Düsseldorf, 7. Oktober 2020 – Der Düsseldorfer Rheinmetall Konzern ist über die Joint-Venture Gesellschaft Rheinmetall BAE Systems Land (RBSL) vom britischen Verteidigungsministerium mit der Modernisierung der Spürpanzer Fuchs-Flotte und eines zugehörigen Ausbildungssimulators beauftragt worden. Der Auftragswert liegt bei über 16 Millionen Britischen Pfund (ca. 17,5 MioEUR).
Der ABC-Spürpanzer Fuchs ist ein hochgeschütztes Radfahrzeug (6×6) mit integrierter Spürausstattung, um Bedrohungen durch chemische, biologische, radiologische und nukleare (CBRN) Kampfstoffe aufzuklären. Rheinmetall verfügt in diesem Technologiefeld über langjährige Erfahrung und weitreichende Kompetenz. Durch ständige Weiterentwicklungen und Leistungssteigerungen steht den internationalen Nutzern für ihre ABC-Spürfüchse stets die modernste Spürtechnologie zur Verfügung. Die nunmehr erfolgte Vergabe des Modernisierungsauftrags zeigt, dass auch das britische Verteidigungsministerium für den zukünftigen Betrieb seiner Spürfuchs-Flotte auf die Kompetenz von Rheinmetall vertraut.
Foto ©RBSL
Im Rahmen dieses Auftrags wird RBSL Obsoleszenzen beseitigen und auch die Sensorausstattung der britischen ABC-Spürfüchse auf den oben erwähnten neuesten Stand der Technik bringen. Hierbei leistet die Rheinmetall Landsysteme GmbH mit ihrem Kompetenzzentrum für ABC-Systemtechnik in Kassel umfassende technologische Unterstützung.
Ein neues, umfassendes Servicekonzept wird im Rahmen des Programms durch ein internationales Team aus Ingenieuren der RBSL und Service Technikern der Rheinmetall Landsysteme implementiert. Dieses Konzept umfasst die technische Unterstützung, Ersatzteilversorgung, Instandsetzungsmaßnahmen, Wartung, Ausbildung sowie Entwicklungsleistungen. Die britische Armee kann somit auf den umfangreichen Erfahrungsschatz von Rheinmetall im Bereich der ABC-Spürpanzer zurückgreifen.
Die Umsetzung wird im RBSL-Werk in Telford koordiniert und durch britische Lieferanten unterstützt. Das Programm steht damit im Einklang mit der Agenda der britischen Regierung, Beteiligungsmöglichkeiten für kleine und mittelständische Unternehmen zu schaffen, um so die regionale Wirtschaft zu fördern und hochqualifizierte Arbeitsplätze zu erhalten.
Die RBSL verfügt über eine hochqualifizierte Belegschaft mit über 450 Beschäftigten an mehreren britischen Standorten, darunter 250 Ingenieure mit Kernkompetenzen bei Waffensystemen, Schutz und Wirkung. Das RBSL-Team bringt seinen hohen Sachverstand bei Fahrzeugtechnologie und -integration ein, um die Fuchs-Flotte zu modernisieren und einsatzbereit zu halten.
Das notwendige Know-how im Bereich der ABC-Aufklärung wird durch die erfahrenen Experten der Rheinmetall Landsysteme beigesteuert.
Die jetzt beauftragten Modernisierungen werden die technische Übereinstimmung und damit die Interoperabilität mit den ABC-Spürfüchsen der NATO-Partner spürbar steigern. Unabhängig davon erhält die British Army selbst eine deutlich verbesserte CBRN-Spürfähigkeit.
Der britische Minister für die Streitkräfte, James Heappey: „Angesichts des raschen Wandels des militärischen Umfeldes war es noch nie so wichtig wie heute, unsere Fähigkeiten weiterzuentwickeln und weiterhin nach Innovation und Anpassungsfähigkeit zu streben. Diese beeindruckende Auftragsvergabe ist ein starker und positiver Schritt, um unsere traditionelle Ausrüstung zu modernisieren und bahnbrechenden Technologien weiterzuentwickeln.“
Peter Hardisty, Geschäftsführer der RBSL, die als Joint-Venture Gesellschaft mehrheitlich zu Rheinmetall gehört: „Die RBSL freut sich, ihre umfassende Expertise mit gepanzerten Fahrzeugen in das Fuchs-Programm einbringen zu können. Der Auftrag schützt Kernfähigkeiten im Vereinigten Königreich und bietet zugleich die Möglichkeit, neue Technologien nutzbar zu machen und verschafft der British Army erweiterte Fähigkeiten. Weiterhin ist es eine sehr gute Gelegenheit zur projektbezogenen Kooperation mit unseren Rheinmetall-Kollegen in Kassel/Deutschland sowie mit britischen klein- und mittelständischen Unternehmen.”
Weitere Informationen: ABC-Spürpanzer Fuchs
1990 erhielt die British Army von der deutschen Bundesregierung elf Fuchs-Spürpanzer aus Bundeswehr-Beständen, um so Landoperationen während des Golf-Krieges unterstützen zu können. Der Fuchs ist auch bei weiteren Streitkräften weltweit in Nutzung und hat sich in zahlreichen Einsätzen als hoch wirksames System bewährt. RBSL wird im Rahmen des Programms „Sustainment Fuchs UK“ wesentliche Verbesserungen der Spürfähigkeit der britischen Spürfüchse vornehmen, Obsoleszenzen beseitigen und weitere Unterstützungsleistungen erbringen.