München, 21. Oktober 2019 – Das EuroDASS-Konsortium (Leonardo, Elettronica, Indra und Hensoldt), das das Selbstschutzsystem Praetorian für den Eurofighter liefert, hat sein Konzept „Praetorian Evolution“ für den Selbstschutz der Zukunft vorgestellt. Die Präsentation erfolgte auf der EuroDASS-Nutzerkonferenz Future Capability, an der führende Vertreter von Militär und Industrie aus Deutschland, Großbritannien, Italien und Spanien teilgenommen haben.
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Das bestehende DASS-System schützt den Eurofighter vor Bedrohungen wie infrarotgesteuerten (bzw. wärmesuchenden) oder radargelenkten Flugkörpern. Integrierte Sensoren und Störausrüstung bieten zudem Lageinformationen und eine digitale Tarnkappenfunktion, die durch hochmoderne elektronische Täuschungsmechanismen gewährleistet wird. Das System ist bereits seit mehr als 20 Jahren zum Schutz der Besatzungen im Einsatz, unter anderem bei Friedensmissionen in Libyen und Syrien. Allerdings könnte die traditionelle Ausrichtung des Eurofighters auf Luftüberlegenheit künftig angesichts der sich schnell weiterentwickelnden Bedrohungen in der Luft und auf dem Land/Wasser, etwa in Form von integrierten Luftverteidigungssystemen (IADS), in Frage gestellt werden. Daher beinhaltet das neue Praetorian-Evolution-Konzept einen Fahrplan, mit dem der Eurofighter seine Schutzfunktion der Spitzenklasse auch in den kommenden Jahrzehnten beibehalten soll.
Dieses Konzept wird neben dem herkömmlichen Schutz zudem auch noch andere Selbstschutzaspekte einbeziehen. Auf dem Gefechtsfeld der Zukunft werden dem Eurofighter zusätzliche Aufgaben zukommen. Deshalb muss auch sein Selbstschutzsystem leistungsfähiger sein, damit das Kampfflugzeug auch neben den Plattformen der 5. Generation und der Zukunft im Zentrum der Mischflottenverbände steht. Das Programm von Praetorian Evolution umfasst eine Reihe neuer und hochentwickelter Fähigkeiten, darunter die elektronische Kampfführung im Multi-Plattform-Verbund sowie ISR-Funktionen auf dem Gefechtsfeld wie etwa hochpräzises Zielen und hochmoderne Freund-Feind-Erkennung.
Im Hinblick auf die Weiterentwicklung von Praetorian zur Erfüllung dieser künftigen Anforderungen sind sich die EuroDASS-Partner einig, dass diese grundlegende Modernisierung nach den Grundsätzen der Kosteneffizienz erfolgen muss. Die volldigitale Architektur von Praetorian Evolution macht nicht nur künftige Upgrades problemlos möglich, sondern optimiert zudem die Lebenszykluskosten. In diesem Zusammenhang werden auch die neusten Hardware-seitigen Fortschritte implementiert, um die Zuverlässigkeit zu steigern und die Notwendigkeit integrierter logistischer Unterstützung zu reduzieren.
Die offizielle Konzeptvorstellung erfolgte im Nachgang zu der im Lauf des Jahres ergangenen Ankündigung der LTE-Studie (Long Term Evolution) für das Praetorian-System. Mit der Studie sollen langfristig nutzbare technische Lösungen sowie Mittel und Wege erarbeitet werden, mit denen sich die künftige Modernisierbarkeit der Plattform sicherstellen lässt.
Weitere Informationen unter www.hensoldt.net