Ulm, 21. Februar 2017 – Die Modernisierung der Flugsicherung auf deutschen Militärflugplätzen mit dem Flugplatzüberwachungsradar ASR-S (Aerodrome Surveillance Radar, Serie) durch Airbus DS Electronics and Border Security (EBS), die künftige HENSOLDT, nimmt Fahrt auf. Mit der Übergabe eines ASR-Systems an das Technische Ausbildungszentrum der Luftwaffe, Abteilung Süd Untermeitingen auf dem Fliegerhorst Lagerlechfeld bei Augsburg sowie an die Wehrtechnische Dienststelle (WTD) 61 in Manching wurde jetzt das fünfte und sechste von insgesamt 20 Radaren ausgeliefert und vom Kunden abgenommen.
Die ASR-Systeme treten an die Stelle der 30 Jahre alten Radare, die bis jetzt für die militärische Flugverkehrskontrolle genutzt wurden. Neben der Anflugkontrolle werden die neuen Radare auch für die Luftraumüberwachung im Radius von über 100 Kilometern (60NM, Manching 80NM) eingesetzt, um die militärischen Flugbewegungen mit dem zivilen Flugverkehr abzustimmen. Bereits in Betrieb sind die Anlagen auf den Luftwaffen-Stützpunkten Laupheim, Büchel und Wittmund sowie auf dem Heeres-Fliegerhorst Niederstetten.
„Das ASR erhöht die Sicherheit des Flugbetriebs auf hochfrequentierten Flugplätzen“, sagte Thomas Müller, CEO der zukünftigen HENSOLDT. „So garantiert zum Beispiel eine spezielle Signalverarbeitung die zuverlässige und präzise Führung startender und landender Flugzeuge.“
Das ASR umfasst ein Primärradar und ein Sekundärradar. Das Primärradar trägt zur Identifizierung von nicht-kooperativen Zielen, wie zum Beispiel Kleinflugzeuge ohne Transponder bei. Es ist auf der Basis eines Halbleitersenders aufgebaut und enthält eine spezielle Signalverarbeitungstechnologie für die weiträumige Überwachung. Das Sekundärradar MSSR-2000-I gewährleistet die automatische Identifizierung von kooperativen Flugzeugen. Dieses Sekundärradar entspricht dem neuen Flugverkehrskontrollstandard „Mode S“, der eine deutliche Verbesserung der Abfragen zur Flugzeugidentifizierung mit sich bringt und derzeit im zentraleuropäischen Luftraum eingeführt wird.
EBS liefert Flugverkehrskontroll- und Identifizierungssysteme für militärische und zivile Zwecke an Kunden auf der ganzen Welt. So liefert das Unternehmen unter anderem ein komplettes Anflugleitsystem für die Schweizer Luftwaffe. Andere Versionen des ASR sind in Australien und Kanada unter Vertrag. Das Sekundärradar MSSR 2000 I wird von den Seestreitkräften Deutschlands, Frankreichs, Norwegens und Finnlands zur militärischen Freund-Feind-Erkennung eingesetzt. Für die zivile Luftverkehrskontrolle kommen diese Identifizierungssysteme in Ländern wie Deutschland, Frankreich, Großbritannien und den USA zum Einsatz.
Über Airbus DS Electronics and Border Security (EBS), künftig HENSOLDT: Die künftige HENSOLDT ist ein weltweit führender Anbieter von Premium-Sensoren für Sicherungs-, und Überwachungsmissionen. Das Unternehmen ist Weltmarktführer u.a. bei Flugkörperwarnsystemen und U-Boot-Periskopen. Außerdem ist HENSOLDT stark auf den Märkten für Radare, Optronik und elektronische Schutzsysteme vertreten. Das Unternehmen wurde gebildet aus den Verteidigungselektronik-Aktivitäten von Airbus, die 2016 aus dem Airbus-Konzern ausgegliedert wurden und jetzt zusammen mit der früheren Airbus DS Optronics unter dem Markennamen HENSOLDT als neues Sensorhaus an den Markt gehen. Das Unternehmen fußt auf renommierten Vorgängerfirmen wie Telefunken, Dornier, Siemens Sicherungstechnik und Carl Zeiss Optronics. HENSOLDT erzielt derzeit mit etwa 4.000 Mitarbeitern einen Jahresumsatz von rund 1 Mrd. €.
Die künftige HENSOLDT ist derzeit eine 100%ige Tochtergesellschaft von Airbus Defence and Space und firmiert als Airbus DS Electronics and Border Security (EBS). Airbus hat ein Share Purchase Agreement mit dem US-amerikanischen Finanzinvestor KKR unterzeichnet, mit dem zunächst 74,9% der EBS Anteile an KKR verkauft werden. Der Abschluss der Transaktion, einschließlich aller notwendigen Zustimmungen der Regulierungsbehörden, wird in Kürze erwartet.
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