Von Stabshauptmann Jörg Domschat, Kommando Streitkräftebasis
Die Modernisierung der Führungsmittel bei Landstreitkräften wird im Programm „Digitalisierung landbasierter Operationen“ (D-LBO) umgesetzt. Zur Systemkonzeption und der Technik bei D-LBO wurde bereits umfangreich berichtet, ebenso wurden die durch die Digitalisierung erwarteten Mehrwerte und Modernisierungssprünge vorgestellt. Alle militärischen Organisationsbereiche, angefangen beim Heer über die „Enabler“ der Streitkräftebasis (SKB), des Zentralen Sanitätsdienstes der Bundeswehr und des Cyber- und Informationsraums sowie die Luftwaffe und die Marine sind im Programm D-LBO vereint.
Das Programm D-LBO bedeutet eine dringend erforderliche Modernisierung der Führungsfähigkeit der deutschen Streitkräfte in Landoperationen. Hierzu stellt das Vorhaben Führungsmittel und IT-Dienstleistungen bereit, die die Streitkräfte zur vernetzten Operationsführung im mobilen taktischen Bereich befähigen werden. Konsequent vernetzen die Führungsmittel das Gefechtsfeld vollständig von der untersten taktischen Ebene beim abgesetzten Soldaten über alle operationellen Akteure bis zur Ebene der verlegefähigen Gefechtsstände, damit alle Kräfte in Landoperationen nahtlos interoperabel zusammenwirken können. Eine besondere Herausforderung stellt hierbei neben der technischen und systemischen Komplexität der hohe quantitative Umfang des Vorhabens dar. Den Nachweis der Funktionsfähigkeit des Gesamtsystems erbringt zunächst ein verstärkter Kampfverband in Bataillonsstärke unter Beteiligung der Streitkräftebasis als erstes Kräftedispositiv mit sämtlichen Komponenten D-LBO.
Dies stellt die Blaupause für zukünftig neu zulaufende Plattformen der Bundeswehr dar. Parallel wird im Zuge der Refokussierung der Bundeswehr auf Landes- und Bündnisverteidigung die von Deutschland für die NATO Response Force (NRF) bereitzustellende Division 2025 mit einer Standardvariante D-LBO basic unter dem Namen „Kräftedispositiv Division 2027“ ausgestattet. Insgesamt stellen die Enabler einen Anteil von circa einem Drittel der Gesamtkräfte, die auf Initiative der Streitkräftebasis durch das Planungsamt der Bundeswehr streitkräftegemeinsam in einer operationellen Architektur für die Division definiert und zahlenmäßig erfasst wurden. Für die Kräfte der Streitkräftebasis in der Division 2025 gelingt somit eine Ausstattung aller modernen Plattformen mit D-LBO und sichert die zukünftige Interoperabilität innerhalb der Verbände sowie mit allen anderen Kräften in Landoperationen.
Kern der Systemarchitektur für Führungsmittel Die Blaupause, das Gesamtsystem Digitalisierung landbasierte Operationen, wird einerseits gebildet aus den Übertragungsmitteln, einer Mischung aus Funkgeräten, Satellitenübertragung sowie Mobilfunknetz und andererseits den IT-Diensten mit dazugehörigen Anwendungen. Den Kern der Systemarchitektur bildet hierbei die Zentralkomponente TacticalCore (die verbindende Netzwerklogik) mit den umliegenden Diensten für Infrastruktur, Plattformen und Anwendungen. Durch die einheitliche Leitfunktion des Programms entsteht eine gemeinsame Systemkonzeption und Architektur, die die bei allen Plattformtypen und Projektelementen notwendigen einenden Festlegungen vorgibt. Paradebeispiel hierfür ist der Standardisierte Rüstsatzträger Bundeswehr (StaRSBw), der mit einer Technischen Lieferbedingung für Plattformvergaben die modulare Integration von Führungsmitteln regelt. Somit erfolgt die Integration von D-LBO in Plattformen als einmalige und identische Serienaufgabe des Einbaurahmens und erlaubt eine nach Einsatzzweck angepasste Ausstattung.
Den kompletten Beitrag lesen Sie in HHK 2/2024.