Das im Jahr 1957 in die Bundeswehr eingeführte und nahezu unverändert genutzte automatische Fallschirmsystem T-10/T-10R wird durch das moderne und leistungsfähigere Fallschirmsystem „Ensemble de Parachutage du Combattant“ (EPC) der Firma Safran Electronics & Defense sukzessive ersetzt.
Ermöglicht wird dies durch einen durch die NATO Support and Procurement Agency (NSPA) in Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) mit der Herstellerfirma im Februar 2021 geschlossenen Hauptvertrag, der kürzlich durch einen entsprechenden Ergänzungsvertrag für spezifische Leistungsanteile Logistik und Zulassung erweitert wurde. Noch in diesem Jahr soll ein erstes Los bestehend aus 1.662 Haupt- und 1.162 Reservefallschirmen nebst Zubehör in mehreren Schritten beschafft werden. Die Beschaffung eines zweiten Loses ist beginnend ab 2023 geplant.Darüber hinaus beinhaltet der Vertrag die Ausbildung in Form einer Ersteinweisung durch die Industrie und die Bevorratung zugehöriger Ersatzteile.
Foto © Safran Electronics & Defense
Wesentliche Vorteile des neuen Fallschirmsystems gegenüber dem bisher genutzten System bestehen in einem besseren Pendelverhalten, einer niedrigeren Sinkgeschwindigkeit trotz höherer Last und einer besser beeinflussbaren Ausrichtung bei der Landung. Der im BAAINBw zuständige Projektleiter Dirk May fügt hinzu, dass das Verletzungsrisiko der Soldatinnen und Soldaten hierdurch signifikant reduziert werde.
Belgien, Deutschland und die Niederlande hatten Anfang 2020 beschlossen, gemeinsam ein modernes automatisches Fallschirmsystem zu beschaffen, um insbesondere die Interoperabilität der Luftlandekräfte für Ausbildung, Übung und Einsatz durch Verwendung eines gemeinsam genutzten Fallschirmsystems zu verbessern sowie die Funktionssicherheit und Leistungsfähigkeit für Massenabsprünge in niedriger Höhe den modernen Anforderungen anzupassen.
Quelle PIZ AIN