Stuttgart / Prenzlau – Am 16. Mai übergab die BwFuhrparkService GmbH den ersten von insgesamt 200 neuen Mercedes-Benz Unimog U 5023 an die Bundeswehr. Empfänger war das Fernmeldebataillon 610 in Prenzlau im äußersten Nordosten Deutschlands. Um den Unimog an die Bedürfnisse moderner Kommunikationstechnik anzupassen, wurden die Unimog U 5023 Fahrzeuge mit 200 Einheiten 10-Fuß-Wechselaufbauten der Aufbaufirma Sonntag beschafft.
Die BwFuhrparkService GmbH kann ausschließlich Fahrzeuge beschaffen, die auch im zivilen Straßenverkehr zulassungsfähig sind. Die neuen Unimog-Fahrzeuge erfüllen die gesetzlich vorgeschriebene Abgasnorm Euro VI und sind in punkto Zuverlässigkeit, Sicherheit und Ergonomie auf dem aktuellsten Stand der Technik. Sie tragen vor allem auch zur Erreichung der hohen Ansprüche der Bundeswehr zur Senkung der Schadstoffemission CO² und NOx bei.
Die BwFuhrparkService GmbH ist eine sogenannte Inhouse-Gesellschaft des Bundes. Die Anteile des Bundes werden zu 75,1 Prozent unmittelbar über das Bundesministerium der Verteidigung und zu 24,9 Prozent mittelbar über die Deutsche Bahn AG gehalten.
Auf der Höhe der Zeit und dennoch eine Legende ist der Unimog U 5023. Umweltfreundlich, effizient und robust ist der hochgeländegängige Unimog U 5023. Zum Einsatz kommt der drehmomentstarke Vierzylinder Euro VI Motor vom Typ OM 934 mit einem Hubraum von 5,132 Liter, einer Leistung von 170 kW (231 PS) und einem Drehmoment von 900 Nm. Es stehen acht Vorwärts- und sechs Rückwärtsgänge zur Verfügung, optional auch eine Geländegruppe für Offroad-Einsätze im Geschwindigkeitsbereich zwischen 2,5 – 35 km/h. Das Gesamtgewicht beträgt beim U 5023 maximal 15 Tonnen. Der Radstand beträgt rund 3850 mm.
Perfektion des Unimog im Gelände
Das legendäre große Plus des hochgeländegängigen Unimog sind seine optimalen Fahreigenschaften in schwerem Gelände. Aufgrund der Mittelmotorlage liegt die Rahmenkröpfung weiter hinten. Damit ist ein niedrigerer Fahrzeugschwerpunkt bei gleichzeitig hoher Bodenfreiheit gegeben, was unter anderem die Fahreigenschaften im Offroad-Einsatz unterstützt. Der Rahmen des Unimog ist geschweißt, einschließlich der Rohrquerträger, das garantiert die extrem gute Verwindung von bis zu 600 mm bei der Fahrt im Gelände.
Die Achsverschränkung von bis zu 30 Grad macht die Schubrohrtechnik in Verbindung mit den Schraubenfedern möglich, indem sie die Achsen über Schubrohr und Schubkugel am Getriebe anbindet. Portalachsen, der niedrige Fahrzeugschwerpunkt und extrem günstige Werte bei Böschungswinkel (vorn 44 Grad, hinten 51 Grad), Rampenwinkel (34 Grad) und der Steigfähigkeit (45 Grad) – das macht den hochgeländegängigen Unimog komplett. Dazu kommen die Watfähigkeit von maximal 1,20 m und ein seitlicher Neigungswinkel von 38 Grad. Die Fahrt in Extremsituationen mit zugeschaltetem Allradantrieb wird unterstützt von den zuschaltbaren Differenzialsperren und der Reifendruckregelanlage.
Der Unimog gehört zu den am meisten verbreiteten hochgeländegängigen Lkw der Welt. Daher sind alle Komponenten vieltausendfach erprobt und in der hohen Mercedes-Benz-Qualität von garantierter Zuverlässigkeit. Mit seinen zahlreichen Schnittstellen für Aggregate ist er idealer Träger für individuelle Missionspakete in großer Vielfalt. Technik State-of-the-Art von Mercedes-Benz garantiert maximale Umweltverträglichkeit auch in der militärischen Nutzung. Für Wartung, Instandsetzung und lückenlose Ersatzteilversorgung bietet Mercedes-Benz ein dichtes Service-Netz.
Der Unimog gehört seit 60 Jahren zur Ausstattung der Bundeswehr
Seit über sechs Jahrzehnten vertraut die Bundeswehr auf den Mercedes-Benz Unimog. Die Aufstellung der Bundeswehr ist mit dem hochgeländegängigen Fahrzeug jahrzehntelang verbunden, das als Universal-Motor-Gerät, kurz Unimog, zu legendärer Berühmtheit gelangte. 1954 wurde der neuartige Leichtlastwagen als Unimog S 404 vorgestellt. Da die Unimog-Lastwagen in den Vergleichserprobungen der Bundeswehr den besten Eindruck machten, bestellte das Verteidigungsministerium den Unimog S als Erstausstattung für den Einsatz in allen Teilstreitkräften. Die Serienproduktion des Unimog S 404 begann im Januar 1956. Unter der Motorhaube befand sich der 82 PS bzw. 60 kW starker 6-Zylinder-Vergasermotor M180 mit 2195 cm3 Hubraum.
Die Ablösung kam im Jahr 1978 mit der Einführung der zweiten Unimog-Generation, dem U 1300 L. Die dritte Bundeswehr-Unimog-Generation U 4000/ 5000 wurde ab dem Jahr 2003 in Dienst gestellt. Die ersten Beschaffungen von Unimog mit Standardpritsche durch die BwFPS erfolgten dann ab 2009.
Die jetzt übergebenen ersten Fahrzeuge der vierten Bundeswehr-Generation U 5023 wurden im Oktober 2016 bestellt. Bis Juli 2017 werden rund 200 Einheiten ausgeliefert. Dank Portalachsen und mehrstufigem Getriebe sind alle Unimog-Generationen gleichermaßen extrem geländegängig, was ihn seit über 60 Jahren so beliebt macht.