Weitefeld, 22. Februar 2016 – Der Westerwälder Spezialist für sicheren Flüssigkeitstransport musste knapp zwei Jahre nach der Feier seines 75-jährigen Bestehens am 18. Februar 2016 Insolvenzantrag beim zuständigen Insolvenzgericht in Betzdorf stellen. Das Unternehmen beschäftigt derzeit etwa 100 Mitarbeiter.
Zum vorläufigen Insolvenzverwalter wurde Rechtsanwalt Dr. Klaus Ortmüller ernannt, der sich unmittelbar nach seiner Bestellung einen ersten Überblick über die wirtschaftliche Lage des Unternehmens verschafft hat. Aufgrund der aktuellen Auftragssituation kann der Betrieb in den nächsten Monaten fortgeführt werden, und in den nächsten Tagen stehen Gespräche mit den beteiligten Banken an, um die Fortführung des Unternehmens zu stützen. Gemeinsam mit der Geschäftsleitung wurden zudem erste Szenarien besprochen, um gemeinsam mit einem Investor den Standort in Weitefeld dauerhaft zu erhalten. Neben den klassischen Tankcontainersystemen vor allem für die chemische Industrie und deren Logistikpartner hatte WEW seit dem Jahr 2000 mobile Trinkwasser- und Kraftstoffversorgungssysteme für militärische und zivile Anwendungen entwickelt und sich – verstärkt ab 2006 – eine führende Position in dieser wachsenden Marktnische erarbeitet. So verdoppelte sich der WEW- Jahresumsatz bis 2011 auf 30 Mio. €. Die projektabhängigen und trotz der Marktführerschaft stark schwankenden Umsätze im Inland und in den verschiedenen Exportregionen führten jedoch insbesondere in 2013 und 2015 zu erheblichen Umsatzeinbrüchen im Projektgeschäft, ohne dass ein Ausgleich im Chemiegeschäft gelang. Trotz der ab Mitte 2015 wirksamen Optimierungs- und Kostensenkungsmaßnahmen und trotz eines inzwischen wieder deutlich besser gefüllten Auftragsbuches konnten die Altlasten des Unternehmens zuletzt nicht mehr geschultert werden. Eine Sanierung ist daher nur im Rahmen des nun eingeleiteten Insolvenzverfahrens möglich.