Kommandos Heer in Strausberg war..
Höchstrangiges militärisches Zeremoniell
Mit einem Großen Zapfenstreich wurde Generalmajor Langenegger am Donnerstagabend vor Schloss Nymphenburg in München in den Ruhestand verabschiedet. Dem Appell wohnten unter anderem auch Staatsminister Dr. Florian Herrmann und die Wehrbeauftragte des deutschen Bundestages Dr. Eva Högl bei. Der Große Zapfenstreich ist das protokollarisch höchstrangige militärische Zeremoniell der Bundeswehr. Anspruch auf die Verabschiedung aus dem Dienst durch einen großen Zapfenstreich haben lediglich der Bundespräsident, Bundeskanzler, Verteidigungsminister und Militärs im Range General oder Generalleutnant. Einen Großteil der rund 200 Soldatinnen und Soldaten, die für den rund 30-minütigen Appell auf dem Schlossplatz aufmarschierten, stellte das Gebirgsjägerbataillon 231 unter Führung von Oberstleutnant Dr. Simon Werner. Auf besonderen Wunsch des scheidenden Generals wurde den Reichenhaller Jagern, deren Kommandeur er Ende der 1990er Jahre war, die Ehre zu Teil, den Großen Zapfenstreich durchzuführen. Da der komplexe Ablauf eines Zapfenstreichs mit den dazugehörigen speziellen Kommandos nicht Teil der allgemeinen Formaldienstausbildung der Bundeswehr ist gingen dem Appell intensive Vorübungen im heimischen Bad Reichenhall voran, bei dem die Soldatinnen und Soldaten des Gebirgsjägerbataillons 231 Ausbildungsunterstützung durch das Wachbataillon am Bundesministerium der Verteidigung erhielten, welches üblicherweise die Zapfenstreich-Formation stellt. Vor dem vom Fackelschein erleuchteten Schloss Nymphenburg stellten die Gebirgsjäger unter Beweis, dass sie nicht nur die Pflichten des Soldatenberufs zur Verteidigung der Heimat, sondern auch die Kür des Großen Zapfenstreichs beherrschen. Mit den Worten „Das habt Ihr ganz exzellent gemacht“, bedankte sich Generalleutnant Langenegger zum Abschluss des Großen Zapfenstreichs bei seinem alten Bataillon.
Quelle Gebirgsjägerbataillon 231