PILUM ist die zielgerichtete Weiterentwicklung der Gleitflugkörper-Demonstratorprogramme. Ein HOPE-Prototyp des Unternehmens hat Ende 2008 in einer Testkampagne des Bundesamtes für Wehrtechnik und Beschaffung (BWB) erstmals seine volle Leistungsfähigkeit demonstriert. Abgeworfen wurde der Gleitflugkörper von einem Tornado der Deutschen Luftwaffe. Nach einem erfolgreichen Marsch- und Ziel-Endanflug bewies der Gleitflugkörper mit einem Direkttreffer gegen ein Erdziel seine außerordentliche Zielpräzision. In Rahmen dieses Gleitflugkörper-Programms wurden Zelle, Gleitflügelsatz sowie eine modulare Navigations- und Autopiloten-Plattform entwickelt. Die Lenk- und Steuereinheit von PILUM basiert auf einem militärischen GPS-Empfänger, der mit inertialen Messsensoren gekoppelt ist. Diese Module werden mit dem bereits in Nutzung befindlichen „Dual Band“-Suchkopf (im sichtbaren und infraroten Spektralbereich) des Spice-1000-Gleitflugkörpers des israelischen Unternehmens Rafael kombiniert. Dessen Software erlaubt mit Hilfe sogenannter „Scene Matching“-Verfahren einzigartige Präzision im Ziel-Endanflug. Die Navigations- und Autopilotenplattform stellt eine allwetterfähige Marschflugphase des PILUM-Gleitflugkörpers sicher. Für die Zusammenarbeit im Rahmen des PILUM-Programms haben Rafael und Diehl Defence im Juni 2010 ein Teaming Agreement unterzeichnet.
PILUM ermöglicht eine Abdeckung aller geforderter Fähigkeiten der Luft-Boden- sowie maritimen Zielbekämpfung mit nur einem einzigen, flexibel einsetzbaren Waffensystem. In Kombination mit modularen, multi-funktionalen Wirksystemen ist eine Anpassung mit reduzierter Wirkung unter Vermeidung von Begleitschäden vorgesehen. PILUM folgt einer modularen Architektur und kann als nicht-angetriebener „Multi-Purpose-Effektor“ bezeichnet werden, der aufgrund seiner einzigartigen Gleiteigenschaften und Manövrierfähigkeit ein bisher unerreicht breites Spektrum an Zielen und Bekämpfungs-Missionen abdeckt. PILUM wird im Bereich kurzer bis mittlerer Reichweiten bis über 100 km eingesetzt.
Die Optimierung der Waffensystemintegration im Eurofighter erfolgt auf Basis der weitestgehenden Nutzung bereits vorhandener Schnittstellen für die Paveway (Präzisionsbomben)-Bewaffnung sowie für den ebenfalls von Rafael produzierten Litening Targeting Pod.
Der Teilkonzern Diehl Defence bündelt die Geschäftsaktivitäten der Diehl-Gruppe in den Bereichen Sicherheit und Verteidigung. Als Führungsgesellschaft steuert Diehl Defence zahlreiche Tochterunternehmen, Programm- und Beteiligungsgesellschaften. Der Teilkonzern erzielt mit 3.000 Beschäftigten einen Jahresumsatz von 611 Mio. Euro.
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