Düsseldorf, 17. September – Rheinmetall hat in einem großvolumigen australischen Beschaffungsprogramm eine wichtige Hürde genommen. Der von Rheinmetall entwickelte Schützenpanzer Lynx KF41 wurde vom australischen Commonwealth im Rüstungsvorhaben Land 400 Phase 3 für die Erprobungsphase (Risk Mitigation Activity, RMA) ausgewählt. Im Rahmen des Projekts soll ein moderner Schützenpanzer für das australische Heer beschafft werden. Mit dem Vorhaben verbindet sich ein Gesamtauftragsvolumen von rund 15 Milliarden Australischen Dollar (ca. 9,5 MrdEUR).
Foto: ©Rheinmetall
Der auf Ketten bewegliche Lynx KF41 ist ein netzwerkfähiger und hochgeschützter Schützenpanzer der nächsten Generation, der die strengen militärischen Anforderungen des Projektes Land 400 Phase 3 erfüllt. Die australische Armee sucht ein entsprechend leistungsfähiges und hochgeschütztes Infanteriekampffahrzeug, um gegnerische Kräfte auch bei höchsten Bedrohungslagen bezwingen zu können.
Rheinmetall wird für die bevorstehende Programmphase drei Lynx Schützenpanzer (Infantry Fighting Vehicle, IFV) liefern, die an den RMA-Erprobungen in Australien teilnehmen werden. Im Erfolgsfall wird die Lynx IFV-Flotte in Rheinmetalls neuem Military Vehicle Centre of Excellence (MILVEHCOE) bei Brisbane im Bundesstaat Queensland gefertigt.
Gary Stewart, Geschäftsführer der Rheinmetall Defence Australia: „Wir begrüßen die Entscheidung des Commonwealth, Lynx KF41 für die RMA-Tests auszuwählen und freuen uns darauf, die Leistungsfähigkeit unseres Schützenpanzers der nächsten Generation unter Beweis stellen zu können. Wir sind überzeugt davon, dass Lynx für Australien das beste Fahrzeug seiner Klasse ist und neue Maßstäbe in Bezug auf Schutz, Mobilität, Wirksamkeit und Netzwerkfähigkeit setzt, die erforderlich sind, um auf dem Gefechtsfeld zu bestehen. Rheinmetall hat dieses Fahrzeug so entwickelt, dass es bei der vorgesehenen Indienst-stellung durch die australischen Streitkräfte im Jahr 2026 ideal ausgereift ist. Zudem verfügt es über eine Aufwuchsfähigkeit, um die Nutzungsphase auf mehr als 40 Jahre auszudehnen.“
Rheinmetall knüpft bereits ein australisches Industrienetzwerk für Land 400, welches industrielle Fähigkeiten aufbaut. Vor Ort entstehen Entwicklungs- und Fertigungs-kompetenzen in den Bereichen Elektrooptik, Waffensysteme, Feuerleit- und Sensorsysteme, Turmfertigung, Variantenentwicklung und -fertigung, Integration, Schutzsysteme, Simulation, Ausbildung und Flottenbetreuung. Hierdurch wird vor Ort in einem der perspektivisch größten Fertigungsstandorte Rheinmetalls weltweit eine Vielzahl von dauerhaften Hochtechnologie-Arbeitsplätzen geschaffen.
Ben Hudson, Mitglied des Bereichsvorstands Rheinmetall Defence und Leiter der Rheinmetall Vehicle Systems Division: „Wir freuen uns, dass wir in Australien für die nächste Phase dieses wichtigen Programms ausgewählt wurden.“
„Bei Entwicklung und Herstellung des Lynx in Australien für die australische Streitkräfte werden wir uns auf unsere hochqualifizierten Mitarbeiter unseres neuen MILVEHCOE sowie auf ein starkes nationales Industrienetzwerk aus klein- und mittelständischen Unternehmen in ganz Australien stützen“, so Hudson weiter.
In einem weiteren australischen Großvorhaben liefert Rheinmetall – beginnend noch 2019 – 211 Radspähpanzer Boxer (Combat Reconnaissance Vehicles, CRV) an die australische Armee. Das Fahrzeug wurde vom Commonwealth ausgewählt, nachdem es in den Jahren 2016-2017 eine zwölf Monate lange RMA-Erprobungsphase erfolgreich durchlaufen hatte.
Sowohl der Boxer als auch der Lynx sind modular aufgebaut. Die Basisfahrzeuge lassen sich durch Missionsmodule für verschiedene Einsatzzwecke neu konfigurieren. Dies ermöglicht es, die Fahrzeugflotten an den sich abzeichnenden operativen Bedarf anzupassen. Weiterhin bietet dieses Design eine größere Einsatzflexibilität, reduziert die Kosten während der gesamten Nutzungsphase, ermöglicht eine schnellere Einführung neuer Technologien und optimiert das laufende Flottenmanagement.
„Rheinmetall hat alle wesentlichen Vorteile vom Boxer genutzt und sie in das Lynx KF41- Paket einbezogen“, so Stewart. „Zwischen beiden Fahrzeugflotten besteht eine signifikante Gemeinsamkeit.“
„Mit der Ausweitung unserer Partnerschaft mit der australischen Armee und dem Commonwealth durch die Lieferung des Lynx für Land 400 Phase 3 würde eine voll integrierte gepanzerte Fahrzeugflotte für die Australian Defence Force entstehen.“
Weitere Informationen unter: www.rheinmetall-defence.com