Berlin – Am 25. April 2018 öffnete die ILA Berlin 2018, die weltweit führende Innovationsmesse der Luft- und Raumfahrt ihre Tore.
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Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel eröffnete die Messe offiziell und machte sich im Zuge ihres Rundgangs ein Bild von den Innovationen und neuesten Technologien der Luft- und Raumfahrtindustrie. Zuvor hielten die Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel und der BDLI-Präsident Dr. Klaus Richter ihre Begrüßungsansprachen. Begleitet wurde sie von:
– Andreas Scheuer, MdB, Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur,
– Delphine Gény-Stephann, Staatssekretärin im französischen Wirtschaftsministerium,
– Anne-Marie Descotes, Botschafterin der Französischen Republik,
– Dr. Dietmar Woidke, MdL, Ministerpräsident des Landes Brandenburg,
– Thomas Jarzombek, MdB, Koordinator der Bundesregierung für die Luft- und Raumfahrt,
– Dr. Klaus Richter, Präsident des BDLI,
– Eric Trappier, Präsident GIFAS,
– Dr. Fang Liu, Generalsekretärin der International Civil Aviation Organization (ICAO),
– Dr. Christian Göke, Vorsitzender der Geschäftsführung, CEO, Messe Berlin GmbH.
Frankreich ist Partnerland der ILA Berlin 2018 – Hochrangige politische Gäste aus Frankreich werden erwartet. Ein beeindruckendes Bild für die französisch-deutsche Partnerschaft war der gemeinsame Anflug der Verteidigungsministerinnen Ursula von der Leyen und Florence Parly mit einer A400M sein. Beide Ministerinnen unterzeichneten eine Absichtserklärung zur Beschaffung bilateraler Projekte und gaben somit einen weiteren Schub für die deutsch-französischen Beziehungen. Deutschland und Frankreich streben eine gemeinsame Lösung an, um die Seefernaufklärer P-3C ORION beziehungsweise Breguet ATLANTIQUE 2 zu ersetzen. Gemeinsam wollen die beiden Ministerinnen deutsche und französische Waffensysteme besichtigen und dabei auch Gespräche mit Angehörigen beider Streitkräfte führen.
„Best ILA ever“ – Die konsequente Weiterentwicklung der ILA zur weltweit führenden Innovationsmesse war ein voller Erfolg. Deutlich stärker war in diesem Jahr die internationale Nachfrage: Rund 1.100 Aussteller aus 41 Ländern präsentierten sich auf 50.000 Quadratmetern Hallen- und Chaletflächen sowie einem 100.000 Quadratmeter großen Freigelände. 200 Fluggeräte werden am Boden und in der Luft zu sehen sein.
„Mit der ILA Berlin verfügt Deutschland über die Innovationsmesse schlechthin, die ein weltweites Ausrufezeichen für Hochtechnologie ‚Made in Germany‘ setzt und Anziehungspunkt für Besucher und Aussteller aus der ganzen Welt ist – vom Startup bis zum etablierten Konzern“, so BDLI-Hauptgeschäftsführer Volker Thum.
Dr. Christian Göke, Vorsitzender der Geschäftsführung der Messe Berlin GmbH: „Das Berlin ExpoCenter Airport bietet der globalen Aerospace-Industrie eine ideale Geländestruktur für die marktgerechte Präsentation ihrer innovativen Produkte und Dienstleistungen. Nur auf der ILA kann man die Zukunft der Luft- und Raumfahrt so hautnah erleben.“
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Attraktionen in der Luft und im Static Display – Emirates fliegt mit dem 100. Airbus A380 ein. Airbus wird auf der Messe mit dem modernsten Langstreckenflugzeug der Welt, der A350 XWB, dem Forschungsflugzeug A340BLADE sowie mit dem Transportflugzeug BELUGA präsent sein. Die Lufthansa zeigt mit der Boeing 747-8, der neuesten Version des Jumbojets und Bombardier stellt die CS-300 vor.
Innovationen in allen Höhenlagen – Airbus zeigt mit der Solar-Drohne Zephyr Möglichkeiten in großen Höhen auf und Airbus informiert mit dem Modell des CityAirbus wie unbemanntes Fliegen in städtischen Räumen aussehen kann. Mit Blick auf die Luftfahrt der Zukunft widmet das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) dem unbemannten Fliegen einen Schwerpunkt, darunter beispielsweise ausgestellt das Projekt UFO (Unmanned Freight Operations), das Lösungen für die Integration unbemannter Frachtflüge in den bestehenden Luftverkehr bereithält. Für weniger Fluglärm haben DLR-Forscher das Pilotenassistenzsystem LNAS (Low Noise Augmentation System) entwickelt. Zudem sind anhand eines Modells die Forschungsarbeiten für ein leises Triebwerk mit aktiver Lärmminderung mittels Drucklufteinblasung und Antischall ausgestellt. Das größte DLR-Forschungsflugzeug A320 ATRA ist in einer vollständigen aerodynamischen Flugversuchskonfiguration zusammen mit drei weiteren DLR-Flugzeugen und Hubschraubern ausgestellt. Das DLR setzt zudem die Themen Erdbeobachtung, suborbitaler Hyperschalltransport und Exploration in Szene. Das innovative Konzept Tandem-L für eine radargestützte globale Umwelt- und Klimaüberwachung wird ebenso vorgestellt wie die französisch-deutsche Satellitenmission MERLIN zur globalen Messung des Klimagases Methan.
Die ILA ist die bedeutendste Raumfahrtausstellung Europas. Mit einem Modell der zukünftigen Trägerrakete Ariane 6 werden die europäischen Ambitionen im All unterstrichen. Der Astronauts‘ Day und der ILA Space Day zeigen das Leben im All und bilden eine Plattform zur Diskussion für die vorrangigen Themen der Raumfahrt. Der deutsche ESA-Astronaut Matthias Maurer stellt sich der Öffentlichkeit vor und zukünftige Missionen zu Mond und Mars werden präsentiert.
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Die militärische Luftfahrt nimmt wieder eine herausragende Stellung auf der ILA ein. Die Bundeswehr ist auch in diesem Jahr größter Aussteller. Ausgestellt sind unter anderem der EUROFIGHTER, die A400M sowie eine Vielzahl weiterer Flugzeuge und Hubschrauber. Ein Highlight ist das hochmoderne US-amerikanische Mehrzweckkampfflugzeug F35 von Lockheed Martin ebenso wie die französische RAFALE und die GRIPEN der ungarischen Luftwaffe. Des Weiteren das Seeraumüberwachungsflugzeug KAWASAKI P und als Weltpremiere der schwere Transporthubschrauber CH-53K von Lockheed Martin, aber auch die CH-47 CHINOOK von Boeing, die sich beide für das Beschaffungsprogramm Schwerer Transporthubschrauber (STH) der Bundeswehr bewerben.
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Lockheed Martin bietet F-35A für die Luftwaffe an – „Wie haben zum Beginn der ILA auf die Anfrage durch das Bundesverteidigungsministerium unser Angebot abgegeben“, sagte Jack Crisler, Vice President F-35 Business Development and Strategy Integration beim US-Rüstungshersteller Lockheed Martin. Die auf der ILA erstmals gezeigte F-35 Lightning II ist ein multifunktionaler Überschall-Kampfjet der so genannten 5. Generation und vereinigt in sich Eigenschaften wie Tarnkappentechnologie („Stealth“), große Rechenleistung, offene Systemarchitektur, leistungsstarke Sensoren und Agilität. Vom „Tarnkappenjäger“ F-35 sind bereits knapp 300 Maschinen an verschiedene Kunden ausgeliefert worden. Es geht dabei um einen Nachfolger für das in die Jahre gekommene Kampfflugzeug TORNADO, ein Milliardenauftrag, um den sich auch Airbus mit einer weiterentwickelten Version des Eurofighters TYPHOON bemüht. Daneben auch die C-130J Super Hercules, die gemeinsam mit Frankreich beschafft werden soll.
Text: Messe Berlin und Jürgen K.G. Rosenthal