Die Familie leichter Hybridfahrzeuge mit dem Namen Ermine hatte ihre Enforce Tac-Premiere. Das Startup-Unternehmen REEQ – seit März 2024 eine Tochterfirma der Rheinmetall Defence Nederland B.V. – ist Entwickler und Hersteller der modularen Ermine Technologie und hat die Familie auf der Eurosatory 2024 erstmals öffentlich präsentiert.
Alle Fahrzeuge basieren auf demselben diesel-elektrischen Hybrid-Antriebsstrang und einer Basisplattform. Damit sind bisher ein unmanned Ground Vehicle (UGV), ein Side-by-Side-Buggy und ein Quad realisiert worden. Es stehen verschiedene 4×4 und 6×6 Varianten zur Verfügung. Dank der Hybridtechnologie sind je nach Fahrzeugkonfiguration bis zu eine Tonne Nutzlast, über 1000 Kilometer Reichweite und eine Höchstgeschwindigkeit von 90 km/h möglich, gab Rheinmetall an. Bis zu vier Ermine-Fahrzeuge seien in Transporthubschraubern wie der CH-47 oder der CH-53 luftverladbar.
Hohe Mobilität in nahezu jedem Gelände und dank ihres elektrischen Antriebs geräuschlose Fahrt sind Kennzeichen der Hermine-Fahrzeuge. Der von einem Dieselmotor angetriebene Generator kann im Stand elektrische Energie abgeben und dient dann als mobile Energiequelle.
Mit der Ermine-Familie lassen sich Fahrzeuge für zahlreiche Missionen konfigurieren. Rheinmetall nannte als u.a. Aufklärung & Verbindung, Spezialkräfte, Panzerabwehr, Waffenträger, MedEvac und (wie oben beschrieben) Generatorfunktion. Als Beispiel war auf der Enforce Tac 2025 ein 4×4 Quad zu sehen mit Schnellnebelschutzsystem ROSY und einer Spezialkräfte-Ausstattung.
Das Schmankerl war die weitere Enforce Tac-Neuheit, der Mobile Mission Pod (MMP). Der Pod enthält vier Kleindrohnen, die zur abstandsfähigen Aufklärung und Bekämpfung gegnerischer Kräfte eingesetzt werden können. Kennzeichen der Drohnen sind eine lange Standby-Zeit und Fernbedienbarkeit. In Verbindung mit Künstlicher Intelligenz (KI) ist der MMP darauf ausgelegt, lange nach seiner Verbringung in den Einsatzort gegen feindliche Kräfte agieren zu können, sagte ein Rheinmetall-Sprecher. Aufgrund seines hohen Automatisierungsgrades, der KI-Unterstützung und des Stand-alone-Designs erweitere der MMP das Missionsportfolio von Streitkräften erheblich und ermögliche so Missionen, die bisher als nicht durchführbar galten.
MRV/Gerhard Heiming