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Das Ausbildungszentrum Cyber- und Informationsraum (AusbZ CIR)

Luftbild der General-Fellgiebel-Kaserne in Pöcking am Starnberger See. (Foto © Bw/AusbZ CIR)
Luftbild der General-Fellgiebel-Kaserne in Pöcking am Starnberger See. (Foto © Bw/AusbZ CIR)
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Am 1. April 2024 hat das Ausbildungszentrum Cyber- und Informationsraum (AusbZ CIR) seine Arbeit aufgenommen. Die Neugründung der zentralen Bildungseinrichtung der Streitkräfte für Informationstechnik, Elektronische Kampfführung und Militärisches Nachrichtenwesen war Teil der umfassenden Strukturreform in der neuen Teilstreitkraft Cyber- und Informationsraum (CIR).

Es entstand aus der Zusammenlegung der Schule Informationstechnik in Pöcking und der Schule für Strategische Aufklärung in Flensburg. Getreu dem Motto „Ausbildung aus einer Hand“ sollen ein großer Schritt auf dem langen Weg zu einer optimierten Lernumgebung gemacht und erkannte Defizite abgestellt werden. Erster Kommandeur war  Brigadegeneral Rainer Simon. Seit dem 3. April 2025 steht Oberst Kai Heß ander Spitze des Ausbildungszentrums.

 „Wir stehen vor der großen Herausforderung, eine qualitativ hochwertige Lehre sowie ein effizientes Lehrgangsmanagement zu etablieren, mit klaren Verantwortlichkeiten und ausreichenden Ressourcen“, stellte Brigadegeneral Rainer Simon zur Aufstellung fest. „Zusätzlich ist ein leistungsfähiges Ressourcenmanagement zur Planung und Steuerung der Lehrgänge erforderlich, um den ständig schwankenden Erfordernissen des atmenden Personalkörpers begegnen zu können. Nur so können wir die passende Anzahl von Lehrgangsteilnehmenden zur richtigen Zeit optimal ausbilden.“ Alle Beteiligten hatten ein gemeinsames Ziel vor Augen: die Schaffung einer Dienststelle mit völlig neuer Binnenstruktur, einer von Pöcking fast 1.000 km entfernten Außenstelle in Flensburg und einem Anteil Lehrgangsmanagement in Bonn, verbunden mit dem anspruchsvollen Ziel, mehr zu werden als nur die organisatorische Zusammenlegung von zwei bewährten Schulen. „Für die Außenstelle Flensburg bedeutet dies, dass mit annähernd gleichem Kräfteumfang binnen kurzer Zeit ein deutlich besseres und enger an der Dimension CIR ausgerichtetes Ergebnis erzielt werden soll. Daneben erweitert sich der Auftrag um das Betreiben eines Übungszentrums“, erklärte seinerzeit deren Leiter, Kapitän zur See Udo Michel.

Unkonventionelle Aufbauorganisation

Eine hohe personelle Kontinuität, klar strukturierte Abläufe, eindeutige Regelung der Verantwortlichkeiten und eine schnelle Verfügbarkeit der benötigten Infrastruktur blieben entscheidend für den angestrebten Erfolg. Zugleich würden die Synergieversprechen und Leistungserwartungen an die künftige Ausbildungslandschaft hoch angesetzt. Mit dem AusbZ CIR etabliere man eine unkonventionelle Aufbauorganisation und betrete mit einer Streckung der neuen Dienststelle über knapp 1.000 Kilometer völlig neues Terrain, so Kapitän Michel.

Einheitliches Qualitätsmanagement

Ein einheitliches Qualitätsmanagement soll sicherstellen, dass Inhalte und Methodik der Lehre den tatsächlichen, an der Einsatzrealität gespiegelten Bedarf der Streitkräfte decken und die Duplizierung von Lehrgängen mit vergleichbaren Ausbildungszielen vermeiden. Durch eine stärkere Vernetzung sollen Trends und Entwicklungen frühzeitig erkannt werden und in die Lehre einfließen. Hierzu strebt das Ausbildungszentrum auch dauerhafte Kooperationen mit anderen Behörden und Forschungseinrichtungen sowie Unternehmen, aber auch Dienststellen im Bündnis an. Der dauerhaften Weiterentwicklung der Lehre kommt aufgrund der hohen Dynamik innerhalb des Aufgabenspektrums CIR in Zukunft ein deutlich höherer Stellenwert zu. Methodik und Didaktik unterliegen einer stetigen Weiterentwicklung, gerade im Hinblick auf die Möglichkeiten der Digitalisierung der Lehre.

Qualität der Ausbildung im AusbZ CIR

Wichtigste Grundlage für die Qualität der Lehre ist das Lehrpersonal. Dies ist jedoch gerade in den Fachlichkeiten des CIR eine Mangelressource, insbesondere aufgrund der hohen Komplexität der Themengebiete sowie der kurzen Innovationszyklen der verwendeten Technologien. Die stetige Aus- und Weiterbildung des Lehrpersonals ist folgerichtig eine zentrale Aufgabe der Führung des Ausbildungszentrums. Darüber hinaus sollen auch weitere, neuartige Wege außerhalb der herkömmlichen Lehrgangssystematik angeboten werden. Wissen werde dienstzeitbegleitend, für bestimmte Aufgaben auch „on demand“ angeboten. Damit will das AusbZ CIR den Wandel von einer reinen Ausbildungseinrichtung hin zum Knowledge Provider für das Aufgabenspektrum CIR vollziehen.

Digitalisierung der Bundeswehr

Mit Fortschreiten der Digitalisierung in der Bundeswehr wird der Bedarf an Kräften im Aufgabenspektrum Cyber- und Informationsraum und damit an deren Ausbildung stark wachsen. Um diesen erhöhten Ausbildungsbedarf zu decken, gelte es, innovative Möglichkeiten zu schaffen, um militärisches Lehrpersonal von anderweitigen Aufgaben zu entlasten. Die Ausbilder sollen sich auf ihren Kernauftrag, die Lehre, konzentrieren können. Ein wichtiger Aspekt sei die Steigerung der Attraktivität der Lehrverwendungen und der Lehre selbst, um im Wettbewerb um die klügsten Köpfe bestehen zu können. Die Teilstreitkraft CIR benötigt bedarfsgerecht ausgebildete, charakterlich gefestigte, handlungsfähige und einsatzbereite Soldatinnen und Soldaten, die in Grundbetrieb, Übung und Einsatz ihren Auftrag erfüllen können. Durch Praxisorientierung in der Ausbildung, ein breites Grundlagenwissen und solidem Systemverständnis will das Ausbildungszentrum Handlungssicherheit für Standardabläufe vermitteln und die Basis dafür legen, durch Improvisationsvermögen in den widrigen Lagen der Einsätze bestehen zu können.

Von Oberstleutnant Herbert Singer ist Pressestabsoffizier des Ausbildungszentrums CIR.

Den kompletten Beitrag lesen Sie im IT Report 2025.

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