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„Geckos“ für die Flotte

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Koblenz, Februar 2020 – „Gecko“ – so heißt das neue Bereitschaftsboot, das nun nach Jahren der Entwicklung aktuell an die Marine ausgeliefert wird. Das Projektteam der Bundeswehr kann mit Stolz vermelden: „Wir haben gemeinsam mit dem Nutzer ein für seine Größe überaus leistungsfähiges und flexibles Bereitschaftsboot zur Einsatzreife gebracht und können die „Geckos“ nun versorgungsreif ausliefern lassen.“ Damit finden umfangreiche Erprobungen an diversen Neuentwicklungen des Bootes und dessen Ausrüstung, beispielsweise des neu konzipierten Rumpfes mit leicht wechselbarem Schlauchfender oder der Funkgeräte- und Navigationstechnik, ein erfolgreiches Ende.

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Das neue Bereitschaftsboot erreicht eine Geschwindigkeit von knapp 70 km/h und ist mit modernster Technik ausgestattet. Der Aluminiumrumpf ist eine der Neuentwicklungen, die nun Serienreife erlangt hat. (Foto: ©UniSafe/Zodiac Milpro)

In einem ersten Schritt werden 22 dieser Bereitschaftsboote hergestellt. Kürzlich wurden die „Geckos“ Nummer acht und neun ausgeliefert. Die ersten Abnehmer sind die Einsatzflottille 2 in Wilhelmshaven, die Marineschule Mürwik und die Marinetechnikschule (MTS) Parow. Vorgesehen sind die neuen Boote außerdem für die Fregatten F 123, F 124, die Einsatzgruppenversorger 702, die Tender 404 und das Einsatzausbildungszentrum Schadensabwehr Marine (EAZSM) Neustadt. Darüber hinaus sind bereits zwölf weitere „Geckos“ für die Korvette K 130 unter Vertrag.

Dass künftig alle oben genannten Einheiten das gleiche Boot haben, reduziert die derzeitige Produktvielfalt wesentlich und spart künftig Kosten bei der Beschaffung, Versorgung und Logistik. Die Vereinheitlichung hat zwei weitere Vorteile: zum einen müssen in Zukunft weniger Erprobungen und Prüfungen unterschiedlicher Anlagen oder neuer Boote stattfinden. Zum anderen reduziert sich der Schulungsaufwand, da das Personal auf den unterschiedlichsten Einheiten der Marine das gleiche Rettungsmittel vorfindet und bedienen kann.

Die neuen Boote sind zudem extrem flexibel. Neben ihrer Hauptaufgabe, der Personenrettung, können sie für den Personen- und/oder Materialtransport sowie für das Boarding eingesetzt und je nach Rolle umfunktioniert werden. Wird zum Beispiel für einen Materialtransport mehr Raum an Bord benötigt, können sechs der acht Sitze ausgebaut oder aufgrund eines Schienensystems flexibel verbaut werden.

Die Ausbildung auf den neuen Booten ist bereits angelaufen und befasst sich neben der Funktion und dem Betrieb des Bootes, unter anderem auch mit der Pflege, Wartung und Instandsetzung sowie dem sicheren Fahrbetrieb.

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Die neue Aussetzvorrichtung wurde in einem separaten Projekt entwickelt und wird nach und nach auf allen Tendern der Klasse 404 eingebaut. (Foto: Bundeswehr)

Parallel zu den neuen Booten wurde auch deren Aussetzvorrichtung (ASV) auf den Tendern der Klasse 404 in einem eigenständigen Projekt neu konzipiert.

Die neue ASV wird zunächst auf dem Tender Elbe eingebaut, der im Frühjahr die Werft verlassen soll. Die anderen fünf Tender 404 werden in den kommenden Werftliegezeiten damit versehen. Um auch hier von den Vorteilen der Reduzierung der Produktvielfalt zu profitieren, wird diese Anlage auf den Korvetten 130 2. Los zum Einsatz kommen. Einpunktaufhängung, Seegangsfolgeeinrichtung und eine pendelarme Lastaufhängung werden vor allem bei der Seenotrettung Vorteile bringen.

Technische Daten zum Gecko:

  • Länge 7,50 m, Breite 2,77 m
  • maximales Aussetzgewicht von 3,8 t
  • 292 PS Steyr Dieselmotor (Typ: SE306J38)
  • Hamilton Jetantrieb
  • Geschwindigkeit bis 36 Knoten (ca. 67 km/h)
  • maximale Zuladung von 1300 Kg
  • flexibel einsetzbar als Bereitschafts-, Boarding-, Personentransport-, Materialtransportboot
  • 8 schockgedämpfte Sitze zum Personentransport, weitere 4 Sitzplätze auf dem Schlauchfender
  • bei Einsatz als Bereitschaftsboot, zum Materialtransport oder als Boardingboot können 6 Sitze entfernt oder flexibel verbaut werden
  • 4G Radar
  • Kartenplotter
  • Intercom mit Freisprecheinrichtung sowie Headset
  • elektronischer Seekarte

Das Projektteam der Bundeswehr:

  • BAAINBw S 5.3 (Projektleitung)
  • BAAINBw ZtQ 2.4 (Qualitätssicherung)
  • EinsFltl 2 (Einsatzflottille 2)
  • WTD 71 GF 310 (fachtechnische Dienststelle)
  • Zentrum für Einsatzprüfung
  • MuKdo I A 6 (Marineunterstützungskommando)

Quelle Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) Presse- und Informationszentrum

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