Nach der Erfolgsgeschichte der kontinuierlichen Modernisierung des KPz Leopard 2, in der das System eine beeindruckende Leistungssteigerung erfuhr, stellt sich an dieser Stelle nun die Frage nach der Zukunft des Leopard 2.
Wird er weiter der Träger für wesentliche Modernisierungsschritte bleiben, wie er es für den passiven Schutz, die Steigerung der Feuerkraft, die Einbindung der Kampftruppe in das digitale Gefechtsfeld, etc. stets war und wird er sich weiter den verschiedenen operativen Aufgaben stellen: Landes- und Bündnisverteidigung, friedensschaffende Operationen, Einsatz im urbanen Umfeld etc. oder droht ihm ein ähnliches Schicksal wie dem Leopard 1 A5 – über Dekaden noch im internationalen Gebrauch zu verbleiben, aber ohne eine wesentliche Weiterentwicklung zu erfahren?
Entscheidend wird hier sein, wie sich die militärischen Anforderungen entwickeln werden. Welche Alternativen gibt es? Was kann im Leopard 2 noch realisiert werden? Und natürlich – welcher Kunde wird die Zukunft bestimmen?
Überlegener Schutz durch kontinuierliche Weiterentwicklung
Die kurzfristige und konkrete Zukunft des KPz Leopard 2 wird durch die Programme Leopard 2 A8 Norwegen und die deutsche Nachbeschaffung von Leopard 2 in der Version A 8 bestimmt. Die Beschaffung durch weitere Nationen zeichnete sich bereits 2023 ab. In der von Norwegen angesetzten Vergleichserprobung konnte der Leopard 2 – noch in der Version A7 – gegenüber der koreanischen Konkurrenz punkten. Die Forderungen Norwegens gehen allerdings über den aktuellen Entwicklungsstand hinaus.
Neben der stets notwendigen Anpassung der elektronischen Ausstattung ist der Leopard 2 A8 durch die Einrüstung eines aktiven Schutzsystems TROPHY charakterisiert. Der Gedanke einen derartig zukunftweisenden Schutz zu realisieren, wurde in Technologieprogrammen bereits Ende der 90er Jahre in Angriff genommen und es wurden verschiedene Konzepte hierzu entwickelt. Aber erst mit der Entscheidung der Bundesrepublik, 18 Leopard 2 A7A1 mit dem System TROPHY der Firma Rafael auszustatten und unter Vertrag zu nehmen, wurden alle Schritte für eine qualifizierte Leopard 2 Lösung erreicht. Für den israelischen Kampfpanzer Merkava und den Schützenpanzer Namer wurde dieses System entwickelt. Hier war die zwingende Notwendigkeit, sich gegen moderne Panzerabwehrraketen schützen zu müssen und damit die Priorität für diese Technologieentwicklung frühzeitig gegeben.
Dieser Bedrohung hatte sich der Leopard 2 in der Vergangenheit stets mit passivem Schutz gestellt, allerdings stets nur im frontalen Bereich. Der Einsatz in Afghanistan hat hier die Forderung nach 360 Grad-Schutz bei Leopard 2 Nutzern angeregt. Der hierfür im Leopard 2 A4M Canada entwickelte passive Rundumschutz verfügt zwar über eine sehr hohe Multi-Hit-Schutzwirkung, aber das Schutzniveau bleibt begrenzt, und ist im Rahmen eines gewichtsmäßig akzeptablen Gesamtsystems kaum zu steigern. Erst der aktive Schutz ermöglicht es dem Leopard 2, sich auch in Bereichen, in denen mit dem Einsatz von modernen Panzerabwehrlenkwaffensystemen zu rechnen ist, exponiert zu bewegen. Die Kriege in der Ukraine, in Nahost und auch die kriegerische Besetzung von Berg-Karabach zeigten deutlich die Notwendigkeit, sich gegen diese Bedrohung-zu schützen. Zusätzlich wurde klar, dass das moderne Gefechtsfeld mit Drohnen (UAV) neue Bedrohungen aufweist, denen der Leopard 2 A8 alleine nur schwer begegnen kann.
Im Bereich der Wirkung schreitet die Weiterentwicklung der Waffen selbst und der Munition kontinuierlich fort. Die Waffenanlage L55 A1, neue Munitionsentwicklungen mit HE-Geschossen und nochmaliger Leistungssteigerung der 120mm KE-Munition, verschaffen dem System Leopard 2 A8 hier auch einen Leistungsgewinn.
Führung und Kommunikation
Im Bereich der oben aufgeführten kontinuierlichen Weiterentwicklung „Elektronik“ sind die Themen Führung und Kommunikation hervorzuheben. Nachdem im Leopard 2 Katar der konsequente Schritt der kompletten Digitalisierung der Feuerleitanlage und des Anzeige- und Bedienkonzeptes erreicht wurde, werden im Leopard 2 A8 konsequent weiter die Vorteile der Digitalisierung genutzt. Bedienoberflächen und Bediengeräte werden systematisch modernisiert und die von anderen Waffensystemen bekannte zeitgemäße Bedienung über interaktive Bildschirme findet Eingang in die Bedienstände des Leopard 2. Hierbei ist stets die Bedienung über althergebrachte Möglichkeiten weiter zu berücksichtigen, um den Anforderungen „Schießen aus der Bewegung“ Rechnung zu tragen. Neue Funktionen lassen sich über ergonomisch neu gestaltete Bediengriffe durch die Besatzung direkt steuern. Diese Entwicklungsschritte in der Ergonomie erfolgten in dem bewährten Umfeld der Leopard-Benutzerstaaten (LEOBEN) Gemeinschaft unter Einbindung der Besatzungen der Panzertruppe und finden hohe Akzeptanz. Die Integration von hochauflösenden Sichten erlaubt eine deutliche Reichweitenverbesserung in der Feuereröffnung als auch im Nahbereich eine deutliche Verbesserung der Führbarkeit des Systems sowie eine bessere Verfügbarkeit von Führungs- und Fahrzeuginformationen für die Besatzung. Technologien, wie sie von fliegenden Systemen bekannt sind, finden so Eingang in die Panzertechnik des Leopard 2. Der Leopard 2 A8 ist zwar ursprünglich aus dem Leopard 2 A4 der 80er Jahre hervorgegangen und in seiner Grundkonfiguration immer noch „der Leopard 2“.
Er stellt aber auf Grund der o.a. Merkmale den überlegenden Kampfpanzer der zweiten Dekade des 21. Jahrhunderts dar, den die Truppe benötigt, um militärische Überlegenheit sicherzustellen. Die eingangs aufgeworfenen Fragen zur Zukunft des Leopard 2 lassen sich anhand der Entwicklung des Leopard 2 A8 sicher zunächst dahingehend beantworten, dass dieser auch in den nächsten Jahren über genügend Potential für weitere Modernisierungen verfügt.
Gerade im wichtigen Bereich der Einbindung in moderne Assistenz-, Führungs- und Informationssysteme wird er den kommenden Herausforderungen gerecht. Auch die Übertragung von Informationen aus begleitenden Systemen wie UAV´s (unmanned aerial vehicles) und UGV´s (unmanned ground vehicles) ist Dank der modernen Leopard 2 A8 Elektronik realisierbar. Mit Assistenzsystemen lassen sich die komplexen Aufgaben der Panzerbesatzung erleichtern und ermöglichen den 24/7 Einsatz: automatisierte Gefechtsfeldüberwachung, Tracking, Feuerkoordination.
Auch die zu erwartende Dynamik in der Entwicklung von aktiven Schutzsystemen und dem Fortschritt in der Bedrohung wird ebenfalls ein Einfrieren der Leopard 2 Konfiguration nicht zulassen. Allerdings zeichnen sich folgende, wesentliche Herausforderungen ab, die ggf. die grundsätzliche Struktur des Leopard 2 in Frage stellen:
- Schutz gegen UAV´s
- Zuwachs an Gewicht
- Forderungen an Steigerung der Waffenwirkung
- Elektronischer Kampf
- Exponierung von Soldaten
- unbemannte Operationen
Grundsätzlich liefern hier die Arbeiten zum deutsch französischen MGCS (Main Ground Combat System) Visionen und Überlegungen, die wegweisend für die Entwicklung moderner Landsysteme sind. Gleichzeitig gibt es bereits bestimmte Entwicklungen in modernen deutschen Systemen, die hier ebenfalls die Zukunft bereiten.
Jenseits der besonderen Herausforderungen des Betriebes von Heeresgerät sind Entwicklungen und Überlegungen, die in anderen Teilstreitkräften bereits fester Bestandteil des militärischen Werkzeuges sind, ebenso zu betrachten. Aktuell sind dies Lösungen der Automatisierung bis hin zur autonomen Operation von Systemen. Marschflugkörper, UAV´s, Torpedos, Lenkflugkörper sowie Luftraumüberwachung sind hier prägnante Beispiele, die sicher als Referenz für einen richtungsweisenden Blick auch auf moderne, automatisierte Heerestechnik erlauben.
Die Antwort auf ein generelles neues Kampffahrzeug/System als Nachfolger des Leopard 2 wurde bereits 2012 politisch zwischen Frankreich und Deutschland in einer Absichtsvereinbarung beschlossen, der eine Reihe von weiteren Willensbekundungen folgten.
Das Main Ground Combat System
Mit der Entwicklung und der Definition des MGCS wurde politisch die technologische Revolution im Bereich der Panzerentwicklung, und um korrekt zu sein, eigentlich des gesamten Heeres, eingefordert. Die Integration in das bestehende System Heer wurde zwar schmallippig mitgeführt, aber in der konzeptionellen Gestaltung spielte die Einbindung in das Umfeld von „Altsystemen“ nur eine untergeordnete Rolle. Dominant steht hier im Raum, das bisherige Konzept des scheinbar autarken Panzers, durch eine vernetzte und zum Teil autonom operierende Gruppe von Einzelfahrzeugen, die auf vielfältige Weise den Gegner bekämpfen können, zu ersetzen.
Bei diesem sog. Multiplattformkonzept wird die Gesamtheit aller Anforderungen an einen zukünftigen Kampfpanzer auf einen Verbund von spezialisierten Gefechtsplattformen sinnhaft aufgeteilt. Die Mobilitätsplattform ist jeweils identisch. Der Ansatz basiert konsequent auf dem Gedanken der Modularisierung bzw. Schnittstellenstandardisierung und erfordert einen hohen Grad an Digitalisierung.
Plakativ bedeutet das: Nicht „jede“ Plattform muss „alles“ können, aber alle Plattformen zusammen aggregieren sich zu einem überlegenen, hochvernetzten Gefechtssystem. Unterscheidungsmerkmale der Plattformen finden sich bspw. in der Art der Effektoren (Großkaliberwaffe, Lenkflugkörper, Drohnen, etc.) und der Anzahl der Bediener, was letztendlich den Grad der Automatisierung widerspiegelt. Der Multiplattformansatz bietet zudem die Möglichkeit, der Erweiterung des Fähigkeitsspektrums bspw. „Non line of Sight“-Fähigkeit oder Einsatz von direkt richtenden Wirkmitteln mit Reichweiten und Durchschlagleistungen jenseits konventioneller Großkalibermunition.
Die Integration all dieser Fähigkeiten in einer Singleplattform hätte zwangsläufig zu sich teils widersprechenden technischen Anforderungen (bspw. Rohrerhöhung, Platzbedarf, Fahrzeughöhe etc.) geführt und überschwere Plattformen mit erheblichen Mobilitätsdefiziten generiert.
Durch die Erfahrungen der Dekaden, in denen Landes- und Bündnisverteidigung aus dem Fokus rückten und in Frankreich und Deutschland Panzerentwicklung nur begrenzt erfolgte, ging man wohl auch davon aus, dass generell die MGCS-Entwicklung langfristig angegangen werden kann und die bestehende Technik für die kommenden ein bis zwei Dekaden ausreichend modern sei. Dann, zu einem späten Zeitpunkt, sollten die europäischen Landstreitkräfte auf MGCS komplett umgestellt werden. Diese ganzheitliche technologische Revolution in der Panzertechnik war so zunächst in 2035 beginnend geplant. Zwar schuf diese Art des Angehens Freiraum für Technologiediskussionen und Grundsatzüberlegungen zum modernen Gefechtsfeld, aber gleichzeitig rückten die tatsächlichen Entwicklungen und Bedarfe aus dem Fokus der Debatte. Parallel zu dem drängenden, realen militärpolitischen Druck zur Beschaffung moderner Systeme, verfestigten sich stetig nationale Überlegungen zur Panzerentwicklung, die sich auch auf die MGCS-Entwicklung lähmend auswirkten. Demgegenüber bestand und besteht für den Leopard 2 stets der internationale Druck zur Modernisierung, sei es für die Kampfwertsteigerung, den Wettbewerb oder im Rahmen der Neufertigung. Der Leopard 2 A8 wäre ohne diese internationalen Programme heute nicht darstellbar. Dieser Druck wird auch weiterhin bestehen, bis ein neues System die Position des Leopard 2 in der Rolle des Kampfpanzers – dem überlegenden, tatsächlich Raum gewinnenden Kampfsystem – übernimmt.
Zeitalter digital vernetzter Operationen
Auch die kriegerischen Konflikte des beginnenden 21. Jahrhunderts belegen, dass diese Fähigkeit weiterhin gefordert ist. Allerdings zeigen sie auch, dass die Bewältigung dieser Aufgabe stets nur erfolgreich im Verbund mit anderen Waffensystemen Zeitalter digital vernetzter Operationen die Panzerentwicklung nur im Tandem aus Kampfpanzer und Schützenpanzer denken. Folglich müssen diese vergleichbare Eigenschaften und optimierte Schnittstellen aufweisen, um im Verbund die vom MGCS erwarteten Merkmale eines überlegenen vernetzten Einsatzes zu erzielen und „gegenseitig auf dem Gefechtsfeld Schritt halten“ zu können. Das Tandem Leopard 2 A8 und Puma stehen hier für einen modernen Verbund von Gefechtsfahrzeugen, die bereits eine Vielzahl der Eigenschaften des MGCS aufweisen: die schwere Kanone, der Lenkflugkörper, der auch auf einer indirekten Flugbahn das Ziel vernichtet, eine gemeinsame Führungsfähigkeit durch die Integration moderner Kommunikations- und Führungssysteme sowie eine hohe Beweglichkeit im Gelände.
Den Bedarf für die fahrzeugunabhängige Aufklärung durch UAV‘s weist dieser Verbund bereits für den nächsten Modernisierungsschritt auf. Die „Non line-of-Sight“-Fähigkeit des Puma- Lenkflugkörpers und die Kampfdistanz des Leopard 2 mit der Sprengmunition erfordern eigentlich schon heute die feste Integration von UAV´s in das System. Die Bedrohungen durch Loitering Munition erfordert entweder den aktiven Schutz durch eine automatisierte Waffenstation auf dem Leopard 2, oder eine engere digitale Verbindung zwischen Leopard 2 und Puma, der sich dieser Bedrohung mit seiner Maschinenkanone erfolgreich erwehren kann. Mit Sicherheit wird die Optimierung dieses Verbundes sowohl im Bereich der Vernetzung, der Kampfassistenz etc., aber auch der Ausstattung mit zusätzlichen Gefechtselementen (UAV´s), die Weiterentwicklung des Leopard 2 vorantreiben. Es ist das stetige Merkmal militärischer Entwicklung, dass ein hoher Level von Kooperation und schneller Interaktion die Dominanz auf dem Gefechtsfeld erzeugen kann, mit der man auch scheinbar überlegene Gegner überwindet. Die norwegische Entwicklung des ICS CORTEX, eines digitalen Führungsansatzes auf Fahrzeug/Zugebene, weist hier den Weg. Sie ist auch Gegenstand der norwegischen Leopard 2 A8 Konfiguration und soll die Zusammenarbeit zwischen dem norwegischen Infanteriegefechtsfahrzeug etc. möglich ist. Das Bild eines autark operierenden Kampfpanzers, gleich eines Schlachtkreuzers des letzten Jahrtausends, ist unzutreffend, auch wenn dies als Abgrenzung zum MGCS so stilisiert dargestellt wurde.
In der Landkriegshistorie wurden Kampfpanzer stets im Verbund mit Infanterie, später mit für diesen Einsatz spezialisierten Schützenpanzern, eingesetzt. Konsequenter Weise kann man heute, im CV 90 und dem Leopard 2 A8 verbessern. Bedeutet dies nun, dass das MGCS eine akademische Übung bleibt und die Zukunft dem Leopard 2 im digitalen Verbund mit einem Schützenpanzer Puma gehört? Das hieße, technische Entwicklungen und neue Technologien zu negieren, die eine Neugestaltung von Kampfsystemen erfordern.
Auf dem Weg zum unbemannten Turm
Grundsätzlich sind Größe und Gewicht des Leopard 2 grenzwertig und erlauben kaum noch die Integration von weiteren, zukünftig moderneren Teilsystemen (aufwändigerer aktiver Schutz, schwere Waffenanlagen etc.). Der Aspekt der Automatisation bis hin zur Durchführung von autonomen Operationen und die notwendige Gestaltung des Systems kann sicher im bestehenden Leopard 2 nicht in der Form dargestellt werden, wie dies ein modernes Kampfsystem erfordert.
Das bisherige System Leopard 2 wird durch den mit drei Mann bemannten Turm dominiert. Hierdurch entstehen zwangsläufig konstruktive Vorgaben, beispielweise durch die Stehhöhe des Ladeschützen. Die russischen TPanzer, der Leclerc und der K2 setzen bereits heute auf den automatischen Lader, um Türme kleiner zu halten und wertvolle soldatische Kapazität nicht für den Ladeprozess zu nutzen. Auch das von Rheinmetall vorgestellte Konzept eines zukünftigen Panzers verharrt im Drei-Mann-Konzept mit bemanntem Turm. In der Leopard 2 Entwicklung zeichnet sich ab, dass der Raum und die Person des Ladeschützen eigentlich für die Wahrnehmung von anspruchsvolleren Aufgaben, wie der Bedienung der Waffenstationen, soweit sie eingeführt wurden, oder für die Bedienung des Führungssystems beansprucht werden.
Zieht man auch die bisherige Entwicklung der 120 mm Munition und dem damit verbundenen Gewichtszuwachs sowie deren Unhandlichkeit in Betracht, wird beim manuellen Ladebetrieb das Schießen aus der Fahrt in Frage gestellt. Geht man von einem weiteren Aufwuchs in diesem Bereich aus, ist die Einführung eines automatischen Laders unabdingbar. Allerdings stellt sich hierbei die Frage, ob dieser Schritt ausreichend ist oder ob nicht vielmehr ein unbemannter Turm der richtige Schritt sein muss. Überlegungen zu einem unbemannten Panzerturm sind in grundsätzlichen Studien zur Scheitellaffette etc. eingeflossen. Auch in der MGCS-Entwicklung geht man von einem unbemannten Turm aus. Die russische Entwicklung des T 14 sieht diesen ebenfalls vor.
Neben diversen Überlegungen zu Größe, Silhouette etc. stellt der Betrieb einer Waffenanlage für eine Besatzung in einem Kampfraum eine erhebliche Herausforderung und Belastung dar. Scheiterte man in der Vergangenheit an technischen Herausforderungen, weisen derzeit der Puma und das Boxer Artilleriesystem RCH 155 mm nach, dass deutsche Wehrtechnik unbemannte Türme beherrscht, sei es in Hinblick auf komplexe und leistungsstarke Feuerleitung oder in Hinblick auf großkalibrige Waffenanlagen. Es gibt keine Limitationen im Schießbetrieb auf Grund des Automatikbetriebes gegenüber einem bemannten Turm. Während im Leopard 2 der Platz des Kommandanten noch durch den möglichen freien Blick ins Gelände gekennzeichnet ist, ist das MGCS-Konzept darauf ausgelegt, diesen eher in das Inneren des Panzers zu verlegen, was so bereits heute im Puma realisiert ist. Hier sind alle internen und externen Informationen gut sichtbar zugänglich. Dies führt dazu, dass sich ein ganz anderer Schutz gewährleisten lässt und weder abrupte Turmdrehungen noch der Waffenbetrieb die jeweilige militärische Operation behindern. Die Richtigkeit dieser Überlegung, die bereits in der Marine vor Jahrzehnten den Weg von der Brücke in die Operationszentrale (OPZ) wies, bestätigt sich auch im Puma mehr und mehr. Die Einführung eines unbemannten Panzerturmes und damit die Verlagerung der Besatzung in das Fahrgestell erfordern eine Neugestaltung des Fahrgestells.
Damit stellt sich die Frage nach einem generell neuen Ansatz für das schwere Gefechtssystem der Zukunft, wie er für das MGCS postuliert wurde. Konsequenterweise ist hier dann auch im gleichen Zuge ein weiteres zentrales Merkmal des MGCS-Konzeptes zu beantworten, welchen Level an Automatisierung, Autonomie etc. man sich zu dem Zeitpunkt vorstellen kann.
Autonom operierende Systeme
Im Rahmen der Entwicklung MGCS besteht das Ziel, in einem Fahrzeugverbund Gefechtsfahrzeuge autonom zu betreiben. Autonom operierende Systeme, d. h. Systeme, die unabhängig einer unmittelbaren menschlichen Entscheidung fahren, schießen etc. können, werfen häufig rechtliche und ethische Bedenken auf. Da die Zunahme an Autonomie ein zentrales Merkmal zukünftiger Gefechtsfahrzeuge ist, sei hier eine generelle Betrachtung von Autonomie von Waffen gestattet, denn Autonomie ist bereits seit langem praktizierte Realität in der Wehrtechnik.
Die Kriegsführung kennt bereits verschiedene Formen von autonom reagierenden und agierenden Systemen, denen Autonomie sowohl in Hinblick des zeitlichen Einsatzes oder der räumlichen Wirkung zugebilligt wird. Exemplarisch sind hier die bereits aus historischen Zeiten bekannten, menschlich unabhängig wirkende militärische Mittel wie die Falle, die Sperre und heute allgemein angewendeten Mittel wie Mine, Endphasen gesteuerte Systeme mit autonomer Zielauswahl (SMART Artillerie Munition, Hit2Kill Lenkflugkörper), Überwachungssysteme mit Zielidentifikation, Marschflugkörper etc. anzuführen.
Der Level an Autonomie ist hier äußerst unterschiedlich. Eine Richtmine kann einen sehr begrenzten Raum für Tage autonom überwachen und einmalig Ziele bekämpfen, ein Smart- Artilleriegeschoß wählt autonom Ziele in einem recht großen Zielgebiet aus, allerdings nur in einem Zeitraum von Sekunden. Die menschliche Kontrolle beschränkt sich hierbei auf das „In Betrieb nehmen“, die Zuweisung von Räumen und auf eine zeitliche Begrenzung. Darüber hinaus ist die Möglichkeit zum manuellen Abschalten ein Merkmal für menschliche Kontrolle von autonomen Systemen. Komplexere, autonom agierende Systeme (Lenkflugkörper, Torpedos etc.) verfügen hier über spezielle Funktionen zum Missionsabbruch, downlink/uplink externen Eingriff, bzw. zum Übersteuern. Darüber hinaus besteht bereits heute die Fähigkeit, Systeme so zu gestalten, dass sie autonom durch Onboard-Logik ihre Mission abbrechen können (z. B: Vermeidung von Kollateralschäden beim Erkennen von Menschen in Zielgebieten).
Der Betrieb von autonomen, kompletten Gefechtssystemen weist keinen prinzipiellen ethischen Unterschied zu den o.a. Mitteln auf. Das Maß der Autonomie in Bezug auf Funktion, der Kontrolle, den Raum und Zeit sowie der Anzahl an Bekämpfungsvorgängen kann weiter gestaltet werden. Das Maß ist wie jeder Waffeneinsatz eine ethische Frage. Unbemannte Operationen werden bei Überschreitung der sogenannten DDD (Dirty, Dull, Dangerous) Demarkationslinie relevant. Überall dort, wo die Intensität und Geschwindigkeit eines Gefechts menschliche Fähigkeiten übersteigen, werden unbemannte Operationen Leben schonen und Missionserfolge verbessern. Der Weg zur Autonomie von Waffensystemen und Leistungssteigerung führt logischerweise über die Substituierung von menschlichen Aufgaben durch Maschinen, Algorithmen etc. Der Blick auf den bisherigen Fortschritt erlaubt einen Ausblick.
Entlastung der Besatzung durch Assistenzsysteme
Autonomie kann hierbei den Einsatz von Kampfpanzern verbessern, indem sie Funktionen wie erweiterte Navigation, Hindernisvermeidung und autonome Entscheidungsfindung ermöglicht und zu einer verbesserten Effizienz, einem verbesserten Situationsbewusstsein und möglicherweise einem geringeren Risiko für menschliche Bediener führen kann.
Bilderkennungssysteme und Tracking Systeme erlauben die maschinelle Übernahme von identifizierten Zielen aus einem Sensorsystemen (PERI etc.) durch eine direkte Waffe-Ziel Einrichtung (target tracking), eine bei Lenkflugkörpern eingeführte Technik. Hierdurch könnte die traditionelle Aufgabe des Richtschützen entfallen. Die Zielbekämpfung und deren menschliche Kontrolle würde auf nur ein Mitglied der Besatzung reduziert werden. Ebenfalls ist zu erwarten, dass die diversen Assistenzen den Fahrer von der eigentlichen Fahrfunktion befreien und es ihm gestatten, weitere Funktionen im System zu übernehmen.
Weiterhin besteht durch Vernetzung von Informationen und automatisierte Auswertungen etc. die Möglichkeit, auch die Bedienung der Sensorik und somit auch die Lagebeurteilung weitgehend zu automatisieren. Ein wesentliches Zwischenziel auf dem Weg zum Autonomen System wäre somit ein stabiles Zwei-Mann-Bedienkonzept, das in den zentralen sicherheitsrelevanten Funktionen (Bewegung und Feuer) den „MAN IN THE LOOP“ sicherstellt. Die ersten Untersuchungen wurden hierzu bereits zu Beginn der 90er Jahre systematisch durchgeführt. Allerdings wegen des damals fehlenden, aber heute zur Verfügung stehenden Level an Assistenz wurde der Ansatz nicht weiterverfolgt. Durch ein Zwei-Mann-Konzept würden allerdings die Fragen der Wahrnehmung heutiger zusätzlicher Aufgaben, wie der Bedienung von Drohnen etc. und der Bedienung von anspruchsvolleren Kommunikations- und Sensorsystemen, sowie die Erfüllung traditioneller Aufgaben der Logistik und der allgemeinen Aufgaben im Gefecht nicht beantwortet werden. Konsequenterweise geht das als „System of Systems“ ausgelegte MGCS von einer größeren Besatzungszahl in der bemannten Komponente aus.
Der technologieträger Enhanced Main Battle Tank (EMBT)
Der Thematik der Plattform und Systemgestaltung widmet sich KNDS in besonderem Maße. KNDS geht aus dem Zusammenschluss der Systemhäuser des deutschen Leopard 2 und des französischem Leclerc vor dem Hintergrund der deutsch französischen MGCS-Entwicklung hervor. 2018 wurde zunächst mit der ersten Version des EMBT zum einen die Zusammenarbeit des deutschen und französischen Panzerteams demonstriert, zum anderen war es eine Darstellung eines Drei- Mann-Besatzungskonzeptes basierend auf serienreifer NATO-Panzertechnologie, das seine Funktionsfähigkeit im Vorfeld der Ausstellung Eurosatory demonstrierte.
2022 wurde eine weitergehende Version des EMBT vorgestellt. Ziel des Demonstrators war im Vorfeld der MGCS-Technologiephase einen möglichen Technologieträger vorzustellen. Hervorzuheben ist das Leopard 2 Fahrgestell, das zwei moderne Arbeitsplätze aufwies, die ggf. auch den Betrieb eines unbemannten Turmes ermöglichen sollten. Bei dem Turm handelt es sich um die Weiterentwicklung des Leclerc-Turmes, der über eine 30mm Leichtwaffenstation, das neue elektronische Konzept des Jaguar-Spähfahrzeuges und über die neu entwickelte Nexter ASCALON Waffe verfügt.
Modularität – ein Merkmal zukünftiger schwerer Kampfsysteme
Der innovativste Ansatz für die Zukunft eines schweren Kampfsystems ist die Konzeptstudie MRCT (Multi Role Chassis Tracked) mit einem unbemannten Turm, die ebenfalls auf der Eurosatory 2022 präsentiert wurde. Hier wurden die beiden Elemente für die zukünftige Gestaltung von Waffensystemen angesprochen: Remote Turm mit Panzerkanone und Modularität als Merkmale zukünftiger Systemauslegungen. Die Besonderheit des vorgestellten unbemannten Turmes war nicht nur seine flache Silhouette, sondern auch die Lagerung der Waffe. Im Gegensatz zu allen bisherigen Panzertürmen benötigt dieser Turm keinen Freiraum in der Wanne für den Freigang der Waffe. Der vorgestellte Demonstrator wies den gleichen Raum für die Besatzung aus, wie er aus den Boxer Modulen selbst für Infanteriegruppen bekannt ist.
Ein derartiger Turm ist die Voraussetzung für eine kompakte Gestaltung von Waffensystemen und gleichzeitig ein wesentlicher Schritt, auch Panzertürme so zu gestalten, dass sie als Modul für verschiedene Applikationen Verwendung finden können. Das Fahrzeugsystem, auf dem der Turm vorgestellt wurde, ist der Prototyp des Kettenfahrzeuges MRCT, das seitens KNDS als Demonstrator für den Einsatz von Boxermodulen auf Kettenfahrzeugen für den Einsatz in schwierigem Terrain vorgestellt wurde. Damit wurde überzeugend vorgeführt, dass Modularität nicht nur eine Lösung für Radfahrzeuge der Mittleren Kräfte ist, sondern auch Merkmal zukünftiger schwerer Kampfsysteme wie MGCS sein kann bzw. sein sollte. Im Leopard 2 wurde Modularität bereits realisiert, soweit es die Logistik, die Instandsetzung oder auch das Modernisierungspotential anging: Laufwerk, Triebwerksblock, Bediengeräte, sogar der ballistische und der Minenschutz.
Modularität ist ein zentrales Merkmal militärischer Ausstattung/Bewaffnung. Sie gestattet die Anpassung an den Einsatz, sie gestattet das Ersetzen von Teilen bei Beschädigung und Verlust, damit auch die Unterstützung von Partnern und sie erlaubt die schrittweise Modernisierung und Verbesserung des ganzen Systems über die Zeit. Das Prinzip und der Erfolg der modularen Gestaltung wird besonders deutlich bei Flugzeugen mit unterschiedlichen Missionskits . Um Modularität erfolgreich umzusetzen, bedarf es Standards, wie sie die NATO in vielen Bereichen setzt.
Die Forderungen an das MGCS und das Schlüsselmerkmal Multi-Plattform-Konzept weisen direkt auf eine modulare Auslegung hin. Ein System, das zum einen aus mehreren Plattformen besteht, dass einen bemannten und unbemannten Betrieb ermöglicht und auch in Hinblick auf die logistische Betreuung modern gestaltet werden soll, muss konsequenterweise aus Modulen aufgebaut sein. Insbesondere wenn sich die nationalen Ausprägungen bei der MGCS-Entwicklung abzeichnen, sei es auf Grund von unterschiedlichen Anforderungen oder auch nur, um die ersten Fahrzeuge des MGCS-Systems in die Bestandsflotte friktionsfrei einführen zu können, ist die Modularität ein Ausweg aus dem Zwang zu einer einheitlichen Gesamtlösung. Weiterhin ist in Betracht zu ziehen, dass mit dem Fortschritt in diversen Technologiefeldern weitere Applikationen entstehen, die auch in ein MGCS-System integriert werden müssen. Damit ergibt sich fast zwangsläufig, dass die Grundlage für die MGCS-Auslegung ein modulares Grundkonzept sein muss.
Im Unterschied zum Boxer, der auf Basis eines gepanzerten Transportfahrzeuges entstand und damit auch die Bedürfnisse der Mittleren Kräfte abdeckt, erfordert das MGCS die konzeptionelle Auslegung für ein duellfähiges Gefechtsfahrzeug, das von Anbeginn auch den Aspekt des unbemannten Betriebes berücksichtigt. Grundlage für die modulare Gestaltung des MGCS müssen die Besonderheiten des Kampfsystems sein:
- Duellfähigkeit im Stand und in der Bewegung
- hoher Schutzlevel
- minimierte Silhouette
- hohe Mobilität im Gelände
gleichzeitig sind Herausforderungen zukünftiger Entwicklungen adäquat zu berücksichtigen Entwicklungen von
- Effektoren
- autonomer /remote Betrieb ohne Besatzung
- Herausforderungen im Bereich der wohl zukünftig immer mehr automatisierten Logistik
Fasst man die oben getroffenen Aussagen in einer sinnvollen Entwicklungsstrategie für die Weiterentwicklung der Panzer zusammen, so ergibt sich, dass zum einen der Leopard 2 in Kombination mit dem schweren Schützenpanzer Puma auch weiterhin der „Backbone“einer vernetzten Operationsführung bleiben wird, zum anderen, dass auf Grund der technologischen Entwicklung bestimmte Merkmale des schweren Kampfpanzers nicht mehr für alle Operationen adäquat sind: Bewaffnung, bemannter Turm, Gewicht etc., und so zu mindestens für bestimmte Szenarien auch heute eine neue Plattform erforderlich ist.
Die Erwartungen an ein komplettes MGCS in Hinblick auf Autonomie und vernetzten Operationen werden sich sicher erst in dem avisierten Entwicklungszeitraum bis 2040 (+) realisieren lassen, zumal neben der Plattformentwicklung wesentliche Technologiethemen Gegenstand der MGCS-Entwicklung sind.
Zwischenlösungen für das MGCS
Der Leopard 2 bietet aber weder in Hinblick auf Gewicht und damit auf Schutz und Bewaffnung noch in Hinblick auf Autonomie das Aufwuchspotenzial, das die globale Panzerentwicklung in absehbarer Zeit erfordert. Damit stellt sich die Frage nach einer Interimslösung, die zum einen den richtig erkannten konzeptionellen Gedanken des MGCS folgt und zum anderen der Realisierung des anspruchsvollen MGCS-Konzeptes nicht im Wege steht. Ein möglicher Ansatz eines Brückenkonzeptes ist ein modular gestalteter Kanonenträger, der sich zunächst in den digitalen Verbund und das taktische Konzept des Leopard 2/Puma- Tandems eingliedert und später Element des MGCS werden kann. Geht man davon aus, dass viele Aufgaben und insbesondere Führungsaufgaben und Betreuung im Verbund der Fahrzeuge sichergestellt werden und dieses Fahrzeug im wesentlichen Träger des direkten Feuerkampfes sein soll, sind auch Abstriche gegenüber den Forderungen an einen heutigen schweren Kampfpanzer möglich und die Besatzung könnte entsprechend signifikant reduziert werden.
In der Diskussion um Zwischenlösungen für das MGCS stellt ein derartig knapp bemannter Kanonenträger im Verbund und integriert in bestehende Verbände, eine mögliche Lösung für einen vorzeitigen Technologiesprung im Bereich der Panzerwaffe dar. Diese Fahrzeuge würden den Verbänden zusätzliche und überlegende Feuerkraft zur Verfügung stellen. Dies System erlaubt auch die ersten Schritte für begrenzte autonome bzw. remote geführte Operationen sowohl auf Grund des hierfür notwendigen Levels an Automatisation als auch wegen ihrer kleinen Besatzung, die von anderen Gefechtsfahrzeugen des Verbandes bei diesen unbemannten Operationen aufgenommen werden kann.
Autor: Ralf Ketzel ist Vorsitzender der Geschäftsführung der KNDS Deutschland GmbH & Co. KG.
Ralf Ketzel, geboren im Juli 1959 in Berlin (West), ist seit Januar 2021 Vorstandsvorsitzender von KNDS Deutschland (damals Krauss-Maffei Wegmann GmbH & Co. KG) und Mitglied des Präsidiums von KNDS. Von 1979-1983 studierte er Maschinenbau an der Universität der Bundeswehr in Hamburg (Deutschland), wo er einen Abschluss als Diplom- Ingenieur erwarb.
Nach zwölfjähriger Dienstzeit als Artillerieoffizier bei der Bundeswehr, begann Ralf Ketzel 1990 seine industrielle Laufbahn bei KMW (damals Krauss Maffei) als Projektingenieur für das Leopard 2 Kampfwertsteigerungsprogramm von drei Nutzernationen.
Er führte internationale Großprojekte für das Unternehmen, bevor er 2006 zum Bereichsleiter Kampfsysteme bei KMW ernannt wurde. Von 2009 bis 2014 vertrat er, als Mitglied des Aufsichtsrats, die Führungskräfte des Unternehmens und ist Non-Executive Director der britischen Tochtergesellschaft WFEL, der Hellenic Defence Vehicles Systems (HDVS) in Griechenland und der KMW Asia Pacific in Singapur. Ralf Ketzel wurde am 01. Januar 2019 in die Geschäftsführung von Krauss- Maffei Wegmann GmbH & Co. KG berufen. Er führte in dieser Funktion die KMW-Bereiche Kampfsysteme, Unterstützungssysteme, Systemtechnologien und Service. Seit 15. Dezember 2020 ist Ralf Ketzel Vorsitzender der Geschäftsführung von KNDS Deutschland (bis 2024 KMW).