ISL: Technologien für künftige Landsysteme

Einführung durch die beiden Direktoren des ISL Christian de Villemagne (l.) und BrigGen Michael Meinl. (Foto © Gelpke)
Einführung durch die beiden Direktoren des ISL Christian de Villemagne (l.) und BrigGen Michael Meinl. (Foto © Gelpke)

Zum Frühjahrssymposium war der Förderkreis Deutsches Heer e.V. (FKH) vom 29. bis 30. April 2025 nach 17 Jahren wieder beim Deutsch-Französischen Forschungsinstitut Saint-Louis (ISL) in Frankreich zu Gast.

Es wurden die Technologien und Entwicklungen vorgestellt, die zukünftig bei der Konzeption neuer, bedrohungsangepasster Landsysteme eine wesentliche Rolle spielen. Nach einer Einführung wurden in 16 Vorträgen die Fähigkeitskategorien Wirkung, Schutz und Situational Awareness sowie Robotik und Navigation im Detail adressiert. Zunächst begrüßte der Präsident des FKH, Generalmajor a.D. Wolfgang Köpke, die Gastgeber, den Französischen Direktor des ISL, Christian de Villemagne, sowie den Deutschen Direktor, Brigadegeneral Michael Meinl, und dankte diesen für ihr Engagement für dieses Vorhaben und für den im Weiteren des Symposiums gewährten Einblick in die aktuellen Arbeitsschwerpunkte des Instituts.

In einem geführten Institutsrundgang wurden die Forschungsbereiche um die elektromagnetische Kanone (Rail Gun), die Aerodynamik und Steuerbarkeit von Flugkörpern und Geschossen, neue laserbasierte Aufklärungs- und Identifikationstechnologien, Kommunikation mit und Steuerbarkeit von Robotern sowie Drohnen- und damit verknüpfte Schwarmtechnologien präsentiert. In seiner Begrüßung und Einführung spannte der Präsident den Bogen der angespannten Sicherheitslage in Europa und den fortwährenden Angriffen und dem unverändert massiven Vernichtungskrieg Russlands in der Ukraine. Daraus leitete er die Notwendigkeit, gegen einen qualitativ überlegenen und quantitativ herausragenden Gegner zu bestehen. Streitkräfte müssen schnellstmöglich die Kriegstauglichkeit erreichen.

Aber auch neben den technologischen Innovationen sind auch die moralisch ethischen Aspekte mit zu betrachten. Es geht insgesamt um Verteidigungsfähigkeit, Kriegstauglichkeit und Glaubwürdigkeit, so sein Schlusssatz. Die beiden Direktoren des ISL stellten die Struktur und die Aufgabenbereiche des Instituts vor. Es wurde im Jahre 1959 gegründet, ist zu 90 Prozent grundlagenfinanziert und verfügt über ca. 400 Mitarbeiter in vier Divisionen in den Forschungsbereichen

  • Energetischer- und fortschrittlicher Schutz-Materialien,
  • Projektil-Ballistik,
  • Laser- und Elektromagnetik-Technologien,
  • Schutztechnologien,
  • Sicherheit und Situationsbewusstsein.

Ihre Aufforderung: Nutzen Sie das und – wir sind für Sie da!

Anschließend trug Ministerialrat Maik Kammermann, Arbeitsbereichsleiter IV im Forschungs- und Innovationshub im Bundesministerium der Verteidigung, in einer Keynote zum Innovationsmanagement im BMVg vor. Der Krieg ist erkennbar ein Innovationstreiber für neue Technologien wie beispielsweise Künstliche Intelligenz. Die Verteidigungspolitischen Richtlinien und die Nationale Sicherheitsstrategie machen hier Vorgaben. Auch der Koalitionsvertrag fordert Innovationen in den betreffenden Bereichen und in Kürze wird die erste Forschungs- und Innovationsstrategie erscheinen.

Erste Schritte sind mit dem Innovationslabor System Soldat beim Wehrwissenschaftlichen Institut für Werk- und Betriebsstoffe sowie der Aufstellung des Innovationszentrums der Bundeswehr bis Mitte des Jahres bereits in der Umsetzung. Insbesondere das Heer hat mit seiner Experimentalserie wegweisende Schritte beschritten.

Die drei Säulen der Forschung und Entwicklung (F&T) im BMVg, die Wehrtechnischen Dienststellen, die Finanzierung der Forschungsinstitute wie ISL oder Fraunhofer sowie auftragsfinanzierte, beauftragte Forschung werden unverändert bedient. Hier wird Wissen aufgebaut und Anwendungspotenzial von Technologien untersucht. Beispielsweise der Fähigkeitserhalt des gepanzerten Kampfes auf Basis verfügbarer Technologien, besserer aktiver Schutz wie z. B. mit MUSS 2.0. Dazu die Aktivitäten in Europa wie der Main Battle Tank 2030, des Main Ground Combat System der als System of Systems ab 2040 erwartet wird. Dazu die Technologien zu Laserwaffen z. B. bei der Marine oder in Entwicklung mit den niederländischen Partnern für den GTK Boxer.

Von Wolfgang Gelpke

Den kompletten Beitrag lesen Sie in Ausgabe 3/25 des HHK!

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