Organisation trägt Unternehmenswachstum und zunehmender Internationalität Rechnung
Der Unternehmensbereich Defence der Rheinmetall AG trägt mit einer neuen Organisations- und Führungsstruktur dem geplanten Unternehmenswachstum und der zunehmenden Internationalisierung Rechnung. Rheinmetall Defence hat im vergangenen Jahr einen Umsatz von über 2,1 MrdEUR erzielt und hat inzwischen Produktions- und wichtige Vertriebsstandorte in weltweit über 15 Ländern.
Kern der neuen Führungsstruktur bei Rheinmetall Defence bilden künftig die Divisions Combat Systems, Electronic Solutions sowie die Division Wheeled Vehicles, die durch das Gemeinschaftsunternehmen Rheinmetall MAN Military Vehicles (RMMV) repräsentiert wird. In diesen drei Divisionen, die durch jeweils ein Mitglied des Bereichsvorstands verantwortet werden, sind die bislang sechs Geschäftsbereiche und das Radfahrzeug-Joint-Venture RMMV in elf Geschäftsbereichen strukturiert und in teilweise neuer Form zusammengeführt worden.
Die Division Combat Systems wird im Bereichsvorstand durch Armin Papperger vertreten, der zugleich Vorsitzender des Defence-Vorstands ist und den Unternehmensbereich Defence im Konzernvorstand der Rheinmetall AG vertritt. Die Division Electronic Solutions wird im Bereichsvorstand durch Bodo Garbe verantwortet und die Division der Wheeled Vehicles durch Pietro Borgo, Vorsitzender der Geschäftsführung der RMMV GmbH.
Kampftechnologie unter dem Dach der Combat Systems Division
Mit der neu geschaffenen Combat Systems Division wird erstmals das komplette der Kampftechnologie zuzuordnende Produktportfolio von Rheinmetall unter einer Führungsverantwortung zusammengefasst – angefangen von den Kettenfahrzeugen über Gefechtstürme und Waffentechnik bis hin zur mittel- und großkalibrigen Munition und der Pulvertechnologie. Damit entsteht ein Systemanbieter mit einem weltweit einzigartigen, vollständigen Portfolio an Produkten und Dienstleistungen für die Kampfsysteme der internationalen Landstreitkräfte und zugleich eines der größten global agierenden Systemhäuser auf dem Gebiet der Combat Systems mit wesentlichen Komponenten auch für Marine und Luftwaffe.
Die neue stark international ausgerichtete Division umfasst fünf Geschäftsbereiche.
Dem Geschäftsbereich Combat Platforms, der von Ralf Prechtl geführt wird, sind neben den Kampf- und Unterstützungsfahrzeugen und dem dazugehörigen Service auch die Türme, Geschütze und Waffenstationen sowie Mittel- und Großkalibermunition und das Erprobungszentrum Unterlüß zugeordnet. Der Geschäftsbereich Infantry, dem Werner Krämer vorsteht, umfasst die breite Palette von Infanterieprodukten, angefangen von der 40mm-Munition über die pyrotechnischen Produkte und die Zündertechnologie bis hin zu leichten Mörsersystemen. Der von Beat Steuri geführte Geschäftsbereich Propulsion Systems steht wie bisher für das Produktspektrum der gemeinsam mit der Schweizerischen RUAG AG geführten Nitrochemie-Gruppe, also vornehmlich für Pulver und Treibladungssysteme. Der Geschäftsbereich Protection Systems, mit Dr. Stefan Nehlsen an der Spitze, fasst die aktiven, passiven und die Softkill-Schutzsysteme von Rheinmetall und seiner Tochterunternehmen Chempro, Verseidag und ADS zusammen. Die internationalen Standorte und Gesellschaften der Combat Systems Division in den USA, in Südafrika, in den Vereinigten Arabischen Emiraten, in Kanada und Italien werden in dem von Norbert Schulze geleiteten Geschäftsbereich Combat International zusammengefasst. Darüber hinaus zählt auch der neu gebildete Produktbereich Plant Engineering in Südafrika zur Combat Systems Division.
Als Partner der internationalen Streitkräfte ist die Division Combat Systems schon heute in über achtzig Kundenländern aktiv. Ziel der neuen Organisation ist es, das internationale Geschäft verstärkt auf die Wachstumsmärkte im Mittleren Osten und Asien auszurichten.
Division Electronic Solutions mit elektronischen Komponenten und Systemlösungen
Die Division Electronic Solutions umfasst das wesentlich durch softwarebasierte Systemlösungen und elektronische Komponenten bestimmte Produktspektrum von Rheinmetall Defence. Es reicht von den Systemen der Flugabwehr und der Simulation und den dazugehörigen Dienstleistungen über die Aufklärungs-, Führungs- und Feuerleitsysteme bis hin zu den elektrooptischen Komponenten. Ziel der neuen Division ist es, durch den gezielten Ausbau des internationalen Geschäfts Marktanteile zu gewinnen und dadurch Wachstum zu schaffen. Unterstützt wird dies durch die Bündelung der Kräfte innerhalb der Division für weitere Systemlösungen auch im Security-Markt. Mit der Stärkung des Business Development werden diese Ziele in den neuen Märkten begleitet. Strategisch wichtige Länder sind dabei neben einzelnen Staaten im mittleren Osten und in Asien auch Märkte in Südamerika und Australien.
Die Division Electronic Solutions gliedert sich in vier Geschäftsbereiche.
Der Geschäftsbereich Air Defence, einschließlich der zugehörigen Radartechnologie, mit seinem Stammsitz in Zürich wird von Kurt Rossner geführt. Systeme für den Schutz hochwertiger Objekte sowohl in den klassischen Flugabwehraufgaben als auch für die aktuellen und künftigen Einsätze unterhalb der Kriegsschwelle sind die Kernfähigkeiten des Bereichs. Ergänzt wird das Portfolio durch Sensoren und Effektoren für Flugabwehr und für Schiffsschutzaufgaben. Der Geschäftsbereich Defence Electronics, geleitet von Luitjen Ennenga, umfasst die Führungs- und Feuerleitsysteme sowie die Aufklärungssysteme und das im Aufbau befindliche Gemeinschaftsunternehmen mit Cassidian für unbemannte Flugsysteme. Der Geschäftsbereich Simulation and Training unter der Leitung von Ulrich Sasse ist zuständig für Entwicklung und Herstellung von Simulationsanlagen für Heer, Marine und Luftwaffe. Einen weiteren Schwerpunkt bilden die Konzeption, der Aufbau und der Betrieb von militärischen Ausbildungszentren. Im Geschäftsbereich Electro-Optics sind abbildende Sensoren im sichtbaren und im Infrarotbereich zusammengefasst, außerdem Komponenten für die moderne Infanterieausstattung und kosteneffiziente Beobachtungsgeräte, die auch unabhängig von den eigenen Systemen vermarktet werden. Leiter dieses Geschäftsbereichs ist Jon Asbjørn Bø. Teil dieser Division ist auch die mit ihrem Stammsitz in Bremen ansässige Rheinmetall Technical Publications GmbH, die für technische Dokumentation von eigenen sowie von fremden militärischen und zivilen Systemen zuständig ist.
Auf dem Gebiet der VSHORAD-Flugabwehr und bei Combat Training Center nimmt die Division schon heute führende Positionen im Weltmarkt ein. Der Bereich der elektrooptischen Komponenten hat sich im vergangenen Jahr – nach dem Zukauf der Simrad Optronics ASA, Norwegen – neu formiert und ist seit Herbst 2011 weltweit aktiv.
Wheeled Vehicles für logistische und taktische Radfahrzeuge
Die zusammen mit MAN Bus & Truck gegründete RMMV GmbH, an der Rheinmetall 51% hält, steht für das Produktspektrum der logistischen und taktischen Radfahrzeuge. Die Gesellschaft mit Sitz in München betreibt Produktionswerke in Kassel, Wien sowie in den Niederlanden und ist einer der weltweit führenden Anbieter auf dem Gebiet der militärischen Radfahrzeuge.
Mit der Division Wheeled Vehicles ist Rheinmetall eines der wenigen Systemhäuser der Welt, die die komplette Palette der militärisch genutzten Radfahrzeuge über alle Gewichts- und Schutzklassen hinweg aus einer Hand anbieten können. Die Produktpalette reicht bei den taktischen Fahrzeugen vom 7,5-Tonnen schweren Off-Roader AMPV über den bereits an acht Nationen verkauften Fuchs bis hin zum 30 Tonnen schweren gepanzerten Transportfahrzeug Boxer, das seit 2011 bei den deutschen Streitkräften in Afghanistan im Einsatz ist, und bei den logistischen Fahrzeugen von konventionellen Militär-LKWs der vielseitigen TG-Familie über die extrem geländegängigen SX-Spezialfahrzeuge bis hin zum schweren, hochgeschützten Panzerschlepper HX81 aus der High Mobility-Baureihe.
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Oliver Hoffmann
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