BWI entwickelt verlegefähige IT-Leistungen für die Bundeswehr

Andreas Hock, Leiter BWI Shared Service Delivery (r.) und Martin Deeg, Leiter BWI Customer Solutions, (l.) (Foto © BWI)
Andreas Hock, Leiter BWI Shared Service Delivery (r.) und Dr. Martin Deeg, Leiter BWI Customer Solutions, (l.) (Foto © BWI)

Als primärer Digitalisierungspartner der Bundeswehr erbringt die BWI vielfältige IT-Services. Darunter auch solche, die essenziell für die Einsatz- und Führungsfähigkeit der Streitkräfte sind, etwa im Bereich der Kommunikation oder in Form von Anwendungssoftware für Führungs- und Informationssysteme. Der von der BWI erbrachte IT-Grundbetrieb – die Bereitstellung von IT-Services und der dafür notwendigen Infrastruktur – ist zudem auch eine Voraussetzung dafür, dass die Bundeswehr ihre Aufgaben wahrnehmen und neue Fähigkeiten entwickeln kann.

Verlegefähige IT-Leistungen der BWI

Vor dem Hintergrund der aktuellen sicherheitspolitischen Herausforderungen müssen IT-Systeme, IT-Services und -Plattformen im Kontext verschiedener Einsatzszenarien, aber auch am jeweiligen Einsatzort zur Verfügung stehen – selbst, wenn dort kein zuverlässiger oder dauerhafter Zugriff auf die in den deutschen Bundeswehrliegenschaften ansässige IT-Infrastruktur gewährleistet ist. Und auch im beweglichen Einsatz muss IT schnell, sicher und zuverlässig funktionieren. Daher muss die BWI ihre zentralen IT-Services künftig auch verlegefähig bereitstellen. Erste konkrete Schritte auf diesem Weg hat sie bereits getan und Aufträge für Großprojekte angenommen.

Verlegefähige Liegenschaftszugangsknoten

Ob in der Landes- und Bündnisverteidigung, bei Havarien oder Naturkatastrophen: Die eingesetzten Streitkräfte benötigen vor Ort Zugriff auf das IT-System der Bundeswehr. Eine Möglichkeit hierfür bieten verlegefähige Zugangsknotenpunkte (vLZK). Über solche können Soldatinnen und Soldaten auch in Übung und Einsatz an das Weiterverkehrsnetz der Bundeswehr angebunden werden – und zwar über Standard-Festverbindungen wie etwa SatCom, 5G oder Internet. Für eine sichere Nutzung sind die vLZK mit einer zertifizierten Verschlüsselung ausgestattet. Einen ersten vLZK hat die BWI der Bundeswehr bereits übergeben. Weitere sollen im Laufe des Jahres 2025 folgen.

Verlegefähige modulare IT-Netze

Darüber hinaus entwickelt die BWI modulare, verlegefähige und stationäre IT-Netze, kurz modvITN. Hierbei handelt es sich um ein lokales Netzwerk, das gezielt im nonurbanen Raum eingesetzt werden soll. modvITN erweitern ein vorhandenes Liegenschaftsnetz in Deutschland auch außerhalb geschützter Bundeswehrliegenschaften. In Verbindung mit einem verlegefäh gen Zugangsknotenpunkt ermöglichen die modvITN auch einen mobilen Zugriff auf das Weitverkehrsnetz der Bundeswehr. 2024 wurde ein erster Prototyp erfolgreich im Rahmen der Schwerpunktübung „Gelber Merkur“ eingesetzt und erprobt. Und auch 2025 kam der nun fertig entwickelte Service ebenso wie der vLZK im Rahmen dieser Übung zum Einsatz.

GMN1 – Verlegefähige Rechenzentren für die Bundeswehr

Rechenzentren gehören zu den infrastrukturellen Grundpfeilern des IT-Systems der Bundeswehr, da über sie die IT-Services bereitgestellt werden. Im Rahmen des Projekts „German Mission Network 1“ wird die BWI der Truppe künftig auch verlegefähige, modular aufgebaute und skalierbare Rechenzentren zur Verfügung stellen. Die verlegefähigen Rechenzentren sind an die stationären Basen im Inland angebunden und bilden so eine logische Einheit. Dies ermöglicht die Nutzung multinational interoperabler IT-Anwendungen auch in Einsatzgebieten. Damit verlängert sich auch aus infrastrukturell nicht erschlossenen Gebieten der Zugriff auf IT-Systeme im rückwärtigen Raum.

Eine verlegefähige private Cloud für die Bundeswehr

Über eine Cloud lassen sich Anwendungen, Plattformen und Infrastrukturen als skalierbare Services schneller, flexibler und effizienter als bislang zur Verfügung stellen – auch bei militärischen Operationen. Auf dem Gefechtsfeld kann durch den Einsatz einer Cloud etwa die nötige Speicher- und Rechenkapazität für den kombinierten Einsatz von Kräften und Fähigkeiten in mehreren Dimensionen liefern. Die Bundeswehr hat die BWI mit der Entwicklung und dem Aufbau einer eigenen, privaten Cloud, der pCloudBw, beauftragt, zunächst in Form einer stationären Plattform im Inland. Künftig soll aber auch einsatzbezogene IT über sie bereitgestellt werden. Daher ist es Aufgabe der BWI, die pCloudBw künftig auch als verlegefähige Lösung für Übungen und Einsätze der Bundeswehr zur Verfügung zu stellen.

Von Dr. Martin Deeg, Leiter BWI Customer Solutions, und Andreas Hock, Leiter BWI Shared Service Delivery

Den kompletten Beitrag lesen Sie in Ausgabe 3/25 des HHK!

Hier geht es zum aktuellen IT Report 2025.

 

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