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Yamaha Ténéré 700 – flexibel, robust und geländegängig

Umrüstung auf die Spezifikation für die Bundeswehr bei Yamaha Deutschland. (Foto ©Bw/Alpers)
Umrüstung auf die Spezifikation für die Bundeswehr bei Yamaha Deutschland. (Foto ©Bw/Alpers)
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Neues Geländemotorrad für die Bundeswehr

Kradmelder sind wichtig in der Landes- und Bündnisverteidigung. Ihre bisherigen Aufgaben gewinnen wieder an Bedeutung, neue kommen hinzu. Ausgebildet werden sie im Kraftfahrausbildungszentrum Kümmersbruck zukünftig auf der Yamaha XTZ 700 Ténéré, dem neuen geländegängigen Motorrad der Bundeswehr.

Der Kradmelder

In früheren Zeiten wurden Kradmelder hauptsächlich für Meldefahrten eingesetzt, etwa wenn Funk oder Feldtelefonverbindungen unterbrochen waren oder um schriftliche Befehle oder Meldungen zu überbringen. Sie sicherten Marschkolonnen auf öffentlichen Straßen und hielten die Verbindung den Fahrzeugen. Feldjäger beispielsweise nutzen Kräder im In- und Ausland im Verkehrsdienst. In der Landes- und Bündnisverteidigung gewinnen diese Aufgaben wieder enorm an Bedeutung. Wenn digitale Verbindungen ausfallen, sind sie ein mobiles Meldemittel und bringen Papier und Datensticks von A nach B – auch durch schwieriges Gelände. Erkundungsfahrten speziell geschulter Aufklärungs- und Verbindungskräfte erfordern ebenfalls Fähigkeiten für Fahrten auf schwierigen Untergründen. Dem Kraftfahrausbildungszentrum in Kümmersbruck wurden am 3. Februar die ersten 38 Exemplare der neuen Motorräder übergeben. Sie ersetzt die bisher eingesetzte BMW F 850 GS. Hier erfolgt zunächst die Übernahme durch die Fahrlehrer, die sich mit dem neuen Einsatzgerät auseinandersetzen müssen.

Yamaha XTZ 700: Die neue Maschine

Insgesamt erhält die Truppe 260 Yamaha XTZ 700 Ténéré. Als handelsübliche Maschine mit Sonderausstattung wird sie von der BwFuhrparkService GmbH bereitgestellt. Angetrieben wird das neue Krad von einem 54 kW (73 PS) starken Zweizylinder-Viertaktmotor mit 689 cm² Hubraum, zwei oben liegenden Nockenwellen, vier Ventilen pro Zylinder und elektronischer Benzineinspritzung. Das Triebwerk entwickelt ein maximales Drehmoment von 65 Nm bei 6.500 U/min. Die für den Einsatz im Gelände günstige Drehmomentcharakteristik stellt bereits bei 3.000 U/min fast 60 Nm zur Verfügung. Das Getriebe hat sechs Gänge, die Kraft wird zum Hinterrad über eine Rollenkette übertragen. Der Stahl-Brückenrahmen des neuen Krads bietet ein kontrolliertes und sicheres Fahrverhalten bei unterschiedlichsten Einsatzzwecken.

Vorne federt eine Upside-Down-Telegabel mit einem Standrohrdurchmesser von 43 mm und 230 mm Federweg, das Hinterrad wird durch eine Aluminium- Zweiarmschwinge mit einem hebelangelenkten Zentralfederbein und 220 mm Federweg geführt. Die einstellbaren Federelemente und die großen Speichenräder (vorne 21 Zoll, hinten 18 Zoll) sorgen für viel Bodenfreiheit und eine komfortable Sitzposition, die sowohl auf der Straße als auch im Gelände vorteilhaft ist. Hydraulische Doppelscheibenbremsen vorne mit einem Durchmesser von 282 mm und eine Einzelscheibe mit 245 mm hinten verzögern das Krad. Die Bremsanlage ist mit einem abschaltbaren ABS-System ausgestattet. Die leichte Verkleidung wurde so konzipiert, dass sie vor widrigen Umgebungseinflüssen schützt.

Das Motorrad wird bei Yamaha Motor Manufacturing Europe in Frankreich gebaut und in Deutschland an die Anforderungen für den Einsatz in der Bundeswehr angepasst. Neben der Farbgebung in olivgrün wurden zusätzlich Griffheizungen montiert und die Beleuchtung kann komplett inklusive dem Bremslicht mit einem Tarnlichtschalter abgeschaltet werden. Ein Hauptständer, ein besonders stabiler Seitenständer, beidseitig abnehmbare stabile Koffer und eine Tanktasche sowie ein Tankschutzbügel mit Sturzpads und klappbare Kupplungs- und Bremshebel runden die Ausstattung ab. Für den Einsatz bei den Feldjägern verfügt das Krad zusätzlich über eine Sondersignalanlage.

Die bisher eingesetzte BMW hatte zwar eine Motorleistung von 70 kW (95 PS), die Yamaha Ténéré 700 zeichnet sich aber gegenüber der BMW mit ihrem deutlich mindestens 25 kg geringeren Gewicht aus, was für den Geländeeinsatz erhebliche Vorteile bietet. Ergänzt wurde die Auslieferung der neuen Motorräder auch durch die Bereitstellung einer neuen modernen Fahrer-Schutzausrüstung. Diese Schutzausstattung zum Unterziehen vom Hersteller Ortema besteht aus einer Unterziehjacke mit Schulter-, Ellbogen-, Rücken- und Brustschutz, einer Unterziehhose mit Hüftprotektoren und gesonderte Knieprotektoren sowie einem sogenannten Neckbrace. Dieses befindet sich ringförmig um den Hals und stützt den Helm. Im Falle eines Aufpralls mit dem Kopf wird die auftretende Energie auf Schultern, Rücken bzw. Brust übertragen. Somit sollen Verletzungen wie Stauchungen oder Überstreckungen der Halswirbelsäule verhindert werden. Ein X-Lite Cross- Endurohelm sowie ein spezieller Endurostiefel von Forma komplettieren die Schutzausstattung. Gerade letzterer muss den besonderen Anforderungen der Kradmelderaufgabe genügen, der ja nicht nur mit seinem Motorrad fährt, sondern auch möglicherweise einen längeren Fußmarsch mit seinen Stiefeln bewältigen muss. Der Stiefel bietet sowohl den notwendigen Schutz als auch einen hohen Tragekomfort, so die Erfahrungen der Nutzer.

Von Wolfgang Gelpke

Den kompletten Beitrag lesen Sie in Ausgabe 2/25 des HHK!

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