Klietz, 18. August 2021 – Weltpremiere: Zum ersten Mal präsentiert ein wehrtechnisches Unternehmen eine Haubitze, die im Fahren scharf schießt. Um 14:26 Uhr feuert eine von Krauss-Maffei Wegmann (KMW) entwickelte gepanzerte Radhaubitze RCH 155 (Remote-Controlled Howitzer) aus dem Fahren heraus auf ein Ziel in neun Kilometer Entfernung.
Hohe Mobilität
Die RCH 155 kombiniert die Feuerkraft und Reichweite des unbemannten, automatisierten und fernbedienbaren Artillerie-Geschütz-Moduls (AGM) mit dem Schutz und der Mobilität des einsatzerprobten Radpanzers BOXER. Konsequent weiterentwickelt aus der PzH 2000, ist die RCH 155 ein hochmobiles, flexibles und weitreichendes Artilleriegeschütz für alle Einsatzszenarien. Die Besatzung besteht aus nur zwei Personen für das gepanzerte BOXER-Fahrmodul, das eine hohe Schutzstufe bietet.
Video ©KMW
„Shoot & Scoot“: Die Haubitze kann in weniger als zehn Sekunden die Feuerbereitschaft herstellen, feuert in einer Minute bis zu neun Schuss ab und verlässt blitzartig die Feuerstellung, um sich dem feindlichen Gegenfeuer zu entziehen. Dabei wird das Rohr in der Bewegung festgezurrt. Die Fähigkeiten des Geschützes wurden auch in der Selbstverteidigung (direktes Richten in einem Hunter-Killer-Szenario) demonstriert sowie in der Möglichkeit, dasselbe Ziel mit bis zu fünf Schüssen nahezu zeitgleich (weniger als zwei Sekunden Abstand der Einschläge) zu bekämpfen (MRSI/Multiple Round Simultaneous Impact). Es ist fernbedienbar, autonom in Navigation und Feuerleitung. Geschosse und Treibladungen werden vollautomatisiert in jeder Rohrstellung geladen. Gegenüber einem ersten Modell ist es um 30 Zentimeter abgeflacht worden, um die für einen Bahntransport erforderlichen Maße einzuhalten. Die firmenseitige Qualifikation soll im Frühjahr 2022 abgeschlossen werden. (liho).