BWI unterstützt Data Governance für die Bundeswehr
Von Alexander Gruß, Head of Consulting,
Center of Excellence Consulting, BWI GmbH
Datengetriebene Entscheidungen werden immer wichtiger. Ob im wirtschaftlichen oder aber im militärischen Kontext. Wenngleich die zunehmende Fülle an Informationen die Entscheidungsfindung einerseits komplexer macht, können effizient erhobene, vollständig aufbereitete und transparent verfügbar gemachte Daten für qualitativ hochwertige, legitime und nachvollziehbare Entscheidungsgrundlagen verwendet werden – ein wichtiger Punkt vor allem für die militärische Führung. Und nicht zuletzt kann eine automatisierte Auswertung von Daten dabei helfen, Prozesse effizienter zu gestalten, die Qualität von Produkten zu erhöhen oder Kosten zu senken.
Aufgrund ihrer zentralen Bedeutung für die Weiterentwicklung von Organisationen werden Daten auch als „Öl des 21. Jahrhunderts“ bezeichnet. Das Bundesministerium der Verteidigung (BMVg) hat 2021 als erstes Ministerium die Datenstrategie der Bundesregierung zum Anlass genommen, um eigene strategische Leitlinien und ein diesbezügliches Umsetzungskonzept vorzulegen. Ziel ist es, die Daten sowohl im gesamten Geschäftsbereich des BMVg übergreifend zu verwalten, ihre Qualität als auch Verfügbarkeit zu verbessern sowie die Datenkompetenz der Mitarbeitenden zu erhöhen – angesichts der enormen Datenmenge und der Größe der Organisation eine wahre Herkulesaufgabe. Seit März 2022 unterstützt die BWI als primärer Digitalisierungspartner mit einem interdisziplinären Projektteam die Arbeit der mit der Umsetzung beauftragten Einheiten Zentrum Digitalisierung der Bundeswehr, Planungsamt der Bundeswehr, dem Zentrum Geoinformationen sowie dem Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr. Ziel ist, eine übergeordnetes Data Governance Office aufzubauen, das die strategischen Vorgaben operativ umsetzt und die relevanten Aktivitäten zentral koordiniert.
Konzeptionelle Unterstützung
Als Grundstein einer datengetriebenen Bundeswehr soll zunächst eine Data Governance etabliert werden, die Rollen, Aufgaben und Verantwortlichkeiten festlegt und mittels Prinzipien, Richtlinien und Regeln den Umgang mit Daten bundeswehrweit vereinheitlicht. Auf dieser Basis wird das Data Managements konzipiert. Dieses regelt die Abläufe, die die Verfügbarkeit, Qualität und Sicherheit der Daten gewährleisten. Die BWI ist bei der Entwicklung der Konzepte von „Data Governance“ und „Data Management“ eingebunden. Darüber hinaus wirken die Projektmitarbeiter auf Seiten der BWI beim Aufbau der Data Governance Organisation mit.
Operative Unterstützung
Ab dem 1.1.2024 wird die derzeitige Projektstruktur in das neu gegründete Data Governance Office der Bundeswehr überführt. Dieses steuert die Umsetzung der Datenstrategie und koordiniert das Data Management im Geschäftsbereich BMVg. Das Projektteam der BWI hat hierfür zunächst die Datensammlung- und verarbeitung in der Bundeswehr analysiert und wirkt derzeit bei der Erstellung der allgemeinen Regelung zur Data Governance mit.
Anwendungsorientierte Unterstützung
Neben der Entwicklung der erforderlichen organisatorischen Strukturen, Prozesse und Rollen unterstützt die BWI die Bundeswehr auch bei der Erprobung der Konzepte. Hierzu identifiziert sie relevante Use Cases, die unter anderem über die BWI Innovationskampagne „Data Driven World“ in Form von Experimenten gemeinsam mit der Bundeswehr erprobt werden. Im Oktober 2024 endet die Beauftragung der BWI. Angesichts der Bedeutung der Daten als Quelle für militärische Erfolge im 21. Jahrhundert wird die BWI die Bundeswehr bei ihrer Entwicklung zu datenorientierten Organisation auch über den abgesteckten Projektrahmen hinaus begleiten, und trägt so zur Erhöhung ihrer Einsatz- und Führungsfähigkeit bei. Der Anfang ist gemacht!