Interview mit Brigadegeneral Armin Fleischmann, Vorsitzender AFCEA Bonn e.V.
Sehr geehrter Herr General, auch dieses Jahr geht es weiter bergauf mit der AFCEA Fachausstellung. Woran liegt das? Wir sind glücklich darüber, dass momentan viele Firmen und auch die deutsche Bevölkerung ein hohes Interesse an Digitalisierung haben. Das Feld ist riesenbreit, von der Digitalisierung über KI hin zu verschiedensten Aspekten der Telekommunikation und vieles mehr. In Deutschland haben wir enormen Nachholbedarf. Aufgrund des hohen Interesses an diesen Themen verzeichnen wir einen neuen Rekord, 20 Prozent mehr Besucher der AFCEA Fachausstellung als im vergangenen Jahr.
Sie haben ja auch ein sehr attraktives Programm … … mit einem ganz neuen Highlight. Zum ersten Mal fanden verschiedene Formate im ehemaligen Plenarsaal des Deutschen Bundestages statt. Es begann dort schon mit der Eröffnung und der Keynote durch Ben Hodges. Es ist schon sehr beeindruckend, wenn man an diesem historischen Ort vor rund 400 Zuhörern spricht. Darunter waren dieses Mal erfreulicherweise auch viele Soldatinnen und Soldaten. Ich war schon stolz, das Symposium und die AFCEA Fachausstellung in diesem würdigen Raum eröffnen zu dürfen. Auch Ben Hodges war sehr beeindruckt und emotional ergriffen.
Das WCCB ist ein hervorragender Veranstaltungsort. Die Fachausstellung kann den Ausstellern hier vielfältige Informations- und Kommunikationsmöglichkeiten bieten. In erster Linie wollen die Firmen natürlich mit den Kunden reden. Gleichwohl merkt man, dass viele Firmen auch mal schauen, was denn die anderen so machen. Insgesamt hat man dann ein komplettes Repertoire, ein unheimliches Spektrum. Viele Firmenstände haben auch kleine Start-ups mit integriert, die ihre Sachen präsentieren wollen, aber sich einen aufgebauten Stand noch nicht leisten können oder im Bereich Marketing noch nicht so weit sind. Wir sind momentan in jeglicher Hinsicht voll zufrieden.
Das diesjährige Motto betont das Thema „Disruptive digitale Lösungen“. Was verstehen Sie darunter? Digitale Lösungen sind unheimlich wichtig. Nicht nur für die Bundeswehr, für alle Behörden und Sicherheitsdomänen. Was ist disruptiv? Nehmen Sie zum Beispiel das iPhone. Als es auf den Markt kam, hat es etliches über den Haufen geworfen. Viele haben gesagt, da können wir jetzt völlig neue Wege gehen hier ändern sich Geschäftsmodelle gravierend. Ich glaube, dass es für uns in Deutschland insbesondere wichtig ist, vor allem disruptiv in verschiedenste Bereiche, zum Beispiel der Entbürokratisierung, hineinzugehen, um neue Wege zu finden. Plötzlich werden wir feststellen, dass alles viel einfacher und viel schneller gelöst werden kann.
Es geht nicht lediglich darum, die bisherigen Prozesse zu digitalisieren. Das Disruptive, und das ist das unheimlich Wichtige, wird sicherlich neue Geschäftsmodelle hervorbringen, alte Geschäftsmodelle verändern und auch einige Geschäftsmodelle beenden. Das ist im Leben immer so, dass es irgendwann mal eine Weiterentwicklung gibt. Ich glaube, wir brauchen in Deutschland, wo wir in Digitalisierung an mancher Stelle so ein bisschen hinterherhängen, einfach diesen disruptiven Aspekt, um besser und schneller zu werden und wieder dahin zu kommen, wo wir schon mal waren.
Sehr geehrter Herr General, herzlichen Dank für das Gespräch. Wir wünschen Ihnen und dem ganzen Team auch weiterhin viel Erfolg für Ihre wichtige Arbeit!