Ulm, 8. März 2016 – Das neu entwickelte Flugplatz-Überwachungsradar ASR-NG (Airport Surveillance Radar – Next Generation) von Airbus Defence and Space hat bei einer Reihe von Flugtests und Kalibrierungsmessungen weltweit einzigartige Detektionsfähigkeiten im Bereich der Flugverkehrskontrollradare demonstriert. „Unser neues ASR-NG hat seine herausragende Leistungsfähigkeit unter Beweis gestellt“, sagte Thomas Müller, Leiter des Bereichs Electronics and Border Security (EBS) von Airbus Defence and Space. Damit kann die Flugsicherung trotz eines rapide zunehmenden Flugaufkommens (u.a. auch nicht-kooperative Kleinst-Luftfahrzeuge) und trotz der Herausforderungen durch Windenergieanlagen leistungsfähiger und damit sicherer gemacht werden.
In einer zweitägigen Flugkampagne auf einer Testanlage von EBS in Deutschland detektierte das ASR-NG in verschiedenen Szenarien zuverlässig den als Testflugzeug eingesetzten Learjet des Flugvermessungsdienstleisters Flight Calibration Services. Insbesondere bei einem so kleinen Objekt wie dem Learjet erzielte das Radar hervorragende Detektionswerte, und das auf eine außergewöhnlich große Entfernung von 120 NM (ca. 220 km) und bis zu einer maximalen Flughöhe von 45.000 Fuß (ca. 15 km). Das ASR-NG bewies diese einzigartige Leistungsfähigkeit sowohl als reines Primärradar als auch in Verbindung mit dem Sekundärradar MSSR 2000 I (MSSR = Monopulse Secondary Surveillance Radar) im so genannten erweiterten Überwachungsmodus (Full Enhanced Surveillance) nach dem neuen Mode-S-Standard, der viel genauere Daten über die Flugzeuge in einem bestimmten Überwachungssektor liefert als bisher. Zugleich ermöglichen neue Signalverarbeitungs-Algorithmen und eine mehrfach parallele Empfangsecho-Verarbeitung die Unterdrückung von Störechos durch Windenergieanlagen sowie eine primärradar-basierte 3D-Höhenmessung der Luftfahrzeuge. Das MSSR 2000 I wird bereits im Flugverkehrskontrollsystem der Bundeswehr in einem automatisch arbeitenden Netzwerk (Mode S Cluster) eingesetzt.
Airbus DS Electronics and Border Security liefert Flugverkehrskontroll- und Identifizierungssysteme für militärische und zivile Zwecke an Kunden auf der ganzen Welt. So rüstet das Unternehmen unter anderem auch die Fliegerhorste der Bundeswehr mit dem Flugplatz-Überwachungsradar ASR-S aus (ASR-S = Airport Surveillance Radar, S-Band), ebenso liefert es ein komplettes Anflugleitsystem für die Schweiz. Das Sekundärradar MSSR 2000 I wird von den Seestreitkräften Deutschlands, Frankreichs, Norwegens und Finnlands zur militärischen Freund-Feind-Erkennung eingesetzt. Für die zivile Luftverkehrskontrolle kommen diese Identifizierungssysteme in Ländern wie Deutschland, Frankreich, USA, Großbritannien, Bulgarien oder Philippinen zum Einsatz.
EBS ist ein weltweit führender Anbieter von Premiumelektronik für Sicherungs-, Überwachungs- und Lageerfassungszwecke. Das Unternehmen ist eine separate Organisationseinheit von Airbus Defence and Space, die als unabhängige Tochtergesellschaft geführt wird und die Verteidigungs- und Sicherheitsmärkte beliefert. Es ist Weltmarktführer für Flugkörperwarnsysteme, führender Anbieter von Grenzüberwachungssystemen und DAS deutsche Sensorhaus schlechthin mit einer starken Position auf dem Markt für Radare, Optronik und elektronische Kampfführungssysteme. Die Kunden profitieren von der langjährigen Erfahrung des Unternehmens aufgrund seiner Verwurzelung in renommierten Firmen wie Dasa, Siemens, Aérospatiale-Matra, Telefunken, Dornier und Zeiss. Das Unternehmen erzielt derzeit mit etwa 4.000 Mitarbeitern einen Jahresumsatz von rund 1 Mrd. €.