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Erste Radhaubitze RCH 155 an Ukraine übergeben

Die RCH 155 von KNDS. (Foto: armasuisse)
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Als erster Nutzer erhält die Ukraine die neue Radhaubitze RCH 155. Verteidigungsminister Pistorius übergab das hochmoderne Artilleriesystem heute beim Rüstungsunternehmen KNDS in Kassel an den Botschafter der Ukraine in Deutschland, Oleksii Makeiev. „Die heutige Übergabe der ersten Radhaubitze RCH 155 an die Ukraine ist ein sichtbarer Beleg, für das, was möglich ist, wenn technologische Spitzenleistung und gemeinsamer Wille zusammenkommen“, erklärte Pistorius. „Es ist ein ganz bedeutsamer Schritt für die Ukraine, für den Industriestandort Deutschland und für unser aller Sicherheit in Europa.“ Die Ukraine könne sich auch weiterhin auf die zuverlässige und tatkräftige deutsche Unterstützung verlassen.

Der ukrainische Botschafter Oleksii Makeiev würdigte Deutschlands Engagement und bedankte sich sichtlich bewegt: „Für mich ist heute ein ganz besonderer Tag. Unser Bedarf ist akuter denn je zuvor“, sagte er und setzte hinzu: „Wenn wir eines Tages am Verhandlungstisch sitzen werden, wird es gut sein, von den starken deutschen Waffen gedeckt zu werden und Deutschland an unserer Seite zu haben.“  Er wisse zu schätzen, dass die ukrainischen Kräfte die Panzerhaubitzen bekämen – noch vor der Bundeswehr. „Denn so gehen Verbündete miteinander um: Sie schließen Sicherheitslücken, vor allem, wenn diese Lücken blutende Wunden sind.“

RCH 155 auch für Deutschland und Großbritannien

Die Artillerie-Radhaubitze RCH 155 von KNDS besteht aus dem unbemannten Artillery Gun Module mit automatisch geladener 155 mm L52 Waffenanlage auf Boxer-Fahrgestell. Das Waffensystem ermöglicht Schießen aus der Bewegung und damit schnelle Feuerbereitschaft. Die Besatzung besteht aus nur zwei Personen: einem Kommandanten und einem Militärkraftfahrer. Insgesamt wird KNDS der Ukraine 54 Radhaubitzen RCH 155 liefern, die ersten sechs Systeme noch in diesem Jahr. Der Vertrag über die Lieferung von 18 RCH 155 wurde bereits 2022 gezeichnet, die Beauftragung weiterer 36 RCH folgte 2023. Dies entspricht drei Artilleriebataillonen.

Bereits zuvor hatte die Ukraine 36 Panzerhaubitzen 2000 erhalten, davon allein 25 aus Deutschland. Ab Mitte 2027 sollen weitere 18 neu gefertigte Systeme folgen, was die Gesamtzahl ebenfalls auf 54 Panzerhaubitzen bringen wird. Darüber hinaus hat Deutschland bislang im Rahmen des artillerie-spezifischen Kraftfahr-, Besatzungs- und Instandsetzungstrainings über 420 ukrainische Soldaten in verschiedenen Ausbildungseinrichtungen der Bundeswehr ausgebildet. Die ukrainischen Artilleristen haben ihrerseits bewiesen, dass sie neue Technik schnell beherrschen.

Die RCH 155 wird künftig auch die Mittleren Kräfte des Heeres ausstatten. Zudem hat sich Großbritannien bereits als Kooperationspartner der Beschaffung angeschlossen. Bereits im April 2024 hatten die Regierungschefs Deutschlands und Großbritanniens angekündigt, man wolle das Waffensystem gemeinsam kaufen, bewerten und optimieren, damit beide Streitkräfte hochmoderne Fähigkeiten bekommen und hunderte deutsche und britische Arbeitsplätze gesichert werden. Absicht ist es, in Deutschland eine 25-Millionen-Euro-Vorlage mit Vorliegen des Haushaltes 2025 in diesem Jahr abzuschließen und die Beschaffung einzuleiten. 80 Systeme für Deutschland sollen aus dem Sondervermögen Bundeswehr finanziert werden.

Redaktion/sab

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