Echtzeit.Reaktionsfähigkeit.Leitungsrelevanz.
Dreh- und Angelpunkt für die zielgerichtete und erfolgreiche Bewältigung teilweise geplanter, aber auch insbesondere nichtplanbarer Lagen sind die Lagezentren bzw. Operationszentralen der jeweiligen Führungsebene.
Diese reichen von den Feldjägerdienstkommandos über die Feldjägerregimenter bis hin zum Kommando Feldjäger der Bundeswehr, wo sich die Feldjägereinsatzzentrale der Bundeswehr befindet und das umfassende militärpolizeiliche Lagebild Inland sichtbar wird, die Beteiligung an Übungen und Einsätzen der Bundeswehr im Ausland sowie die Beteiligung im Rahmen des nationalen Risiko- und Krisenmanagements zusammengefasst dargestellt wird. Auf jeder dieser Ebenen wird ein Lagebild auf Grundlage von Meldungen des unterstellten Bereichs, übergeordneter Dienststellen, aber auch ressortübergreifender Meldungen, unter anderem der Polizei, in einem zielführenden Abstraktionsgrad generiert und abgebildet. Ein schnelles und durchaus umfassendes Informationsmittel, welches dem jeweiligen Führer eines Feldjägerdienstkommandos, dem Kommandeur eines Feldjägerregimentes und nicht zuletzt dem Kommandeur Kommando Feldjäger der Bundeswehr in seiner Funktion als Feldjägerführer der Bundeswehr im Bedarfsfall als eine Grundlage für eine schnelle Entscheidungsfindung dienen kann.
Feldjäger Notrufnummer: 0800 1 90 99 99 – die „110“ der Bundeswehr
Die Feldjägereinsatzzentrale Bundeswehr, in der die bundeseinheitliche Feldjäger-Notrufnummer aufläuft, ist integraler Bestandteil des Dezernates Inland der Abteilung Einsatz des Kommandos Feldjäger. Sie steuert, koordiniert und überwacht rund um die Uhr im Auftrag des Feldjägerführers Bundeswehr den gesamten bundesweiten militärpolizeilichen Einsatz der Feldjäger. Hier wird auch zentral das militärpolizeiliche Lagebild digital für das gesamte Bundesgebiet geführt und bei Bedarf den jeweiligen Bedarfsträgern in Echtzeit bereitgestellt.
Mit einer stetig steigenden Anzahl an Einsätzen mit verbündeten Streitkräften im Ausland und der Ausrichtung der Bundeswehr zur Einsatzarmee sowie den bis heute immer komplexer werdenden Einsatzbedingungen im Zuge der Landes- und Bündnisverteidigung wurde deutlich, dass eine analoge Lagedarstellung den Anforderungen nicht mehr gerecht werden kann. Modernere IT-Systeme sind erforderlich, um den Anforderungen an eine schnelle und dennoch umfassende Informationsbereitstellung auf allen Ebenen gerecht zu werden. Hierzu wurde bislang durch Feldjägerkräfte auf das Führungsinformationssystem des Heeres zurückgegriffen, welches einen verzugslosen, durchgängigen Informationsaustausch zwischen allen Führungsebenen gewährleistet.
Durchgehende Reaktionsfähigkeit – Kein Tag ist wie der andere
Die Feldjägereinsatzzentrale Bundeswehr gehört im Inland zu den wenigen ausgewählten Dienststellen der Bundeswehr, die bei unvorhersehbaren Ereignissen über eine jederzeitige Reaktionsfähigkeit, z. B. für militärische Kfz-Unfälle, Luftfahrzeugabstürze, Übungs- und Schießunfälle sowie andere schwerwiegende Zwischenfälle mit Bundeswehrbezug bei Bedarf auch bundesweit durch die Einbindung der nachgeordneten Feldjägerdienstkommandos, verfügt. Die Feldjägereinsatzzentrale Bundeswehr ist vielfach erste Ansprechstelle für Dienststellen und Einrichtungen der Bundeswehr, verbündeter Streitkräfte sowie externe, hier vorrangig polizeiliche, Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS). Gerade hier hat es sich bewährt, dass stets Feldjägeroffiziere oder Feldjägerfeldwebel erste Ansprechpartner für diese Stellen sind und zusätzlich sich stets ein Feldjägerstabsoffizier im Hintergrunddienst befindet. So kann eine unverzügliche Unterrichtung zuständiger Vorgesetzter aller Ebenen bis hin zur Leitungsebene des Bundesministeriums der Verteidigung über Vorkommnisse, denen besondere (Außen-)Wirkung oder Bedeutung zukommen kann, sichergestellt werden.
Ausgestattet mit allen originären Führungsmitteln der Bundeswehr und wesentlichen Kommunikationsmitteln einer modernen Militärpolizei stehen neben:
- digitalen Telefonanlagen,
- E-Mail,
- dem System NuKomBw (Nutzerorientierte Kommunikation der Bundeswehr) für die Übermittlung formeller militärischer Nachrichten,
- Satellitentelefonie
- vor allem auch das digitale Funksystem für Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (DBOS)
zur Verfügung und damit Verbindungen auf allen Ebenen und an jeden Ort in Deutschland.
Bei Bedarf kann dadurch eine verzugslose und sichere Kommunikation zu allen (polizeilichen) BOS-Dienststellen gewährleistet werden. Ein weiterer Bestandteil ist die statistische Erfassung und Auswertung beispielsweise aller durchgeführten militärpolizeilichen Unterstützungen der Feldjägerdienstkommandos, eingegangener Meldungen über die Feldjäger-Notrufnummer sowie festgestellter Verstöße und daraus resultierender Meldungen im Rahmen des Feldjägermeldewesens.
Alle Führungsebenen im Aufgabenbereich Feldjägerwesen der Bundeswehr können ebenengerechte Auswertungen durchführen, wobei auf der Führungsebene Feldjägerdienstkommando zusätzlich die Geodaten zur Auswertung in einer Karte angezeigt werden. Zudem wurden für den bundesweiten Feldjägerdienst relevante Geoinformationsdaten wie Feldjägereinsatzräume, Polizeidienststellen, Krankenhäuser, Bundeswehrliegenschaften oder Truppenübungsplätze in einer webbasierten Feldjägerkarte zusammengefasst. Ein weiteres Modul des Geografischen Lage- und Informationssystems Feldjäger ist das digitale Verkehrsleitnetz. Hier können bei großen Marschbewegungen eingehende Meldungen der Feldjägerkräfte im Raum in einem Lagebild dargestellt und allen Ebenen gleichzeitig bereitgestellt werden.
Von Autorenteam Kommando Feldjäger der Bundeswehr
Hier finden Sie den kompletten Beitrag.
Hier berichten wir zum Übungszentrum der Militärpolizei der Bundeswehr.
Aktuelle Beiträge zur Ausrüstung der Feldjäger finden Sie bei Soldat & Technik.