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Der KPz Leopard – ein Instrument deutscher Sicherheitspolitik

Foto: Cosima Höllt
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Der Leopard 2 hat nach seiner Einführung bei der Bundeswehr Anfang der 80er Jahre bei allen wesentlichen Leistungsparametern wie Feuerkraft, Beweglichkeit und Schutz sofort voll überzeugt. Er war und ist das Rückgrat und Herzstück jeder glaubwürdigen Abschreckung und Verteidigung durch Landstreitkräfte, ob in der Bundeswehr oder alliierter Streitkräfte und darüber hinaus. Schnell war der Leopard 2 aber auch durch seine Einführung bei weiteren NATO-Partnern, allen voran den Niederlanden, ein integrierender Faktor. Mit jedem weiteren Anwachsen der Leopard -Benutzer-Staaten (LEOBEN Staaten) konnte die Interoperabilität und Kooperation der jeweiligen Streitkräfte weiter vertieft werden, konnten Skalen- und Synergieeffekte bei Beschaffung und Unterhalt der Panzerflotten erzielt werden und ein hohes Maß an Kooperationen zwischen den Industrien der Hersteller- und Benutzerländer begründet werden. Mit dem Leopard 2 wurden im Bereich des Panzerbaus aber auch weltweit Standards gesetzt, die in der westlichen Hemisphäre nahezu konkurrenzlose Alleinstellungsmerkmale „Made in Germany“ darstellen. Über die einzelnen aus dem Leopard 2 ausgegliederten Lizenzen, wie der Bordkanone oder Komponenten des Antriebes wurde mit Ländern wie Israel und die USA der Kreis von Staaten, die so mit Deutschland engste Arbeitsbeziehungen eingingen, nochmals deutlich erhöht.

Auf Grundlage dieser breiten und heute globalen Verbreitung des Leopard 2 unter den Partnerstaaten Deutschlands standen naturgemäß zunächst alle Fragen der Nutzung und Weiterentwicklung des gemeinsamen Hauptwaffensystems auf der Agenda der multinationalen Abstimmung im Kreise der LEOBEN Staaten. Aber diese Kontakte und Verbindungen boten die Gelegenheit, sicherheitspolitische Themen nicht nur anzusprechen, sondern waren auch der Ausgangspunkt für weitergehende Initiativen und Kooperationen, die Deutschland ohne den „Anker“ Leopard 2 in diesem Maße nicht möglich gewesen wären. Das unterstreicht, dass Hochtechnologie aus Deutschland international anerkannt, nachgefragt und geschätzt wird. Ein Waffensystem wie der Leopard 2 ist damit eben auch immer ein sicherheitspolitisches Instrument. Es entwickelten sich auf Grundlage der gemeinsamen Zusammenarbeit um den Leopard 2 herum Abhängigkeitsbeziehungen, die sowohl zum Nutzen der deutschen Wehrtechnischen Industrie und damit automatisch auch der nationalen Wertschöpfung, als auch – militärisch gesprochen – der „Reichweite und Durchschlagskraft“ deutscher Sicherheitspolitik nachhaltig beigetragen haben. Allein die enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit Singapur – geographisch nicht unbedingt ein natürlicher Partner für Deutschland – ist hierfür ein prominentes Beispiel.

Der Erfolg des Produktes Leopard 2 auf Grundlage seiner einzigartigen Leistungsfähigkeit führte auch zu Nachfrage durch Staaten, die wiederum aus sicherheitspolitischen Erwägungen nicht bedient werden konnten – auch das ist ein Beleg, wie sich der Leopard 2 zu einem tatsächlichen Instrument deutscher Sicherheitspolitik fortentwickelt hat. Abschließend möchte ich feststellen, dass ohne die Leistungsfähigkeit der deutschen Wehrtechnischen Industrie, ihrer Innovationskraft und technologischen Weiterentwicklungsfähigkeit das Produkt Leopard 2 nicht diese überragende Bedeutung erlangt hätte. Es kommt jetzt darauf an, den nächsten Schritt im konventionellen Panzerbau zu gehen und den Leopard 2 auch für die nächste Dekade zu dem zu machen, was er aktuell ist – dem absoluten Premiumprodukt seiner Klasse

Florian Hahn MdB, Sprecher der CDU/CSU Fraktion im Verteidigungsausschuss des Deutschen Bundestages

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