Voranschreitende Digitalisierung und damit verbundene technische Möglichkeiten lassen heute nicht nur eine realitätsnahe simulationsgestützte Ausbildung und zielgerichtete Einsatzvorbereitung zu, sie ermöglichen auch die Bereitstellung hochwertiger und ständig aktualisierter aeronautischer Daten.
Der militärische Flugbetrieb fliegender Verbände der Bundeswehr, ganz gleich ob weltweit oder im nationalen Luftraum, sieht sich damals wie heute im Spektrum möglicher Szenarien mit vielen Fragen hinsichtlich Komplexität, möglicher Bedrohungslage, Einsatzraum und Effizienz der Mittel konfrontiert. Das Zentrum Simulations- und Navigationsunterstützung Fliegende Waffensysteme der Bundeswehr unterstützt als streitkräftegemeinsamer Dienstleister verschiedenste Bedarfsträger im Rahmen der Ausbildung wie auch der Einsatzvorbereitung mit qualitätsgesicherten Simulations- und Navigationsprodukten – maßgeschneidert für den jeweiligen Auftrag, den Einsatz sowie das Waffensystem.
Seit 2013 eigenständige Dienststelle
Der Ursprung des heutigen Zentrum Simulations- und Navigationsunterstützung Fliegende Waffensysteme Bundeswehr (ZentrSimNavUstgFlgWaSysBw) reicht bis in das Jahr 1968 zurück, als im damaligen Jagdbombergeschwader 33 mit der Der militärische Flugbetrieb fliegender Verbände der Bundeswehr, ganz gleich ob weltweit oder im nationalen Luftraum, sieht sich damals wie heute im Spektrum möglicher Szenarien mit vielen Fragen hinsichtlich Komplexität, möglicher Bedrohungslage, Einsatzraum und Effizienz der Mittel konfrontiert. Das Zentrum Simulations- und Navigationsunterstützung Fliegende Waffensysteme der Bundeswehr unterstützt als streitkräftegemeinsamer Dienstleister verschiedenste Bedarfsträger im Rahmen der Ausbildung wie auch der Einsatzvorbereitung mit qualitätsgesicherten Simulations- und Navigationsprodukten – maßgeschneidert für den jeweiligen Auftrag, den Einsatz sowie das Waffensystem.
Seit 2013 eigenständige Dienststelle Der Ursprung des heutigen Zentrum Simulations- und Navigationsunterstützung Fliegende Waffensysteme Bundeswehr (ZentrSimNavUstgFlgWaSysBw) reicht bis in das Jahr 1968 zurück, als im damaligen Jagdbombergeschwader 33 mit der Zentrale für Radarbildvorhersage der Luftwaffe erstmals eine Einheit zur Navigationsunterstützung für das Waffensystem F-104 Starfighter aufgestellt wurde.
Ihre Aufgabe bestand darin, die Tiefflugnavigation der F-104-Geschwader der Luftwaffe zu unterstützen. Das setzte sich mit Einführung des Nachfolgesystems Panavia PA-200 Tornado ab 1980 entsprechend fort. Anders als die F-104 Starfighter verfügte das Multi Role Combat Aircraft (MRCA) Tornado nun über ein Kartenlesegerät und einen Bordrechner. Dafür wurden nun spezielle Kartenfilme angefertigt. Zur Ausbildung der Besatzungen wurde ein Simulator entwickelt, der die Radaranzeige und die Außensicht auf der Basis von digitalen Geländedaten erzeugte. Die Zentrale für Radarbildvorhersage der Luftwaffe wurde am 1. April 1983 in die Navigationsunterstützungszentrale für fliegende Waffensysteme (NavUZflgWS) umgegliedert und stellte unter der nun neuen Bezeichnung nicht nur die systemspezifische Navigationsunterstützung sicher, darüber hinaus produzierte sie nun auch Simulationsmodelle für den Ausbildungssimulator des Tornados. Die Daten für den Simulator wurden aus Geodaten verschiedener Quellen mit hohem Aufwand in Handarbeit (z. B. Erzeugung von physischen Modellen) unter Berücksichtigung des individuellen Bedarfs jedes einzelnen Geschwaders hergestellt. Die erste Sichtdatenbasis für den Tornado-Simulator wurde am 15. Mai 1990 ausgeliefert. Die Aufgaben wurden mit Einführung des Waffensystems Eurofighter noch einmal umfangreicher.
Ab der Jahrtausendwende wuchs mit zunehmendem Digitalisierungsgrad der Geoinformationen deren Nutzungsspektrum auch aufgrund zunehmender Anzahl von Simulations-Dienststellen in den Teilstreitkräften spürbar an. Immer mehr Simulationssysteme verwendeten digitalisierte Landschaften auf Basis der vom Geo-Fachdienst gelieferten Daten. Daraus erwuchs die Forderung nach querschnittlicher Nutzbarkeit in möglichst vielen verschiedenen Simulationssystemen, die letztendlich die Einführung einer Central oder Common Data Base (CDB), eines einheitlichen Datenformats, zur Folge hatte. In der Luftwaffe wurde die Aufgabe der Erzeugung systemgerechter Simulationsdatenbasen weiterhin der dazu prädestinierten NavUZFlgWS im Jagdbombergeschwader 33 zugewiesen. Auf Grundlage der im Jahr 2010 begonnenen Neuausrichtung der Bundeswehr, dem daraus folgenden Stationierungskonzept 2011 und dem 2012 erlassenen Realisierungsplan für die Einnahme der Luftwaffenstruktur wurde das im damaligen Jagdbombergeschwader 33 (heute Taktisches Luftwaffengeschwader 33) integrierte NavUZFlgWS zum 1. Oktober 2013 als neue eigenständige Dienststelle Zentrum Simulations- und Navigationsunterstützung Fliegende Waffensysteme Bundeswehr am Standort Büchel neu aufgestellt.
Diese neue Dienststelle ist fortan truppendienstlich dem heutigen Air Component Command (ehemals Zentrum Luftoperationen) in Kalkar, fachlich dem Geoinformationszentrum Luftwaffe in Münster unterstellt. Es hat den Auftrag, neben der Simulations- und Navigationsunterstützung für die fliegenden Waffensysteme der Bundeswehr, verbündeter Nationen und anderer Bedarfsträger auch entsprechende Methoden, Verfahren und Daten zur Herstellung und Bereitstellung von Produkten, die für den Betrieb von Simulationssystemen und zur Navigation an Land und zur See in der Luft benötigt werden, bereitzustellen. Darüber hinaus unterstützt das ZentrSimNavUstgFlgWaSysBw bei Bedarf das Air Component Command, den multinationalen Luftwaffengefechtsstand zur Führung von Luftstreitkräften (Joint Forces Air Component Headquarters), die Operationszentrale der Luftwaffe und weitere Dienststellen der Luftwaffe unmittelbar mit Geoinformationen. Rund 100 Soldaten aus nahezu allen Teilstreitkräften und Organisationsbereichen sowie Beamte und Angestellte beschäftigt die heute auf die Standorte Cochem, Alflen (Fliegerhorst Büchel) und Nörvenich verteilte Dienststelle. Zur Auftragsbewältigung gliedert sich das ZSimNav, so die interne Kurzbezeichnung, in die drei Fachgruppen Zentrale Aufgaben, Navigationsunterstützung und Simulationsunterstützung mit ihren jeweiligen spezifischen Sachgebieten.
Gruppe Zentrale Aufgaben
Die Gruppe Zentrale Aufgaben stellt mit ihren drei Sachgebieten Qualitätsmanagement/Qualitätssicherung und Auftragssteuerung, GIS-Unterstützung und IT-Unterstützung die administrativen Rahmenbedingungen für die fachliche Arbeit sicher. Aus dieser Gruppe heraus wird das Informationsportal GIS (Geoinformationssystem- Luftwaffe) bereitgestellt und betrieben. Hierbei handelt es sich um eine Art militärisches Google Maps mit einer Vielzahl von optionalen, geografischen Layern, das speziell für die alltäglichen fliegerischen, aber auch für die allgemeinmilitärischen Anforderungen und Herausforderungen angepasst ist. Aus dem GIS-Dezernat heraus werden unter anderem Quelldaten beschafft und aufbereitet, die für weitere Arbeitsprozesse im Rahmen der Produktanfertigung in den Gebieten Navigationsunterstützung als auch Simulationsunterstützung benötigt werden. Die IT-Unterstützung administriert das komplexe IT-System der Dienststelle, das aus einem Netzwerkcluster von Servern, Switches, Netzwerkgrafikkarten und weiteren verschiedenen Hardwarekomponenten besteht. Im Sachgebiet Qualitätsmanagement/Qualitätssicherung und Auftragssteuerung wird das Qualitätsmanagement der Dienststelle gesteuert, überwacht und kontinuierlich verbessert. Das Zentrum Simulations- und Navigationsunterstützung Fliegende Waffensysteme Bundeswehr ist die erste Dienststelle innerhalb der Luftwaffe, die mit allen Prozessen nach DIN EN ISO 9001 zertifiziert ist