Manching, Deutschland, 17. September 2020 – Bei einem Besuch des Airbus-Standorts Manching, Europas größtem Entwicklungszentrum für die militärische Luftfahrt, haben die Verteidigungsminister Deutschlands und Frankreichs, Annegret Kramp-Karrenbauer und Florence Parly, die Unterstützung ihrer Länder für wichtige europäische Verteidigungsprogramme zum Ausdruck gebracht. Die Ministerinnen Kramp-Karrenbauer und Parly kamen in Manching mit hochrangigen Führungskräften des Unternehmens unter der Leitung von Guillaume Faury, dem Chief Executive Officer (CEO) von Airbus und Dirk Hoke, dem CEO von Airbus Defence and Space, sowie zahlreichen politischen Entscheidungsträgern zusammen.
Foto ©Airbus Patrick Heinz
Die Veranstaltung markierte den ersten gemeinsamen Besuch eines deutschen und französischen Verteidigungsministers am Standort, wo rund 5.600 Airbus-Mitarbeiter aus 43 Nationen und rund 1.000 Angehörige der Bundeswehr tätig sind. Beide Minister betonten die Notwendigkeit, zentrale europäische Verteidigungsprogramme wie die Entwicklung einer europäischen Drohne, des so genannten unbemannten Flugsystems European MALE RPAS und das Future Combat Air System (FCAS) zu fördern.
Ein europäisches Industriekonsortium unter der Führung von Airbus, mit seinen Partnern Dassault Aviation und Leonardo, strebt die Entwicklung einer europäischen Drohne für Frankreich, Deutschland, Italien und Spanien an, die in der deutschen Öffentlichkeit auch als „Eurodrohne“ bekannt ist. Dieses neue System soll Europa eine einzigartige operationelle Fähigkeit im Bereich der unbemannten Luftüberwachung liefern.
Das FCAS-Programm, das 2017 von den Regierungen Frankreichs und Deutschlands ins Leben gerufen wurde, wird ein vollkommen neues Level an Luftüberlegenheit ermöglichen, indem es bis 2040 ein „System of Systems“ bemannter und unbemannter Plattformen mit voller Einsatzfähigkeit schafft. Spanien ist dem Programm inzwischen beigetreten, was FCAS zu einem echten europäischen Unterfangen macht.
Auf industrieller Seite führen Dassault Aviation und Airbus zusammen mit anderen wichtigen Partnern die FCAS-Aktivitäten an. Trotz der durch die COVID19-Pandemie erfolgten Einschränkungen bleiben die 2019 gestartete Gemeinsame Konzeptstudie und die in diesem Jahr eingeleitete Demonstrator-Phase 1A auf Kurs.
„Der Besuch der französischen und deutschen Verteidigungsministerinnen in Manching ist ein klares Signal für die Bedeutung einer starken und leistungsfähigen Verteidigungsindustrie für Europa“, sagte Guillaume Faury, CEO von Airbus. „Manching ist das Kompetenzzentrum und nationaler Champion für alle deutschen militärischen Flugzeuge und damit von strategischer Bedeutung für unseren Kunden Bundeswehr. Hier gestalten wir mit multinationalen Programmen wie der Eurodrohne und FCAS auch die Zukunft der militärischen Luftfahrt. Wir sind sehr dankbar, dass wir dies heute den Entscheidungsträgern zeigen konnten“.
Neben laufenden Programmen erhielten die Minister auch einen Einblick in die hochkarätigen Ingenieurskapazitäten von Airbus, als sie mit dem Low Observable UAV Testbed (LOUT) einen Blick in die Zukunft des Fliegens werfen konnten. „Low Observability“ wird einer der Schlüsselfaktoren bei der Entwicklung von FCAS sein. LOUT ist ein vom deutschen Verteidigungsministerium gefördertes Forschungsprojekt, das im Herbst 2019 erstmals öffentlich vorgestellt wurde.
Auch Vertreter der Politik äußerten sich positiv über den hochrangigen Besuch an einem der Top-Standorte der bayerischen Industrie: „Manching ist ein Paradebeispiel dafür, was Europa in der Verteidigung erreichen kann, wenn wir unsere Kräfte bündeln. Wir sind nicht nur stolz auf den internationalen Geist, der hier in Bayern von Unternehmen wie Airbus ausgeht, wo Deutsche, Franzosen, Spanier, Briten und andere Nationalitäten Hand in Hand arbeiten. Manching ist auch ein Beispiel für einzigartige und wichtige Kooperationsmodelle mit der Bundeswehr“, sagte Reinhard Brandl, CSU, Mitglied im Haushaltsausschuss des Bundestages. „Die Zukunft der europäischen Verteidigung und die Zukunft von High-Tech-Industrie-Standorten wie Manching hängt von Programmen wie FCAS und der Eurodrohne ab. Deshalb müssen wir dafür sorgen, dass diese Programme unterstützt und in einer gemeinsamen und ausbalancierten Art und Weise vorangebracht werden.“
Weitere Informationen unter www.airbus.com