Essen, 31. Oktober 2017 – thyssenkrupp, ihre Tochtergesellschaft Atlas Elektronik und Kongsberg haben sich zusammengeschlossen und ein 50:50 Joint Venture gegründet. Ziel ist es, den Standard zukünftiger Führungs- und Waffeneinsatzsysteme für konventionelle Uboote zu prägen. Das Unternehmen mit dem Namen kta naval systems wird exklusiver Zulieferer von Führungs-und Waffeneinsatzsystemen für thyssenkrupp Marine Systems. Das wurde im Rahmen einer offiziellen Gründungszeremonie im norwegischen Kongsberg bekannt gegeben, an der hochrangige deutsche und norwegische Regierungs- sowie Unternehmensvertreter der drei Partner teilnahmen.
Dr. Rolf Wirtz, Vorstandsvorsitzender von thyssenkrupp Marine Systems: „Unsere Kooperation geht weit über die Grenzen des Baus von Ubooten für Norwegen und Deutschland hinaus. Dies ist der Beginn einer umfassenderen Zusammenarbeit europäischer Staaten bei der Beschaffung von Marineunterwasserschiffen. Mit dem neuen Joint Venture und nach der Akquisition von Atlas Elektronik befinden wir uns nun in der einzigartigen Position, das gesamte Leistungsspektrum für konventionelle Uboote anbieten zu können: von der Konstruktion und Entwicklung, über die Fertigung und jetzt auch bis zum Führungs- und Waffeneinsatzsystem als Herzstück eines Ubootes.“
Bodo Koch (CEO ATLAS ELEKTRONIK), Eirik Lie (President Kongsberg Defence & Aerospace AS), Kathrin Rohloff (CEO kta naval systems), Dr. Bernd Buchholz (Minister für Wirtschaft, Verkehr, Arbeit, Technologie und Tourismus des Landes Schleswig Holstein), Øystein Bø (Staatssekretär des Norwegischen Verteidigungsministeriums), Dr. Rolf Wirtz (CEO thyssenkrupp Marine Systems). © Kongsberg Defence & Aerospace AS
Die deutsche und die norwegische Regierung hatten Ende Juni 2017 eine bilaterale Vereinbarung für die gemeinsame Entwicklung, Beschaffung, den Betrieb und die Instandhaltung von Ubooten und Marine-Kampfmitteln getroffen. Nach der Aufforderung zur Angebotsabgabe entwickeln thyssenkrupp und ihre Partner aktuell ein ausführliches Konzept für ein Angebot zur Lieferung von vier Ubooten an die norwegische und zwei Ubooten an die deutsche Marine. Derzeit ist die Unterzeichnung eines gemeinsamen Vertrags für die neuen Uboote der Klasse 212 Common Design („CD“) im Jahr 2019 vorgesehen. Auf dieser Grundlage könnten die Uboote ab Mitte 2020 ausgeliefert werden.
Eirik Lie, President von Kongsberg Defence & Aerospace AS: „Das Joint Venture ist ein wichtiger Schritt für uns und die norwegische Rüstungsindustrie. Wir haben bereits in den vergangenen Jahrzehnten mit thyssenkrupp zusammengearbeitet und freuen uns nun, unsere Partnerschaft auf eine höhere Ebene zu heben. Gemeinsam werden wir eine neue Generation von Führungs- und Waffeneinsatzsystemen entwickeln und eine intelligente Verteidigung in Europa auf den Weg bringen.“
kta naval systems ist über seinen Hauptsitz in Kongsberg, Norwegen, und eine Zweigniederlassung in Bremen tätig. Die Anteile des neugegründeten Gemeinschaftsunternehmens werden zu 50 Prozent von Kongsberg und zu 50 Prozent von thyssenkrupp und ihrer Tochtergesellschaft Atlas Elektronik gehalten. Geplant ist, dass das Unternehmen die Führungs- und Waffeneinsatzsysteme im Rahmen eines gemeinsamen Beschaffungsprogramms der deutschen und norwegischen Marine für die neue 212CD-Klasse sowie für kommende Uboote von thyssenkrupp Marine Systems liefert. Ein Führungs- und Waffeneinsatzsystem ermöglicht es der Uboot-Besatzung, ihre Umgebung vollständig zu erfassen, Objekte zu identifizieren und die Lage im Detail zu analysieren. Es führt alle Informationen zusammen, um eine schnelle und zuverlässige Reaktion zu ermöglichen.
Die Zusammenarbeit zwischen der deutschen und der norwegischen Marine wird nicht nur den Instandhaltungs- und Ausbildungs-, sondern auch den logistischen Aufwand reduzieren. Die zukünftigen Uboote werden auf der Klasse 212A basieren und speziell auf die Anforderungen der beiden Staaten zugeschnitten. Die Klasse 212CD kombiniert die niedrigen Signaturen der Klasse 212A mit größerer Reichweite, Geschwindigkeit und Belastbarkeit und ermöglicht so weltweite Operationen.
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